Z Testartikel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus foodsharing Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 
<u>''[[Wiki-Artikel-Typ]]: 3 (AG- und Event-Artikel)''</u>
 
<u>''[[Wiki-Artikel-Typ]]: 3 (AG- und Event-Artikel)''</u>
  
<font size = 3>'''''Erläuterungen zu [[Regelverletzungen - Konsequenzen und Bearbeitung]]''''' (foodsharing-Grundlagen 3)</font><br>
+
Meldungen von Regelverletzungen sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Probleme, Ungereimtheiten und Missverständnisse nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Wenn man solche Dinge gleich anspricht, dann besteht die Chance, dass es nicht zu größeren Problemen kommt.
  
 +
:''Der Zweck von Meldungen ist deswegen nicht eine restriktive Verfolgung von unangemessenem Verhalten, sondern die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen mit dem Ziel, Verständnis und eine Lösung zu schaffen, die alle Beteiligten akzeptieren können. Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.''
  
__TOC__
+
Unter einer Regelverletzung verstehen wir die Nichtbeachtung der [[Verhaltensregeln]], zum Beispiel Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, unfreundlichen Umgang miteinander und jedes Verhalten, das dem Ansehen oder dem guten Ruf von foodsharing in der Öffentlichkeit schaden kann.<br>
 +
Regelverletzungen werden an euren Stammbezirk gemeldet und können bei häufiger Wiederholung zu einer vorübergehenden Sperre oder sogar zum Ausschluss führen.
  
==Konsequenzen für Regelverletzungen==
+
'''''Festlegungen, Erläuterungen und Begründungen'''''<br>
 +
Das Verfahren für den Umgang mit Meldungen von Regelverletzungen und ihre Behandlung ist in [[Regelverletzungen_-_Konsequenzen_und_Bearbeitung|Regelverletzungen - Konsequenzen und Bearbeitung]] festgelegt.<br>
 +
Der Artikel [[Regelverletzungen - Erläuterungen]] bietet Begründungen und Erklärungen zu jeder einzelnen Festlegung.
  
====a) – Verwarnung====
 
Eine Verwarnung kann als deutlicher Hinweis genutzt werden, dass ein Verhalten nicht unseren Regeln entspricht und dass der Foodsaver hier sein Verhalten überdenken und verbessern sollte.
 
  
====b) – Suspendierung (Gelbe Karte)====
+
__TOC__
* Regelverletzungen, welche nur die ''interne Zusammenarbeit'' betreffen, können ggf. innerhalb von foodsharing aufgefangen werden. Wenn eine Regelverletzung aber eine deutlich ''negative Wirkung'' nach außen hat (gegenüber Betrieben, gegenüber Lebensmittel übernehmenden Menschen oder der sonstigen Öffentlichkeit), dann kann foodsharing sehr schnell in ein schlechtes Licht rutschen.<br>
 
* Wenn einem Foodsaver solche Regelverletzungen passieren, dann kann es nötig sein, erst einmal die Notbremse zu ziehen und eine gewisse "Bedenkzeit" zu schaffen, in der die Sache eventuell auch gemeinsam besprochen werden kann.<br>
 
* Das bezieht sich nicht unbedingt nur auf "Abholungen", sondern kann auch ''weitere Aktivitäten'' (z.B. Teilnahme an foodsharing-Veranstaltungen) betreffen, z.B. wenn jemand generell unangenehm auftritt oder sich regelmäßig sehr negativ über foodsharing äußert.<br>
 
* Wenn ''drei Verwarnungen'' innerhalb eines recht kurzen Zeitraums auftauchen, dann kann das ein Zeichen sein, dass jemand wirklich Schwierigkeiten mit den foodsharing-Regeln oder mangelnde Akzeptanz für sie hat. Auch in diesem Fall kann eine Suspendierung für eine gewisse Zeit nötig und hilfreich sein.
 
 
 
====c) – Herabstufung zum Foodsharer (Gelb-rote Karte)====
 
* Wenn jemand ''zweimal innerhalb von 2 Jahren'' mit einer Suspendierung belegt wird, dann stellt sich sehr die Frage, ob er/sie die foodsharing-Regeln und -Vorgehensweisen verstanden hat. Das Quiz noch einmal zu absolvieren, kann dann eine sinnvolle Forderung sein.
 
* Ein gewisser zeitlicher Abstand gibt die Chance, dass ein Foodsaver sich nochmal besser über die foodsharing-Ideen und -regeln informieren kann und vielleicht darüber nachdenken kann, ob foodsharing wirklich die geeignete Organisation für sein/ihr Engagement ist.
 
* Dabei kann sich die Sperre durchaus auf mehr als nur die ''Abholungen'' beziehen. Sie kann unter Umständen auch ''weitere Aktivitäten'' (z.B. Teilnahme an foodsharing-Veranstaltungen) betreffen, z.B. wenn jemand dort deutlich unangenehm auftritt oder sich regelmäßig sehr negativ über foodsharing äußert.
 
 
 
====d) – Sperrung des Accounts (Rote Karte)====
 
* Die Sperrung des Accounts ist eine ''letzte Konsequenz'' für Situationen, in denen jemand als Foodsaver oder Foodsharer wirklich nicht mehr tragbar ist.
 
* Eine ''Straftat'' innerhalb von foodsharing oder gegen andere Foodsaver (z.B. Diebstahl eines Kühlschranks aus dem Fair-Teiler oder ein tätlicher Angriff) lässt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit kaum noch zu. Auch wenn jemand immer wieder die ''Grundsätze verletzt'', dann ist ein klares Bekenntnis zu foodsharing fraglich.
 
* Und wenn selbst die ''Herabstufung und ein neues Quiz'' nicht dazu führen, dass jemandes Verhalten angemessener wird, dann muss leider in Frage gestellt werden, ob eine Besserung noch zu erwarten ist.
 
 
 
==A) Umgang mit Regelverletzungen==
 
 
 
====Regel A) (1-3)====
 
* Meldungen von Regelverletzungen sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Probleme, Ungereimtheiten und Missverständnisse ''nicht unter den Tisch fallen'' zu lassen. Wenn man solche Dinge gleich anspricht, dann besteht die Chance, dass es nicht zu größeren Problemen kommt.
 
* Die Meldung einer Regelverletzung bietet in erster Linie die ''Chance'', eine bestimmte Situation ''gemeinsam zu besprechen'' und vielleicht die Wichtigkeit einer Regel zu vermitteln. Auf diese Weise kann vielleicht vermieden werden, dass mangelndes Verständnis einer Regel oder deren Bedeutung eskaliert und irgendwann zu wirklich schwierigen Situationen führt.
 
* Deswegen sollte bei einer Meldung vor allem im Vordergrund stehen, die Situation aufzuklären und beizulegen. Nur wenn das nicht gelingt, ist eine ''Konsequenz die letzte Möglichkeit''.
 
 
 
====Regel A) (4)====
 
* Es ist nie angenehm, wenn man mit Foodsavern über Regelverletzungen sprechen muss. Je mehr Leute dabei sind, desto unangenehmer wird es für die gemeldete Person.
 
* Deswegen sollte man das Gremium, das sie behandelt, relativ klein halten und auch konsequent niemanden von außen hinzulassen.
 
 
 
====Regel A) (5)====
 
* Regeln geben Vorgaben. Aber in der Praxis sind Situationen und Menschen unterschiedlich, und auch ihr Umgang mit Fehlern oder Problemen. Nicht nur die ''formale Regelverletzung'' ist entscheidend, sondern auch die ''Perspektive'', ob ein Foodsaver seinen Fehler einsieht oder ob es nach der Gefahr aussieht, dass er dieselbe Regelverletzung (oder andere) in Zukunft wieder machen wird.<
 
* Deswegen sollte man in jedem Fall sowohl die Situation als auch die Menschen in der Situation mit in die Überlegungen einbeziehen.
 
 
 
==B) Gruppen für die Meldungsbearbeitung==
 
 
 
====Regel B) (1)====
 
* Die ''Bearbeitung vor Ort'' im Bezirk bietet deutliche Vorteile, da die Leute vor Ort den Bezirk, ggf. den betroffenen Betrieb und die gesamte Situation im Bezirk kennen. Hinzu kommt die starke Motivation, Regelverletzungen ruhig und konstruktiv zu besprechen, damit man im Bezirk auch weiterhin gut zusammenarbeiten kann.
 
* Schließlich sollten die Angelegenheiten auch deshalb, wann immer möglich, innerhalb der Bezirke behandelt werden, um nicht die Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppen mit lokalen Konflikten zu überlasten.
 
  
====Regel B) (2)====
+
===Wer darf Regelverletzungen melden?===
* Wenn ein Foodsaver sich von der LMG aus irgendeinem Grund ungerecht behandelt fühlt, dann soll er die Chance haben, dass nochmal jemand anders in die Beurteilung der Situation eingebunden wird.<br>
+
Alle, die bei foodsharing.de angemeldet sind.
Deswegen ist es wünschenswert, ein ''Lokales Mediationsteam'' zu haben, das in manchen Bezirken auch ''Schiedsstelle'' heißt – deswegen die Abkürzung ''LMT/S''. Dieses Team kann vielleicht vermittelnd eingreifen.
 
* Allerdings bedeutet die Formulierung "anrufen" nicht, dass das LMT/S auch ''verpflichtet'' ist, diesem Anruf Folge zu leisten. Es kann nach eigenem Ermessen auch die Befassung ablehnen, insbesondere wenn es den Fall als offensichtlich klar und eine weitere Vermittlung als nicht sinnvoll oder nicht notwendig erachtet.
 
* Ob die Foodsaver eines Bezirks ein LMT/S aufstellen und damit die Möglichkeit einer Vermittlung durch eine zweite Gruppe schaffen, liegt in ihrer ''Eigenverantwortung''. Es ist keinesfalls eine Lösung, die Mediation statt dessen an das entsprechende Bundesland-Team abzugeben. Denn das BL-M&M wäre sehr schnell überlastet, wenn es alle strittigen Fälle aus allen Bezirken bearbeiten müsste.
 
  
====Regel B) (3)====
+
===Wie meldet man Regelverletzungen ?===
* foodsharing soll insgesamt in allen Bereichen demokratisch aufgebaut werden. Das muss insbesondere auch alle Gruppen betreffen, die Meldungen von Regelverletzungen bearbeiten.
+
Du gehst auf das Profil des Foodsavers. Unter dem Profilbild gibt es den Button "Regelverletzung melden". Da klickst du drauf und gibst dann die Art der Regelverletzung, ggf. den Betrieb und nähere Informationen dazu an.<br>
* Natürlich darf ''niemand in 2 Gremien'' sein, die möglicherweise nacheinander dieselbe Meldung bearbeiten. Denn sonst würde der Sinn verloren gehen, dass die Meldung im 2. Schritt von einer anderen Gruppe (d.h. von anderen Leuten) bearbeitet wird.
+
Bitte schildere den Sachverhalt so neutral und sachlich wie möglich.
  
====Regel B) (4)====
+
Du solltest eine Regelverletzung nur melden, wenn du auch bei der Situation dabei warst, damit du bei Rückfragen Auskunft geben kannst und die Situation genau besprochen werden kann. Bitte mache keine Meldung, wenn du nur von jemand anderem von der Situation gehört hast; das führt selten zu einer guten Darstellung der Ereignisse.
Es wäre offensichtlich nicht Vertrauen erweckend, wenn Leute Regelverletzungen beurteilen, die selbst die Regeln bedeutend verletzt haben.
 
  
==C) Zuständigkeiten==
+
===Wer erhält die Meldungen?===
 +
*Die Meldungen gehen an die [[Lokale Meldungsgruppe]] (''LMG'') im Stammbezirk des/der Gemeldeten. Wer in dieser Gruppe ist, das entscheidet jeder Bezirk selbständig. Zum Beispiel kann entschieden werden, dass keine BOTs, nur BOTs oder eine Mischung aus BOTs und Nicht-BOTs in der Gruppe sind.
 +
*Bei Meldungen gegen BOTs oder Mitglieder der LMG kannst du in der Meldung angeben, dass sie statt dessen an das [[Mediationsteam bzw. Schiedsstelle|Mediationsteam oder die Schiedsstelle]] des Bezirks gehen, falls diese Gruppe existiert. Das ist für den Fall gedacht, dass der/die gemeldete BOT selbst in der Lokalen Meldungsgruppe ist und du daher nicht möchtest, dass sie in dieser Gruppe behandelt wird.
 +
*Falls kein LMT/S existiert, dann wird die Meldung in diesem Fall von der BL-M&M bearbeitet.
 +
*Da die Software dies alles noch nicht automatisch macht, gehen für eine Übergangszeit die Meldungen noch an die zentrale Meldungsgruppe, die sie manuell per E-Mail weitergibt.
  
====Regel C) (1-2)====
+
====Vertraulichkeit====
* Um eine ''klare Zuständigkeit'' zu schaffen, ist der Stammbezirk als zuständig für die Bearbeitung festgelegt. Wer genau die Bearbeitung übernimmt, das soll jeder Bezirk selbst festlegen, indem im Bezirk eine ''Lokale Meldungsgruppe (LMG)'' eingerichtet und gewählt wird. Dies schafft insbesondere die Möglichkeit, dass in der LMG nicht nur oder gar keine BOTs sind.
+
*Die gemeldete Person erfährt nicht, von wem eine Meldung gemacht wurde; das erfahren nur die zentrale Meldungsgruppe und diejenigen aus deinem Stammbezirk ([[Lokale Meldungsgruppe|LMG]] und evtl. [[Mediationsteam bzw. Schiedsstelle|Mediationsteam / Schiedsstelle]]), die die Meldung bearbeiten; außerdem bei Meldungen gegen BOTs eventuell die Bundeslandmediatoren (BL-M&M). Außerdem können Personen mit Orgarechten theoretisch alle Meldungen sehen, wenn sie danach suchen, sie erhalten aber weder die Meldungen noch einen Hinweis darauf.
* Wechselt ein Foodsaver den Stammbezirk, dann wechselt damit aber nicht die Zuständigkeit für schon eingegangene Meldungen. Ansonsten könnte ein Foodsaver sich (zumindest vorübergehend) einer Meldung entziehen, indem er den Stammbezirk wechselt. Es kann aber sinnvoll sein, dass die Meldung trotzdem vom neuen Stammbezirk bearbeitet wird; das müssen dann beide Bezirke gemeinsam besprechen.
+
*''Ausnahme'': Bei Meldungen gegen eine dieser Personen ist es derzeit technisch nicht möglich zu verhindern, dass sie deinen Namen erfahren. Falls du das nicht möchtest, dann kannst du die Meldung auf anderem Weg einreichen - z.B. einen BOT deines Bezirks um Hilfe bei der Übermittlung der Meldung bitten.
 +
*Du kannst aber in der Meldung angeben, dass du einverstanden bist, deinen Namen auch der gemeldeten Person zu nennen. Das hilft sehr oft bei der Aufklärung der Situation.
  
====Regel C) (3)====
+
===Wie sollen Meldungen bearbeitet werden?===
''Anmerkung 1: Über das genaue Verfahren für diese Fälle wird noch beraten. Hier wird es noch Änderungen geben, außerdem stehen noch Überlegungen zu Mitglieder weiterer meldungsbearbeitender Gruppen, Bundesland-BOTs usw. aus.''
+
*Meldungen über Regelverletzungen sollen möglichst in einem kleinen Kreis von Leuten bearbeitet werden, da es sich um ein sehr vertrauliches Thema handelt. Verschwiegenheit aller Beteiligten ist wichtig!
* Wenn bei der Meldung einer Regelverletzung die gemeldete Person Mitglied der LMG oder BOT ist, dann könnten Foodsaver unter Umständen Bedenken haben, wenn diese Meldung an die LMG geht  – insbesondere dann, wenn in der LMG auch der gemeldete BOT oder andere BOTs des Bezirks sind.
+
*Der/die Gemeldete wird über den Inhalt der Meldung informiert und erhält die Möglichkeit, sich innerhalb von 2 Wochen zu dem Sachverhalt zu äußern. Vor einer Entscheidung sollte möglichst mit allen Beteiligten gesprochen werden und ihre Darstellungen der Situation ernst genommen werden. Bei jeder Meldung einer Regelverletzung soll der einzelne Fall berücksichtigt und nicht eine pauschale Beurteilung vorgenommen werden.
* Im ersten Fall (MRV gegen LMG-Mitglied) wird es kaum zu verhindern sein, dass die gemeldete Person die Identität der meldenden Person erfährt, und unter Umständen könnten die anderen Mitglieder der Gruppe nicht unbefangen an die Bearbeitung herangehen.
+
*Eventuell kann ein gemeinsames Gespräch mit allen Beteiligten die Situation aufklären.
* Im zweiten Fall (MRV gegen BOT) ist ebenso die Gefahr gegeben, dass der/die gemeldete BOT die Identität der meldenden Person erfährt und ggf. später Druck auf die Person ausübt.
+
*Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.
* Deswegen ist es wünschenswert, in diesem Fall als Alternative ein ''Lokales Mediationsteam'' zu haben, das in manchen Bezirken auch ''Schiedsstelle'' heißt – deswegen die Abkürzung ''LMT/S''. In diesem Team dürfen dann gar keine BOTs sein, und es überschneidet sich auch nicht mit der LMG.
+
Die Konsequenz wird dem Foodsaver per E-Mail mitgeteilt. Die Gründe, warum das jeweilige Verhalten nicht in Ordnung ist, werden mit angegeben.
* Im Fall, dass es kein Lokales Mediationsteam/Schiedsstelle gibt, übernimmt die Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe die Bearbeitung. Da Meldungen gegen BOTs oder LMG-Mitglieder schwierige Situationen darstellen, wird die BL-M&M hier - anders als im Fall von D9) - auf jeden Fall die Meldung bearbeiten. In diesem Fall gibt es dann aber keine weitere Gruppe mehr, die bei Unzufriedenheit mit der Entscheidung als Vermittlungsinstanz angerufen werden kann. Bezirke mit LMT/S sind daher in einer besseren Situation.
 
:''Anmerkung 2: Für diesen Fall, dass es kein LMT/S gibt, wird noch an einer eventuell besseren Lösung gearbeitet.''
 
  
====Regel C) (4)====
+
====Wie werden die Meldungen dokumentiert?====
Foodsharer haben keinen Stammbezirk. Deswegen muss für diese Fälle eine möglichst einfache Zuordnung gefunden werden.
+
*Die Meldungen werden automatisch ins Profil der gemeldeten Person geschrieben. Um die Konsequenz (die Entscheidung) dort zu ergänzen, muss sie derzeit der zentralen Meldungsgruppe mitgeteilt werden, die sie dann dort eintragen kann. (Ein einfacherer Weg ist in Planung, muss aber noch programmiert werden.)
 +
*Die Meldung und alle weiteren Beiträge (Nachrichten, Gesprächsvermerke und –protokolle, die Entscheidung) werden im Forum der jeweils bearbeitenden Gruppe (meistens der [[Lokale Meldungsgruppe|Lokalen Meldungsgruppe]]) dokumentiert.
 +
*Meldungen und alle Beiträge dazu können dort nach gewissen Tilgungsfristen wieder gelöscht (siehe unten).
 +
*Jegliche Dokumentation oder Speicherung außerhalb der Plattform ist aus Datenschutzgründen problematisch und darf daher nicht stattfinden.
  
====Regel C) (5)====
+
===Was für Konsequenzen gibt es?===
* Eine rote Karte und die folgende Löschung des Accounts darf nur ''in Abstimmung mit der ZMG'' stattfinden. Denn bei einer so weitreichenden Konsequenz sollte unbedingt vermieden werden, dass die Entscheidung durch lokale Konflikte und Animositäten entsteht.
+
Es gibt 4 mögliche Konsequenzen: Verwarnung, gelbe Karte, gelb-rote Karte und rote Karte.
* Außerdem muss der ''Vorstand des foodsharing e.V.'' zustimmen. Denn eine rote Karte entspricht einem Hausverbot auf der Plattform und kann nur vom Plattformbetreiber, also dem foodsharing e.V., ausgesprochen werden.
 
  
====Regel C) (6)====
+
====Was ist eine Verwarnung?====
* Das Recht, einzelne Mitglieder eines bearbeitenden Teams als ''befangen'' abzulehnen, ist ''sehr wichtig''. Wenn ein Foodsaver ''schon vorher'' den Eindruck hat, dass ein Mitglied voreingenommen ist, dann wird der Foodsaver Schwierigkeiten haben, konstruktive, offene Gespräche zu führen oder später eine Entscheidung zu akzeptieren.
+
Eine Verwarnung weist den/die Foodsaver darauf hin, dass das Verhalten in einer Situation nicht in Ordnung war. Die Verwarnung kann auch den Hinweis enthalten, dass im Wiederholungsfall eine gelbe Karte ausgesprochen werden kann.  
* Die Gefahr, dass das ganze bearbeitende Gremium als befangen abgelehnt wird, steht dabei wohl kaum im Raum. Denn es liegt ja auch im Interesse der gemeldeten Person, dass die Situation geklärt wird. Sie wird daher einzelne nur ablehnen, wenn es einen wichtigen Grund gibt.
 
  
====Regel C) (7)====
+
====Was ist eine gelbe Karte?====
* Wer in irgendeiner Weise mit der Situation zu tun hat, sollte die Meldung einer Regelverletzung nicht bearbeiten (aber natürlich eine Stellungnahme dazu abgeben). "Betroffene" klingt erst einmal sehr ungenau, ist aber im foodsharing-Kontext leicht bestimmbar.
+
Eine gelbe Karte bedeutet, dass für die Dauer von bis zu 3 Monaten die Verifizierung entfernt wird und man für diese Zeit für Abholungen und ggf. weitere Aktivitäten innerhalb von foodsharing gesperrt ist. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.<br>
* ''Betroffen'' sind meldende und gemeldete Person sowie alle diejenigen, die bei der gemeldeten Situation dabei / beteiligt waren. Wenn die Angelegenheit bereits im Stammbezirk bearbeitet wurde, dann aber die Bundesland-Gruppe eingeschaltet wird, dann sind die BOTs des Stammbezirks betroffen, weil es ja bereits eine Bearbeitung der Situation in ihrem Wirkungskreis gegeben hat.
+
Nach der Auszeit kann sich der/die betreffende Foodsaver bei den BOTs des Bezirks melden; er/sie wird dann wieder verifiziert (das Quiz und die Einführungsabholungen muss er/sie nicht nochmal machen).
''Anmerkung: Auch hier (vgl. C3) ) wird die Regelung noch auf Bundesland-BOTs, BL-M&M-Mitglieder usw. ausgedehnt, sobald diese Struktur entwickelt ist.''
 
  
==D) Bearbeitung der Meldung einer Regelverletzung==
+
====Was ist eine gelb-rote Karte?====
 +
Eine gelb-rote Karte bedeutet, dass nicht nur die Verifizierung entzogen, sondern die Person auch zum Foodsharer herabgestuft wird (das bestandene FS-Quiz wird gelöscht) und ggf. für weitere Aktivitäten in foodsharing gesperrt wird.<br> Er/sie kann erst nach 3-6 Monaten wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.
  
====Regel D) (1)====
+
====Was ist eine rote Karte?====
* Meldungen werden automatisch bei der ''Zentralen Meldungsgruppe (ZMG)'' in eine Liste eingetragen. Außerdem erscheinen sie im Profil des Foodsavers, das entsprechende Feld ist aber nur für Leute mit Orga-Rechten sichtbar. Dies bleibt noch einige Zeit so.
+
Die Verifizierung wird entzogen, der Account wird gesperrt, und das wird dem Foodsaver per Email mitgeteilt. Er/sie kann sich erst nach 3 Jahren erneut anmelden und muss dann wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Eine rote Karte entspricht einem Hausverbot auf der Plattform.
* ''Für die Zukunft'' ist geplant, dass die ''Mitglieder der Lokalen Meldungsgruppe'' Zugriff auf dieses Feld bekommen (für Foodsaver des eigenen Bezirks), aber niemand sein eigenes Feld sehen kann; außerdem sollen BOTs nicht das Feld anderer BOTs desselben Bezirks sehen.
 
:''Dieser Absatz wird sich also noch öfters mit dem Fortschritt der Programmierung ändern.''
 
  
====Regel D) (2)====
+
===Was kann ich machen, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle?===
* Alle ein- und ausgehenden Texte zu der Bearbeitung einer Meldung müssen dokumentiert werden, damit sie später bei Bedarf nachvollzogen werden können.
+
Für diesen Fall sollen das [[Lokales Mediationsteam bzw. Schiedsstelle|Lokale Mediationsteam oder die Schiedsstelle]] deines Stammbezirks zur Verfügung stehen und bei der Konfliktbearbeitung unterstützen. Falls du dieses Team als befangen ansiehst (oder falls es nicht existiert), kannst du auch gerne deine Bundesland-BOTs oder die zentrale Meldungsgruppe (meldungen@foodsharing.network) anschreiben.
* Vor allem aber kann damit der regelgerechte Ablauf der Bearbeitung belegt werden, falls dieser von irgend jemandem in Frage gestellt wird.
 
* Für die Bearbeitung einer Meldung können je nach Situation verschiedene Gruppen zuständig sein (LMG, MT/S, BL-M&M, …) und auch zwei - selten mehr - davon nacheinander (aber nie mehrere gleichzeitig).
 
* Jeder Text wird von der Gruppe in ihrem Forum angefügt, die beim Entstehen / Eingang des Textes gerade die Meldung bearbeitet.
 
* Geht die Bearbeitung an eine andere Gruppe weiter, dann werden natürlich alle schon vorhandenen Texte auch dorthin weitergegeben.
 
  
====Regel D) (3)====
+
===Welche Regelverletzungen  können zu welchen Konsequenzen führen?===
Lange zurückliegende Ereignisse sind schwer zu rekonstruieren. Deswegen ist eine Grenze sinnvoll, wie lange das gemeldeten Ereignis bei Abgabe der Meldung zurückliegen darf.
+
Ob eine Konsequenz ausgesprochen wird, entscheidet der Stammbezirk der gemeldeten Person (bei Meldungen gegen BOTs evtl. die Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe). Sie können auch entscheiden, eine schwächere Konsequenz auszusprechen, als sie hier steht.<br>
 +
In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine stärkere Konsequenz ausgesprochen werden; das sollte aber die Ausnahme bleiben und nur aus wirklich gutem Grund geschehen.
  
====Regel D) (4)====
+
====Verwarnung====
* Eine Konsequenz kann sich auf vorherige Konsequenzen beziehen (z.B. Gelbe Karte bei der 3. Verwarnung).
+
Eine Verwarnung kann bei allen Regelverletzungen ausgesprochen werden.
* Deswegen müssen vor der Bearbeitung einer Meldung ''alle vergangenen Meldungen und Konsequenzen'' getilgt werden, bei denen die jeweilige Frist abgelaufen ist.
 
* Dadurch ist gewährleistet, dass nur vorherige Konsequenzen mit nicht-abgelaufener Frist einbezogen werden.
 
* Wie die ''Tilgung abläuft'', ist im Abschnitt F) geregelt.
 
  
====Regel D) (5)====
+
====Gelbe Karte (Suspendierung von Abholungen)====
* Die Stellungnahmen können die Situation aufklären und entschärfen und zu einer guten Entscheidung beitragen. Außerdem muss die gemeldete Person die Möglichkeit haben, zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen Stellung zu nehmen.
+
Eine gelbe Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:
* Dabei darf sie allerdings nicht einfach die Meldung erhalten, sondern nur ''in anonymisierter Form'' (siehe E3) ), so dass die meldende Person geschützt ist.
+
*bei Regelverletzungen, durch welche die Kooperation mit einem Betrieb gefährdet wird
* Die Frist soll nicht zu lange sein, da es für alle Beteiligten angenehmer ist, wenn sie schnell Klarheit über die Entscheidung bekommen.
+
*beim Ansprechen eines Betriebs ohne vorherige Absprache mit einem BOT
* Für die meldende Person gibt es gar keine Frist, da sie ja schon eine Meldung geschrieben hat und sehr oft gar keine weitere Stellungnahme kommen wird. Es wäre nicht sinnvoll, dann 2 Wochen darauf zu warten.
+
*bei Verletzungen der Hygieneregeln, durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
* Auf welchem Weg man die gemeldete Person informiert (mündlich, schriftlich, E-Mail, bei einem persönlichen Treffen, per Telefon …), sollte der einzelnen Situation angepasst sein. Dasselbe gilt für die Stellungnahmen.
+
*bei Schädigung des Ansehens von foodsharing bei Betrieben oder in der Öffentlichkeit
* Wenn aber eine ''Konsequenz ausgesprochen'' werden soll, dann ist es wichtig, dass sowohl die Nachrichten an beide Personen als auch die Stellungnahmen schriftlich vorliegen, damit nicht im Nachhinein der Vorwurf aufkommt, man habe einzelne Darstellungen und Sichtweisen von vorneherein ausgeschlossen. Damit kann der regelgerechte Ablauf der Bearbeitung belegt werden.
+
*bei Regelverletzungen, die den Grundsätzen von foodsharing widersprechen
* Dabei ist ''E-Mail der beste und sicherste Weg'' dafür. PNs sind unbrauchbar, weil sie nicht von anderen Foodsavern eingesehen werden dürfen, und weitere Medien außerhalb der foodsharing-Plattform (What´s App, Facebook, ...) sind aus Datenschutzgründen und wegen der mangelnden Nachverfolgbarkeit für foodsharing keine gute Idee. Falls jemand keine E-Mail-Adresse hat, dann ist natürlich auch die Papierform (Brief) möglich.
+
*bei 3 Verwarnungen mit weniger als 6 Monaten Abstand (jeweils)
  
====Regel D) (6)====
+
====Gelb-rote Karte (Herabstufung zum Foodsharer)====
* Niemand soll davon abgehalten werden, eine Regelverletzung zu melden, weil er/sie Angst vor möglichen Folgen hat.
+
Eine gelb-rote Karte kann ausgesprochen werden bei 2 gelben Karten innerhalb von 2 Jahren.
* Deswegen wird die ''Identität der meldenden Person'' zunächst einmal nicht an die gemeldete Person weitergegeben; allerdings lässt sich oft nicht vermeiden, dass sich aus der Schilderung einer Situation auch Hinweise ergeben, wer die Situation gemeldet hat.
 
* Die Bearbeitung der Meldung wird aber oft ''erheblich einfacher'', wenn über die Situation mit allen Beteiligten offen (und eventuell sogar gemeinsam) gesprochen werden kann. Deswegen soll der meldenden Person die Möglichkeit geboten werden, auf die anonymisierte Form zu verzichten.
 
* Die meldende Person kann dies daher gleich im Meldungsformular gestatten (''das Meldungsformular muss noch entsprechend umprogrammiert werden!''). Die bearbeitende Gruppe kann auch später nachfragen, wenn sie es für hilfreich hält.
 
* Falls eine Klärung der Situation gar nicht möglich ist ohne die Bekanntgabe der meldenden an die gemeldete Person, dann muss auf die Bearbeitung der Meldung verzichtet werden. Der Schutz der meldenden Person ist hier im Zweifelsfall wichtiger als die Bearbeitung einer Meldung.
 
  
====Regel D) (7)====
+
====Rote Karte (Accountlöschung)====
* Die Entscheidung wird nicht nur der gemeldeten Person, sondern auch der meldenden Person mitgeteilt. Denn diese sollte auch erfahren, dass die von ihr als problematisch eingeschätzte Situation besprochen wurde. Außerdem erhält sie auf diese Weise eine Rückmeldung zu ihrer eigenen Einschätzung der Situation.
+
Eine Rote Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:
* E-Mail ist dabei der einzig sinnvolle Weg (außer der Papierform, also einem Brief), weil alle anderen Wege später nicht nachvollziehbar wären. Auch PNs sind es nicht, da sie privat sind und nicht zugreifbar für andere Personen sind.
+
*Verurteilung wegen einer Straftat während der Aktivität für foodsharing
 +
*Verurteilung wegen einer Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing
 +
*einer Verletzung der Grundsätze, die trotz vorheriger Verwarnung zum 3. Mal geschieht
 +
*bei 2 gelb-roten Karten innerhalb von 3 Jahren
 +
Sie kann nur nach Zustimmung der ZMG und des [[Foodsharing_e.V._und_dessen_Vorstand|foodsharing-e.V.-Vorstands]] ausgesprochen werden, weil sie einem Hausverbot auf der Plattform entspricht; das aber kann nur der Betreiber (also der foodsharing e.V.) aussprechen.
  
====Regel D) (8)====
+
===Wann können Konsequenzen und die Meldungen dazu getilgt (gelöscht) werden?===
* Wenn einer der Beteiligten mit der Entscheidung nicht einverstanden ist, dann kann eine weitere Gruppe um Vermittlung gebeten werden. Wenn die LMG die Meldung bearbeitet hat, dann ist dies das LMT/S; gibt es kein LMT/S oder hat das LMT/S die Meldung bearbeitet, dann ist die BL-M&M die mögliche Vermittlungsinstanz.
+
Vergangene Konsequenzen können getilgt werden, wenn innerhalb der folgenden Fristen keine weitere Konsequenz vorliegt:
* Beide Gruppen können aber die Vermittlung ablehnen und sind nicht verpflichtet, dafür einen Grund zu nennen, damit sie frei entscheiden können, welche Fälle sie übernehmen können.
+
*Ermahnung und Verwarnung 6 Monate
* In jedem Fall ist die Entscheidung nach Vermittlung der zweiten Gruppe endgültig.
+
*gelbe Karte 2 Jahre
* Wenn eine Meldung direkt von der BL-M&M bearbeitet wurde, dann gibt es dazu (zumindest derzeit) keine weitere Vermittlungsgruppe.
+
*gelb-rote Karte 3 Jahre
* Die ‘’Frist für die Anrufung’’ ist bewusst relativ kurz gewählt, damit die Beteiligten nicht lange Zeit auf eine endgültige Entscheidung warten müssen; wem es wichtig ist, nochmal eine Vermittlung anzurufen, wird dies auch schnell machen.
+
*rote Karte 5 Jahre
* Eine Verpflichtung zur Übernahme der Vermittlung darf es nicht geben, weil sonst die Gefahr besteht, dass die entsprechende Gruppe mit Fällen überlastet oder mit eigentlich klaren oder banalen Fällen zugeschüttet wird.
+
Die Tilgung (Löschung) wird nur durchgeführt, wenn der betroffene Foodsaver sie beantragt oder wenn eine weitere Konsequenz ausgesprochen werden soll; dies ist aus rechtlichen Gründen (DSGVO) die einzig mögliche Regelung.<br>
* Die BOTs des Stammbezirks können ebenfalls die Vermittlung anrufen, wenn sie der Ansicht sind, dass eine Entscheidung Schwierigkeiten für den Bezirk insgesamt bedeuten könnten. (Die Beteiligten selbst haben meist nur den vom gemeldeten Ereignis betroffenen Betrieb im Blick.)
+
Bei einer Tilgung werden gelöscht: im Profil die Meldung und alle Kommentare inclusive der Konsequenz; in den Foren der bearbeitenden Gruppen (LMG, LMT/S, BL-M&M u.a.) alle Stellungnahmen, Emails und sonstigen Beiträge dazu - mit Ausnahme von PNs, die nicht gelöscht werden können.<br>
 +
''Dabei muss man bedenken'': wenn eine Konsequenz gelöscht wird, dann werden dadurch eventuell frühere Konsequenzen auch tilgungsfähig (weil die Konsequenz ‘’danach’’ dann ja nicht mehr vorliegt).
  
====Regel D) (9)====
+
===Regelverletzungen – Konsequenzen – Gültigkeitsfristen===
* Falls eine Konsequenz ausgesprochen wird, dann wird im Profil der gemeldeten Person im Feld "Notizen und Entscheidungen" eingetragen: Nummer, Datum und Grund der Meldung sowie die Konsequenz mit dem Datum der Entscheidung. Dafür teilt der Bezirk die Konsequenz der ZMG mit, die sie dort einträgt.
 
* Aus Datenschutzgründen sollen die Details nicht im Profil des FS stehen, sondern nur für die LMG zugreifbar sein. Außerdem soll in dem Feld im Profil übersichtlich verfolgt werden, welche Konsequenzen ausgesprochen wurden. Deswegen werden Meldungen und Konsequenzen dort nur mit kurzen Daten eingetragen.
 
* Das Feld im Profil ist (zumindest derzeit, siehe Erläuterung zu D1) ) nur für Leute mit Orga-Rechten zugreifbar. Deswegen muss die LMG die ZMG um Eintragung bitten.
 
  
==E) Datenschutz / Vertraulichkeit / Selbstauskunft==
+
{| class = "wikitable"
  
====Regel E) (1-2)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Wenn jemand einen Fehler gemacht hat und dieser gemeldet wurde, dann sollte das zwar angesprochen werden. Es wäre aber sehr unsozial und für ein respektvolles Klima innerhalb der foodsharing-Community sehr schädlich, wenn der Foodsaver vor aller Augen angeprangert würde.
+
|'''Art der Regelverletzung'''
* Auch sollten Aussagen und Stellungnahmen von anderen Beteiligten nicht an die Öffentlichkeit gelangen, damit sie möglichst unbefangen gemacht werden können.
+
|'''mögliche Konsequenz'''
* Deswegen müssen alle an der Bearbeitung Beteiligten das, was sie während der Bearbeitung erfahren, für sich behalten und dürfen es niemandem weitererzählen oder weitergeben.
+
|'''tilgungsfähig''' (wenn keine weitere Konsequenz ausgesprochen wird)
  
====Regel E) (3)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Niemand soll davon abgehalten werden, eine Regelverletzung zu melden, weil er/sie Angst vor möglichen Folgen hat. Deswegen wird der Name der meldenden Person in der Regel nicht an die gemeldete Person weitergegeben (außer wenn erstere dies explizit erlaubt).
+
|alle Regelverletzungen
* Wenn allerdings die gemeldete Person Mitglied der Gruppe ist, welche die Meldung bearbeitet, dann nützt die anonymisierte Form nichts, weil die Meldung dort in der Gruppe ja vollständig dokumentiert wird.
+
|Verwarnung
* In diesen Fällen kann die meldende Person explizit die Bearbeitung durch diese Gruppe ausschließen. Dies wird in naher Zukunft im Meldungsformular möglich sein; bis dahin muss in diesem Fall ein anderer Übermittlungsweg als die Meldung auf der Plattform genutzt werden.
+
|nach 6 Monaten
  
====Regel E) (4)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Laut DSGVO hat jeder FS das Recht, alle über ihn gespeicherten Daten jederzeit vorgelegt zu bekommen.
+
|3 Verwarnungen
* Dazu gehören auch Meldungen über Regelverletzungen und Konsequenzen dazu. Der Schutz der meldenden Person spielt aber auch hier eine Rolle, so dass die Meldung nur in anonymisierter Form herausgegeben wird.
+
|gelbe Karte
 +
|nach 2 Jahren
  
====Regel E) (5)====
+
|- style="vertical-align:top;"
BOTs eines Bezirks sollten informiert sein über vorliegende Konsequenzen für Regelverletzungen eines Foodsavers, der in ihrem Bezirk tätig ist.
+
|Gefährdung einer Kooperation
 +
|1x gelbe Karte<br />2x gelb-rote Karte
 +
|nach 2 Jahren<br />nach 3 Jahren
  
==F) Tilgung von Meldungen und Konsequenzen==
+
|- style="vertical-align:top;"
 +
|Betrieb angesprochen ohne Absprache mit einem BOT
 +
|1x gelbe Karte<br />2x gelb-rote Karte
 +
|nach 2 Jahren<br />nach 3 Jahren
  
====Regel F) (1)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Lange zurückliegende Konsequenzen für Regelverletzungen sollten keine Bedeutung mehr haben. Alle Menschen sollen die Chance bekommen, dass ein Fehler irgendwann vergessen ist.
+
|Verletzung der Hygieneregeln,<br />durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
:Zum Beispiel sollte eine gelbe Karte auf Grund von 3 Ermahnungen nur dann ausgesprochen werden können, wenn diese Ermahnungen innerhalb einer gewissen Frist liegen.
+
|1x gelbe Karte<br />2x gelb-rote Karte
:Die genauen Fristen sind in F)(3) festgelegt.
+
|nach 2 Jahren<br />nach 3 Jahren
* Ideal wäre es, alle Meldungen und Konsequenzen zu löschen, sobald sie diese Frist überschritten haben.
 
:Eine Verpflichtung dazu ist aber rechtlich nicht haltbar.
 
:Wegen der gesetzlichen Forderung der Datensparsamkeit dürfen Konsequenzen nur gespeichert werden, so lange sie noch benötigt werden.
 
:Wenn es eine Verpflichtung zur Tilgung gäbe, dann würde foodsharing sich strafbar machen, falls ein Bezirk die Daten nicht löscht (etwa: vergißt zu löschen). foodsharing kann aber nicht garantieren, dass alle Bezirke konsequent alles löschen; außerdem sind PNs gar nicht löschbar.
 
* Die schließlich gefundene Lösung ist, dass die Daten nur getilgt (gelöscht) werden müssen, wenn die gemeldete Person explizit dazu auffordert.
 
:Falls sie dies nach nach Ablauf der Fristen macht, hat sie dann aber ein Recht auf auf die Tilgung, d.h. nach einer Aufforderung muss der Bezirk die Tilgung durchführen.
 
  
====Regel F) (2)====
+
|- style="vertical-align:top;"
Wenn keine Konsequenz ausgesprochen wird, dann sollte diese Entscheidung auch ernst genommen werden, d.h. die Meldung wird dann nicht weiterbearbeitet, hat für die Zukunft keine Bedeutung mehr und kann gelöscht werden.<br>
+
|Schädigung des Ansehens von foodsharing
Dabei muss allerdings abgewartet werden, ob einer der Beteiligten eine weitere Gruppe zur Vermittlung anruft.
+
|1x gelbe Karte<br />2x gelb-rote Karte
 +
|nach 2 Jahren<br />nach 3 Jahren
  
====Regel F) (3-4)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Zurückliegende Konsequenzen können bei neueren Konsequenzen ''angerechnet werden''. Zum Beispiel kann bei 3 vorliegenden Ermahnungen eine gelbe Karte ausgesprochen werden.
+
|Verletzung der Grundsätze von foodsharing
* Dabei sollten aber lange zurückliegende Konsequenzen keine Bedeutung mehr haben. Alle Menschen sollen die Chance bekommen, dass ein Fehler irgendwann vergessen ist.
+
|1x gelbe Karte<br />2x gelb-rote Karte
* Deswegen sind hier Fristen festgelegt, nach denen Konsequenzen nicht mehr angerechnet werden.
+
|nach 2 Jahren<br />nach 3 Jahren
* Wenn ein Foodsaver dies beantragt (siehe F1) ) oder wenn eine weitere Konsequenz gegen den Foodsaver ausgesprochen werden soll (siehe D4) ), dann müssen die Konsequenzen, die die Fristen überschritten haben, vorher getilgt werden, ''sofern danach keine weitere Konsequenz innerhalb der Frist vorliegt''.
 
* Der letzte Teilsatz bedeutet, dass die Tilgung meistens mit der letzten vorliegenden Konsequenz beginnt; ist sie getilgt, dann gibt es eventuell innerhalb der Frist der vorletzten (nun letzten) Konsequenz keine weitere mehr, und sie kann eventuell auch getilgt und so weiter.
 
* Es kann aber auch vorkommen, dass eine neuere Konsequenz stehen bleiben muss, während diejenigen davor so lange zurückliegen, dass die neuere nicht innerhalb ihrer Fristen liegt. Dann müssen die älteren getilgt werden.
 
  
====Regel F(5)====
+
|- style="vertical-align:top;"
* Bei der Tilgung wird alles gelöscht, was mit der Meldung oder der Konsequenz in Zusammenhang steht und was technisch löschbar ist. PNs etwa sind aber nicht löschbar und müssen daher stehenbleiben.
+
|2 gelbe Karten
* Falls mehrere Gruppen die Meldung bearbeitet haben, dann muss die Löschung auch bei allen diesen Gruppen durchgeführt werden.
+
|gelb-rote Karte
* Auch die ZMG muss eingebunden werden, um die Einträge in ihrer Liste zu löschen, derzeit auch noch im Profil des Foodsavers (da dort im Moment die Bezirke keinen Zugriff haben).
+
|nach 3 Jahren
  
 +
|- style="vertical-align:top;"
 +
|2 gelb-rote Karten
 +
|rote Karte
 +
|nach 5 Jahren
  
'''''Ein paar Beispiele zur Verdeutlichung der Tilgung''':
+
|- style="vertical-align:top;"
 +
|Straftat während der Aktivität für foodsharing
 +
|rote Karte
 +
|nach 5 Jahren
  
''Beispiel 1'':<br>
+
|- style="vertical-align:top;"
Laurine von Isenburg hat ''3 Ermahnungen'' Im Januar, Februar und April 2016 und 'mit der 3. Ermahnung'' eine ''Gelbe Karte'' im April 2016 erhalten.<br>
+
|Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing
Am 1.5.2018 soll eine weitere Ermahnung ausgesprochen werden. Vorher muss geprüft werden, ob frühere Konsequenzen getilgt werden müssen.<br>
+
|rote Karte
Die jüngste vorhandene Konsequenz ist die Gelbe Karte. Sie ist älter als 2 Jahre und muss daher getilgt werden.<br>
+
|nach 5 Jahren
Die ''jetzt'' jüngste vorhandene Konsequenz ist die dritte Ermahnung (April 2016). Sie ist älter als 6 Monate und muss daher getilgt werden.<br>
 
Die ''jetzt'' jüngste vorhandene Konsequenz ist die zweite Ermahnung (Februar 2016). Sie ist älter als 6 Monate und muss daher getilgt werden.<br>
 
Die ''jetzt'' jüngste vorhandene Konsequenz ist die erste Ermahnung (Januar 2016). Sie ist älter als 6 Monate und muss daher getilgt werden.<br>
 
Damit erhält Laurine am 1.5.2018 wieder ihre erste Ermahnung.
 
  
''Beispiel 2'':<br>
+
|- style="vertical-align:top;"
Klaus von Isenburg hat ''2 Ermahnungen'' im Januar 2019 und im März 2019 erhalten.<br>
+
|3x Verletzung des selben Grundsatzes trotz Warnung
Am 1.8.2019 soll eine weitere Ermahnung ausgesprochen werden. Vorher muss geprüft werden, ob frühere Konsequenzen getilgt werden müssen.<br>
+
|rote Karte
Die jüngste vorhandene Ermahnung (März 2019) ist erst 5 Monate her und damit innerhalb ihrer Tilgungsfrist. Sie kann daher nicht getilgt werden.<br>
+
|nach 5 Jahren
Die vorige (erste) Ermahnung (Januar 2019) ist 7 Monate her und hat damit ihre eigene Tilgungsfrist überschritten. Die zweite Ermahnung liegt aber innerhalb der Tilgungsfrist der ersten, daher wird die erste Ermahnung nicht getilgt.<br>
 
Klaus erhält daher eine 3. Ermahnung; auf Grund von Regel b) im Abschnitt "Konsequenzen für Regelverletzungen" kann (muss aber nicht) auch eine Gelbe Katrte ausgesprochen werden.
 
  
''Beispiel 3'':<br>
+
|}
Laurine von Isenburg hat nun die ''Ermahnung vom Mai 2018 stehen und erhält eine weitere am 31.08.2019.<br>
 
Am 1.11.2019 soll eine weitere, dritte Ermahnung und mit ihr eine Gelbe Karte ausgesprochen werden. Vorher muss geprüft werden, ob frühere Konsequenzen getilgt werden müssen.<br>
 
Die jüngste (zweite) Ermahnung (31.08.2019) liegt weniger als 6 Monate zurück und muss nicht getilgt werden.<br>
 
Die vorige (erste) Ermahnung (Mai 2018) liegt aber mehr als 6 Monate vor der zweiten Ermahnung vom 31.08.2019, d.h. die zweite liegt nicht innerhalb der Tilgungsfrist der ersten. Daher muss die erste Ermahnung getilgt werden.<br>
 
Damit liegen nur die Ermahnungen vom 31.08.2019 und die neue vom 1.11.2019 vor, insgesamt also 2 Ermahnungen. Eine Gelbe Karte ist damit unbegründet.
 
  
  

Version vom 31. Januar 2020, 23:05 Uhr

Wiki-Artikel-Typ: 3 (AG- und Event-Artikel)

Meldungen von Regelverletzungen sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Probleme, Ungereimtheiten und Missverständnisse nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Wenn man solche Dinge gleich anspricht, dann besteht die Chance, dass es nicht zu größeren Problemen kommt.

Der Zweck von Meldungen ist deswegen nicht eine restriktive Verfolgung von unangemessenem Verhalten, sondern die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen mit dem Ziel, Verständnis und eine Lösung zu schaffen, die alle Beteiligten akzeptieren können. Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.

Unter einer Regelverletzung verstehen wir die Nichtbeachtung der Verhaltensregeln, zum Beispiel Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, unfreundlichen Umgang miteinander und jedes Verhalten, das dem Ansehen oder dem guten Ruf von foodsharing in der Öffentlichkeit schaden kann.
Regelverletzungen werden an euren Stammbezirk gemeldet und können bei häufiger Wiederholung zu einer vorübergehenden Sperre oder sogar zum Ausschluss führen.

Festlegungen, Erläuterungen und Begründungen
Das Verfahren für den Umgang mit Meldungen von Regelverletzungen und ihre Behandlung ist in Regelverletzungen - Konsequenzen und Bearbeitung festgelegt.
Der Artikel Regelverletzungen - Erläuterungen bietet Begründungen und Erklärungen zu jeder einzelnen Festlegung.


Wer darf Regelverletzungen melden?

Alle, die bei foodsharing.de angemeldet sind.

Wie meldet man Regelverletzungen ?

Du gehst auf das Profil des Foodsavers. Unter dem Profilbild gibt es den Button "Regelverletzung melden". Da klickst du drauf und gibst dann die Art der Regelverletzung, ggf. den Betrieb und nähere Informationen dazu an.
Bitte schildere den Sachverhalt so neutral und sachlich wie möglich.

Du solltest eine Regelverletzung nur melden, wenn du auch bei der Situation dabei warst, damit du bei Rückfragen Auskunft geben kannst und die Situation genau besprochen werden kann. Bitte mache keine Meldung, wenn du nur von jemand anderem von der Situation gehört hast; das führt selten zu einer guten Darstellung der Ereignisse.

Wer erhält die Meldungen?

  • Die Meldungen gehen an die Lokale Meldungsgruppe (LMG) im Stammbezirk des/der Gemeldeten. Wer in dieser Gruppe ist, das entscheidet jeder Bezirk selbständig. Zum Beispiel kann entschieden werden, dass keine BOTs, nur BOTs oder eine Mischung aus BOTs und Nicht-BOTs in der Gruppe sind.
  • Bei Meldungen gegen BOTs oder Mitglieder der LMG kannst du in der Meldung angeben, dass sie statt dessen an das Mediationsteam oder die Schiedsstelle des Bezirks gehen, falls diese Gruppe existiert. Das ist für den Fall gedacht, dass der/die gemeldete BOT selbst in der Lokalen Meldungsgruppe ist und du daher nicht möchtest, dass sie in dieser Gruppe behandelt wird.
  • Falls kein LMT/S existiert, dann wird die Meldung in diesem Fall von der BL-M&M bearbeitet.
  • Da die Software dies alles noch nicht automatisch macht, gehen für eine Übergangszeit die Meldungen noch an die zentrale Meldungsgruppe, die sie manuell per E-Mail weitergibt.

Vertraulichkeit

  • Die gemeldete Person erfährt nicht, von wem eine Meldung gemacht wurde; das erfahren nur die zentrale Meldungsgruppe und diejenigen aus deinem Stammbezirk (LMG und evtl. Mediationsteam / Schiedsstelle), die die Meldung bearbeiten; außerdem bei Meldungen gegen BOTs eventuell die Bundeslandmediatoren (BL-M&M). Außerdem können Personen mit Orgarechten theoretisch alle Meldungen sehen, wenn sie danach suchen, sie erhalten aber weder die Meldungen noch einen Hinweis darauf.
  • Ausnahme: Bei Meldungen gegen eine dieser Personen ist es derzeit technisch nicht möglich zu verhindern, dass sie deinen Namen erfahren. Falls du das nicht möchtest, dann kannst du die Meldung auf anderem Weg einreichen - z.B. einen BOT deines Bezirks um Hilfe bei der Übermittlung der Meldung bitten.
  • Du kannst aber in der Meldung angeben, dass du einverstanden bist, deinen Namen auch der gemeldeten Person zu nennen. Das hilft sehr oft bei der Aufklärung der Situation.

Wie sollen Meldungen bearbeitet werden?

  • Meldungen über Regelverletzungen sollen möglichst in einem kleinen Kreis von Leuten bearbeitet werden, da es sich um ein sehr vertrauliches Thema handelt. Verschwiegenheit aller Beteiligten ist wichtig!
  • Der/die Gemeldete wird über den Inhalt der Meldung informiert und erhält die Möglichkeit, sich innerhalb von 2 Wochen zu dem Sachverhalt zu äußern. Vor einer Entscheidung sollte möglichst mit allen Beteiligten gesprochen werden und ihre Darstellungen der Situation ernst genommen werden. Bei jeder Meldung einer Regelverletzung soll der einzelne Fall berücksichtigt und nicht eine pauschale Beurteilung vorgenommen werden.
  • Eventuell kann ein gemeinsames Gespräch mit allen Beteiligten die Situation aufklären.
  • Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.

Die Konsequenz wird dem Foodsaver per E-Mail mitgeteilt. Die Gründe, warum das jeweilige Verhalten nicht in Ordnung ist, werden mit angegeben.

Wie werden die Meldungen dokumentiert?

  • Die Meldungen werden automatisch ins Profil der gemeldeten Person geschrieben. Um die Konsequenz (die Entscheidung) dort zu ergänzen, muss sie derzeit der zentralen Meldungsgruppe mitgeteilt werden, die sie dann dort eintragen kann. (Ein einfacherer Weg ist in Planung, muss aber noch programmiert werden.)
  • Die Meldung und alle weiteren Beiträge (Nachrichten, Gesprächsvermerke und –protokolle, die Entscheidung) werden im Forum der jeweils bearbeitenden Gruppe (meistens der Lokalen Meldungsgruppe) dokumentiert.
  • Meldungen und alle Beiträge dazu können dort nach gewissen Tilgungsfristen wieder gelöscht (siehe unten).
  • Jegliche Dokumentation oder Speicherung außerhalb der Plattform ist aus Datenschutzgründen problematisch und darf daher nicht stattfinden.

Was für Konsequenzen gibt es?

Es gibt 4 mögliche Konsequenzen: Verwarnung, gelbe Karte, gelb-rote Karte und rote Karte.

Was ist eine Verwarnung?

Eine Verwarnung weist den/die Foodsaver darauf hin, dass das Verhalten in einer Situation nicht in Ordnung war. Die Verwarnung kann auch den Hinweis enthalten, dass im Wiederholungsfall eine gelbe Karte ausgesprochen werden kann.

Was ist eine gelbe Karte?

Eine gelbe Karte bedeutet, dass für die Dauer von bis zu 3 Monaten die Verifizierung entfernt wird und man für diese Zeit für Abholungen und ggf. weitere Aktivitäten innerhalb von foodsharing gesperrt ist. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.
Nach der Auszeit kann sich der/die betreffende Foodsaver bei den BOTs des Bezirks melden; er/sie wird dann wieder verifiziert (das Quiz und die Einführungsabholungen muss er/sie nicht nochmal machen).

Was ist eine gelb-rote Karte?

Eine gelb-rote Karte bedeutet, dass nicht nur die Verifizierung entzogen, sondern die Person auch zum Foodsharer herabgestuft wird (das bestandene FS-Quiz wird gelöscht) und ggf. für weitere Aktivitäten in foodsharing gesperrt wird.
Er/sie kann erst nach 3-6 Monaten wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.

Was ist eine rote Karte?

Die Verifizierung wird entzogen, der Account wird gesperrt, und das wird dem Foodsaver per Email mitgeteilt. Er/sie kann sich erst nach 3 Jahren erneut anmelden und muss dann wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Eine rote Karte entspricht einem Hausverbot auf der Plattform.

Was kann ich machen, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle?

Für diesen Fall sollen das Lokale Mediationsteam oder die Schiedsstelle deines Stammbezirks zur Verfügung stehen und bei der Konfliktbearbeitung unterstützen. Falls du dieses Team als befangen ansiehst (oder falls es nicht existiert), kannst du auch gerne deine Bundesland-BOTs oder die zentrale Meldungsgruppe (meldungen@foodsharing.network) anschreiben.

Welche Regelverletzungen können zu welchen Konsequenzen führen?

Ob eine Konsequenz ausgesprochen wird, entscheidet der Stammbezirk der gemeldeten Person (bei Meldungen gegen BOTs evtl. die Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe). Sie können auch entscheiden, eine schwächere Konsequenz auszusprechen, als sie hier steht.
In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine stärkere Konsequenz ausgesprochen werden; das sollte aber die Ausnahme bleiben und nur aus wirklich gutem Grund geschehen.

Verwarnung

Eine Verwarnung kann bei allen Regelverletzungen ausgesprochen werden.

Gelbe Karte (Suspendierung von Abholungen)

Eine gelbe Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:

  • bei Regelverletzungen, durch welche die Kooperation mit einem Betrieb gefährdet wird
  • beim Ansprechen eines Betriebs ohne vorherige Absprache mit einem BOT
  • bei Verletzungen der Hygieneregeln, durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
  • bei Schädigung des Ansehens von foodsharing bei Betrieben oder in der Öffentlichkeit
  • bei Regelverletzungen, die den Grundsätzen von foodsharing widersprechen
  • bei 3 Verwarnungen mit weniger als 6 Monaten Abstand (jeweils)

Gelb-rote Karte (Herabstufung zum Foodsharer)

Eine gelb-rote Karte kann ausgesprochen werden bei 2 gelben Karten innerhalb von 2 Jahren.

Rote Karte (Accountlöschung)

Eine Rote Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:

  • Verurteilung wegen einer Straftat während der Aktivität für foodsharing
  • Verurteilung wegen einer Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing
  • einer Verletzung der Grundsätze, die trotz vorheriger Verwarnung zum 3. Mal geschieht
  • bei 2 gelb-roten Karten innerhalb von 3 Jahren

Sie kann nur nach Zustimmung der ZMG und des foodsharing-e.V.-Vorstands ausgesprochen werden, weil sie einem Hausverbot auf der Plattform entspricht; das aber kann nur der Betreiber (also der foodsharing e.V.) aussprechen.

Wann können Konsequenzen und die Meldungen dazu getilgt (gelöscht) werden?

Vergangene Konsequenzen können getilgt werden, wenn innerhalb der folgenden Fristen keine weitere Konsequenz vorliegt:

  • Ermahnung und Verwarnung 6 Monate
  • gelbe Karte 2 Jahre
  • gelb-rote Karte 3 Jahre
  • rote Karte 5 Jahre

Die Tilgung (Löschung) wird nur durchgeführt, wenn der betroffene Foodsaver sie beantragt oder wenn eine weitere Konsequenz ausgesprochen werden soll; dies ist aus rechtlichen Gründen (DSGVO) die einzig mögliche Regelung.
Bei einer Tilgung werden gelöscht: im Profil die Meldung und alle Kommentare inclusive der Konsequenz; in den Foren der bearbeitenden Gruppen (LMG, LMT/S, BL-M&M u.a.) alle Stellungnahmen, Emails und sonstigen Beiträge dazu - mit Ausnahme von PNs, die nicht gelöscht werden können.
Dabei muss man bedenken: wenn eine Konsequenz gelöscht wird, dann werden dadurch eventuell frühere Konsequenzen auch tilgungsfähig (weil die Konsequenz ‘’danach’’ dann ja nicht mehr vorliegt).

Regelverletzungen – Konsequenzen – Gültigkeitsfristen

Art der Regelverletzung mögliche Konsequenz tilgungsfähig (wenn keine weitere Konsequenz ausgesprochen wird)
alle Regelverletzungen Verwarnung nach 6 Monaten
3 Verwarnungen gelbe Karte nach 2 Jahren
Gefährdung einer Kooperation 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Betrieb angesprochen ohne Absprache mit einem BOT 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Verletzung der Hygieneregeln,
durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Schädigung des Ansehens von foodsharing 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Verletzung der Grundsätze von foodsharing 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
2 gelbe Karten gelb-rote Karte nach 3 Jahren
2 gelb-rote Karten rote Karte nach 5 Jahren
Straftat während der Aktivität für foodsharing rote Karte nach 5 Jahren
Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing rote Karte nach 5 Jahren
3x Verletzung des selben Grundsatzes trotz Warnung rote Karte nach 5 Jahren



Artikel von:   AG Verhaltensregeln   (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 01.02.2020