FAQ zu Corona und foodsharing: Unterschied zwischen den Versionen

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<u>''[[Wiki-Artikel-Typ]]: 2 (Info-Artikel)''</u>
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= FAQ zu Corona und foodsharing =
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''[https://wiki.foodsharing.de/Wiki-Artikel-Typ Wiki-Artikel-Typ]: 2 (Info-Artikel)''
  
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'''Hinweise im Umgang mit der Corona-Pandemie – was ist für die foodsharing-Arbeit wichtig und sinnvoll?'''
 
'''Hinweise im Umgang mit der Corona-Pandemie – was ist für die foodsharing-Arbeit wichtig und sinnvoll?'''
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''Ein Leitfaden der AG Hygiene – Austausch und (Fach)-Wissen''
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Liebe Community,<br />
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wir müssen leider ziemlich sicher davon ausgehen, dass das Problem der Corona-Ansteckungsgefahr im Kontakt mit anderen Menschen nicht innerhalb von kurzer Zeit aufhören wird.
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Zwar werden vermutlich irgendwann – vielleicht schon in einigen Monaten – die gesetzlichen Verbote und Einschränkungen zu Kontakten aufgehoben werden. Dies wird aber eher geschehen, um die Gesellschaft, die Wirtschaft und uns alle nicht völlig aus der Bahn zu werfen. Eine Pandemie dagegen ist erst dann ''wirklich unter Kontrolle'', wenn für einen Großteil der Bevölkerung ein Impfschutz vorliegt (oder eine Immunität gegeben ist), und das dauert bei Pandemien erfahrungsgemäß selten weniger als 1–2 Jahre.<br />
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foodsharing muss sich deswegen langsam darauf einstellen, dass wir Ideen brauchen, wie wir in der bestehenden Situation weiterarbeiten können.<br />
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Deswegen sollen in diesem Artikel Konzepte, Ideen, Best Practices gesammelt werden (und natürlich auch Wissen, Empfehlungen und Hinweise), wie foodsharing in der Corona-Krise funktionieren kann.
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Wenn ihr noch andere Fragen oder sonstige Anliegen habt, dann wendet euch gerne an das Infozentrum der AG Hygiene: [mailto:corona@foodsharing.network corona@foodsharing.network].<br />
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Wir entwickeln diesen Artikel aus euren Fragen, Anregungen (und aus neuen Erkenntnissen) laufend weiter.
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Hier findet ihr auch noch die [https://wiki.foodsharing.de/FAQ_zu_Corona_und_foodsharing_(Version_am_Anfang_der_Krise) erste FAQ-Version] vom Anfang der Corona-Pandemie.
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__TOC__
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=== Q: Was sind die wichtigsten Verhaltensregeln? ===
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'''A:''' Was bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen stimmt, gilt auch für das Coronavirus, um die Ausbreitung und direkte Ansteckungen durch oder von anderen Personen zu vermeiden: ''Die wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen bestehen darin, dass man sich in bestimmten Situationen vorsichtig verhält und einen vorsichtigen Umgang mit anderen Menschen und z.B. mit Lebensmitteln pflegt.''<br />
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Entscheidende Maßnahmen sind:
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* eine geeignete '''Mund-Nasen-Bedeckung''' tragen (s.u.)
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* wenn möglich mindestens '''1,5 m Abstand''' untereinander sowie zu anderen Menschen halten
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* beim '''Husten, Niesen und Sprechen''' nicht in Richtung anderer Menschen oder Lebensmittel richten
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* '''Gruppengröße''' bei allen foodsharing-Aktivitäten so gering wie möglich halten
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* gute '''[https://wiki.foodsharing.de/Handhygiene Handhygiene]''' mit häufigem ''Händewaschen'', insbesondere vor dem Umgang mit Lebensmitteln, nach Husten, Niesen, Schneuzen u.ä.
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* beim Auftreten von '''Symptomen''' (Atemprobleme, starker Husten, starkes Niesen, Fieber u. a.) [https://covapp.charite.de/ https://covapp.charite.de] ausführen und ggf. Kontakt zu einer ärztlichen Stelle/Gesundheitsamt aufnehmen und bis nach deren fachlichem Urteil ''nicht in die Nähe'' anderer Menschen oder von Lebensmitteln gehen.
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=== Q: Soll bei Abholungen eine ''Maske'' getragen werden? ===
  
Die AG Hygiene hat sich in den letzten zwei Wochen kontinuierlich mit dem Thema Corona-Virus beschäftigt. Wir haben meist mehrmals täglich die aktuellen Entwicklungen verfolgt, außerdem die Empfehlungen von medizinischen Fachleuten und Behörden gelesen und ausgewertet.<br>
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'''A:''' '''''Ja, definitiv!''''' Überall da, wo inzwischen eine generelle Maskenpflicht im Einzelhandel (also in Geschäften) und im öffentlichen Nahverkehr gilt, sollten wir uns auch daran halten. foodsharing-Abholungen finden ja meistens auch in Geschäften oder in unmittelbarem Kontakt mit Beschäftigten der Betriebe statt.<br />
Wir haben in derselben Zeit ausführlich und ununterbrochen die daraus entstehenden Gefahren und Folgen für foodsharing diskutiert. Dabei haben wir auch alle Rückmeldungen, Wünsche, Fragen und Vorschläge aus Bezirken und den Foren sowie durch den foodsharing-Vorstand mit einbezogen.<br>
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Im Allgemeinen sollten wir durch das Tragen von Masken oder ähnlichem Schutz dafür sorgen, dass andere und wir bei unseren Rettungen geschützt sind.<br />
Nach ausführlicher Überlegung aller auftauchender Fragen haben wir einige Empfehlungen entwickelt, wie die Arbeit bei foodsharing fortgesetzt und in welchen Fällen sie durch Vorsichtsmaßnahmen ergänzt oder eingeschränkt werden sollte.
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Und es geht dabei ''nicht nur darum'', dass wir uns an die gesetzlichen Vorgaben halten und dadurch keine Strafen riskieren. Wir bieten auch in der aktuellen Situation ein viel besseres Bild von foodsharing, wenn wir auf diese Weise unseren kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln zeigen.
  
==Vorab==
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=== Q: Können Foodsaver mit Attest ohne Maske zu Abholungen gehen? ===
Die AG Hygiene möchte in der kommenden Zeit für alle Anliegen, Fragen und Unsicherheiten zur Verfügung stehen. Deswegen hat die AG ein Infozentrum für alle Fragen eingerichtet.
 
  
Wir möchten aber unbedingt darum bitten, erst einmal die Botschafter*innen des jeweiligen Bezirks anzusprechen. Falls BOTs Fragen nicht selbst beantworten können, dann stehen wir natürlich gerne zur Verfügung. Und in dringenden Fällen dürfen sich auch gerne alle Foodsaver direkt an uns wenden.<br>
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'''A:''' Wenn man ohne Schutzmaske in die Nähe von anderen Menschen kommt, dann besteht immer die Gefahr, dass man das Coronavirus an sie weitergibt. Schutzmaßnahmen, die der Gesundheit von Menschen dienen, haben (meistens) einen Sinn und können nicht einfach ausgehebelt werden. Der Schutz der Gesundheit rechtfertigt deshalb angemessene Einschränkungen der persönlichen Freiheit (vgl. etwa IfSG § 42(1) zu ansteckenden Krankheiten).
Wir möchten aber durch diesen Weg vermeiden, dass das Corona-Infozentrum mit den eingehenden Nachrichten überhäuft wird und in der Folge nicht mehr arbeitsfähig wäre. Auch dort wird ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet!
 
Bitte wendet euch in allen Fällen per E-Mail an uns, nicht per PN oder Telefon. Wir reagieren, sobald es uns möglich ist. Alle BOTs haben die E-Mail-Adresse von uns erhalten.
 
  
Eine Liste mit wichtigen Links und Informationen zum Thema Corona-Virus erstellen wir [[Informationen_zum_Thema_Corona-Virus_(COVID-19)|im Wiki]]. Wir werden sie immer wieder einmal ergänzen.<br>
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Foodsaver ohne Schutzmaske sollten daher nur an Abholungen teilnehmen, wenn
Wenn ihr interessante Links oder Anregungen habt, dann schickt sie bitte an die AG Hygiene (nicht an das Infozentrum): [mailto:hygiene@foodsharing.network hygiene@foodsharing.network]
 
Wir werden uns darum kümmern, sie (ggf. verkürzt oder zusammengefasst) in die Sammlung einzubauen.
 
  
''Wir werden diesen Artikel ständig auf Grund der weiteren Entwicklung ergänzen und überarbeiten. Weitere Fragen und unsere Antworten werden fortlaufend in Form eines FAQ angefügt.''
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* dabei ein ''erhöhter'' Mindestabstand von 2 Meter zu allen anderen Foodsavern möglich ist und konsequent eingehalten wird,
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* die anderen beteiligten Foodsaver vorher informiert sind und einverstanden sind und
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* bei Abholungen in Gebäuden auch der Inhaber der Räumlichkeiten (d.h. der Betrieb) einverstanden ist.
  
== Grundsätzlicher Schutz ==
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Wenn das nicht möglich ist, dann kann jemand ohne Maske an dieser Abholung nicht teilnehmen. Die Entscheidungen zur Umsetzung in einzelnen Betrieben sollten die [https://wiki.foodsharing.de/Betriebsverantwortliche*r BV's], bei Ketten in Rücksprache mit den respektiven [https://wiki.foodsharing.de/Key_Account_Manager_%28KAM%29 KAM's] treffen.
Was bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen stimmt, gilt auch für das Corona-Virus, um die Ausbreitung und direkte Ansteckungen durch oder von anderen Personen zu vermeiden. Die wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen bestehen darin, dass man sich in bestimmten Situationen vorsichtig verhält und einen vorsichtigen Umgang mit anderen Menschen und z.B. mit Lebensmitteln pflegt.
 
  
Entscheidende Maßnahmen sind:
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=== Q: Wie viel ''Abstand'' sollte ich einhalten? ===
* Gruppengröße bei allen foodsharing-Aktivitäten so gering wie möglich halten
 
* möglichst konsequent 1–2 m Abstand untereinander sowie zu anderen Menschen halten
 
* beim Husten, Niesen und Sprechen nicht in Richtung anderer Menschen oder Lebensmittel richten
 
* wenn möglich Mundschutz in Form von Halstuch oder Schal tragen (s.u.)
 
* gute Handhygiene mit häufigem Händewaschen, insbesondere vor dem Umgang mit Lebensmitteln, nach Husten, Niesen, Schnauben u.ä.
 
* beim Auftreten von Symptomen (Atemprobleme, starker Husten, starkes Niesen, Fieber u. a.) [https://covapp.charite.de/ https://covapp.charite.de] ausführen und ggf. Kontakt zu einer ärztlichen Stelle/Gesundheitsamt aufnehmen ...
 
* ... und bis nach deren fachlichem Urteil nicht in die Nähe anderer Menschen oder von Lebensmitteln gehen.
 
  
== Spezieller Schutz - mögliche Maßnahmen im Einzelnen ==
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'''A:''' Als '''Faustregel''' sind ideal bestenfalls 1,5 Meter (''Länge der ausgestreckten Arme)'' einzuhalten. In '''geschlossenen Räumen''' ist es zu empfehlen, nur einen Foodsaver sortieren zu lassen. Eine spätere Aufteilung kann gegebenenfalls danach unter freiem Himmel – mit mehr Abstand zueinander – stattfinden. Wenn im Freien der empfohlene Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, sollte unbedingt eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
  
====Handhygiene====
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=== Q: Müssen ''Handschuhe'' generell getragen werden ===
Die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheitserregern. Händewaschen schützt!
 
  
Ob beim Naseputzen, nach dem Toilettengang, Streicheln eines Tieres oder der Zubereitung von Lebensmitteln, insbesondere rohem Fleisch: die Hände kommen häufig mit Keimen in Kontakt und können diese auf alles übertragen, das man anschließend anfasst. Beim Händeschütteln oder über gemeinsam benutzte Gegenstände können Krankheitserreger auch leicht von Hand zu Hand gelangen.<br>
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'''A:''' Handschuhe sind ''nicht generell'' sinnvoll. Man kann kaum vermeiden, dass die Handschuhe beim Transport oder während der Abholung mit anderen Oberflächen kontaminiert werden. Außerdem kann sich gerade unter den Handschuhen ein sehr ungesundes (für Krankheitserreger gesundes) Mikroklima bilden. Und nicht zuletzt produzieren wir damit viel Müll, was nicht besonders ökologisch ist.<br />
Wenn man mit den Händen dann das Gesicht berührt, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen.<br>
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Solltet ihr Handschuhe nutzen wollen, beachtet folgendes:
Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg.
 
  
Steht während einer Abholung vor Ort keine Waschmöglichkeit zur Verfügung, dann kann das Tragen von Handschuhen sinnvoll sein. Solltet ihr Handschuhe nutzen wollen, dann beachtet Folgendes:
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* die Handschuhe beim An- und Ablegen möglichst nicht mit den Händen an der Außenseite berühren
 
* nicht mit den Handschuhen ins Gesicht fassen
 
* nicht mit den Handschuhen ins Gesicht fassen
 
* nichts außer den Lebensmitteln mit den Handschuhen anfassen
 
* nichts außer den Lebensmitteln mit den Handschuhen anfassen
 
* keine anderen Personen anfassen
 
* keine anderen Personen anfassen
* trotzdem noch Abstand halten zu anderen Personen
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* trotzdem natürlich noch mindestens 1,5 m Abstand halten zu anderen Personen
 
* nicht auf die Lebensmittel oder die Handschuhe husten und niesen
 
* nicht auf die Lebensmittel oder die Handschuhe husten und niesen
Eine Anleitung zum korrekten Anlegen und Benutzen von Handschuhen findet sich in [https://www.mountnittany.org/articles/healthsheets/3001 diesem] und in [https://www.ehs.gatech.edu/chemical/lsm/7-6 diesem] Artikel.<br>
 
Unabhängig von den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen mit Bezug auf die Übertragung infektiöser Krankheiten ist auf jeden Fall das Tragen von Handschuhen weiterhin sinnvoll, wenn Foodsaver mit Backwaren umgehen - so wie es von den Hygieneregeln (Regel B1a) festgelegt wird.
 
  
====Mundschutz====
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Eine Anleitung zum korrekten Anlegen und Benutzen von Handschuhen findet sich in [https://www.mountnittany.org/articles/healthsheets/3001 diesem] und in [https://www.ehs.gatech.edu/chemical/lsm/7-6 diesem] Artikel.<br />
Einfacher Papiermundschutz bietet keinen hinreichenden Schutz vor einer Infektion mit Viren. Sie schützen allenfalls andere, falls ihr infiziert seid, weil sie eure infektiösen Tröpfchen etwas auffangen. Aber dann solltet ihr ohnehin zuhause bleiben.<br>
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Ausführliche Erklärungen dazu gibt hier im Wiki der Artikel [https://wiki.foodsharing.de/Handhygiene Handhygiene].
Euch selbst schützen könnten nur Atemschutzmasken mit entsprechenden Partikelfiltern; die sind aber für unsere Zwecke eher unhandlich und bei Einhaltung der o.g. Dinge auch übertrieben. Zudem sollten sie wirklich medizinischem Personal bzw. dem Katastrophenschutz überlassen werden, die direkt mit infizierten Personen umgehen müssen.
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Unabhängig von den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen mit Bezug auf die Übertragung infektiöser Krankheiten ist auf jeden Fall das Tragen von Handschuhen weiterhin sinnvoll, wenn Foodsaver mit Backwaren umgehen - so wie es von den Hygieneregeln (''Regel B1a)'' ) festgelegt wird.
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=== Q: Können wir die Abholungen irgendwie ''sicherer'' machen? ===
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'''A:''' Es hilft sehr viel, wenn ihr die allgemeinen Empfehlungen bei euch vor Ort ernst nehmt und wenn ihr euch jede Situation genau anschaut.
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* Beachtet die bei euch lokal geltenden Höchstgrenzen bezüglich '''''Ansammlungen von Personen''''' in eurer Kommune/in eurem Landkreis.
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* Wägt für jeden Betrieb ab, ob am vorgegebenen '''''Ablauf der Abholungen''''' etwas geändert werden sollte, um die obigen Empfehlungen, insbesondere hinsichtlich des Abstands untereinander, einhalten zu können.
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* Wägt ebenfalls für jeden Betrieb ab, ob es möglich und sinnvoll ist, ggf. die '''''Slotzahlen''''' zu reduzieren, so dass weniger Menschen zu einer Abholung kommen.
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* Überlegt euch, wie ihr mit '''möglichst wenig Kontakt''' _zu anderen Menschen '''zu den Abholungen''' kommt. Verwendet z.B. eher Fahrräder.
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* Um nachvollziehen zu können, wer wo war, sollen ''nur Personen zu Abholungen'' gehen, die auch eingetragen sind.
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Als Bezirk liegt es in ''eurer '''gemeinsamen''' Verantwortung'' darüber zu entscheiden, wie Abholungen weiter durchgeführt werden können und ob im Extremfall Abholungen teilweise oder komplett eingestellt werden müssen.
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* Ein Hygienekonzept kann erstellt werden, das allen Foodsavern bekannt gemacht wird. Dafür reicht nicht die Veröffentlichung im Bezirksforum, sondern es muss (nach Absprache mit den Betriebsverantwortlichen!) auch auf die Betriebspinnwände kommen, weil sich die Foodsaver über Pinnwandeinträge stets aktuell informieren müssen (Rechtsvereinbarung). - Manche Kommunen schreiben eine Genehmigung des Hygienekonzepts vor.
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* Hier liegt ein - nicht vollständiges ! - [https://drive.google.com/file/d/19GfzRrIyRewOpK74cSkLC9LDfJva-5jy Muster für ein Hygienekonzept] (Zum Herunterladen!). Ihr müsst es auf jeden Fall für den eigenen Bezirk prüfen und ergänzen.
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=== Q: Sind Abholungen mit mehr als 2 Foodsavern noch möglich? ===
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'''A:''' Nach unserem Verständnis gilt das Kontaktverbot für mehr als 2 Personen in der Öffentlichkeit für foodsharing-Abholungen nicht, solange die von uns empfohlenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden. '''''Aber wichtig''''': Jeder Bezirk sollte die lokalen Regelungen ([https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/corona-bundeslaender-1745198 Bundesland] - und eure Kommune! ) genau anschauen und im Zweifelsfall bei den lokalen Behörden nachfragen.
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* Nach unserem Verständnis sind foodsharing-Abholungen keine privaten Treffen, sondern ein (ehrenamtlicher) Dienst, ähnlich der Situation von Beschäftigten am Arbeitsplatz. Das können wir damit begründen, dass wir uns gegenüber den Betrieben (Grundsatz 7, Rechtsvereinbarung) und gegenüber foodsharing (Verhaltensregeln C3) ) verpflichtet haben. Außerdem gehören sie zum Bereich der Abgabe von Lebensmitteln.
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=== Q: Was mache ich, wenn ich im foodsharing-Einsatz kontrolliert werde? ===
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'''A:''' Wenn Foodsaver während Abholungen oder anderer Aktivitäten für foodsharing kontrolliert oder auf das Kontaktverbot hingewiesen werden, dann können sie darauf hinweisen, dass die foodsharing-Arbeit nicht privat ist, sondern verpflichtende Termine enthält (''siehe Frage &quot;Sind Abholungen mit mehr als 2 Foodsavern noch möglich?&quot;''). Dabei ist wichtig:
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* Nicht verunsichern lassen, sondern sichere und klare Antworten geben.
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* Immer den Foodsaver-Ausweis vorzeigen.
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* ''Erklären'': &quot;Wir retten Lebensmittel und verteilen sie. Damit tragen wir zur Lebensmittelversorgung der Bevölkerung bei.&quot;
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* ''Erklären'': &quot;Wir haben unsere festen, verpflichtenden Termine.&quot;
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* ''Erklären'': &quot;Wir tragen konsequent Mund-Nase-Bedeckung und halten ununterbrochen Abstände von mindestens 1,5 Meter ein.&quot;
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* Im Zweifelsfall an die Botschafter*innen des Bezirks verweisen.
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=== Q: Wie sieht es denn mit der Benutzung des ''ÖPNV'' aus? ===
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'''A:''' Einige Bezirke haben die Benutzung des ÖPNV für Abholungen bereits verboten. Dies ist aber schwierig zu argumentieren: die ÖPNV-Nutzung betrifft hauptsächlich die persönliche Sicherheit und liegt daher in der persönlichen Verantwortung.
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=== Q: Ist das ''Auto'' in der derzeitigen Situation etwa das bessere Fortbewegungsmittel? ===
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'''A:''' Nein, das sollten wir so nicht sagen. Wenn es andere Möglichkeiten gibt, die mehr unserer ökologischen Ausrichtung und unserem Nachhaltigkeitsgrundsatz entsprechen, dann sollten wir diese Möglichkeiten auch nutzen.<br />
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Bei manchen Abholungen – vor allem mit großen Mengen – wird aber natürlich mit der Reduzierung auf 1–2 Abholende ein Auto als Transportmöglichkeit nötig sein.
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=== Q: Ist es sinnvoll Menschen, die zur ''Risikogruppe'' gehören, von Abholungen auszuschließen? ===
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'''A:''' Dies sollte generell ''nicht verboten werden''. Menschen aus der Risikogruppe gefährden hauptsächlich sich selbst, was dann in ihrer eigenen Verantwortung liegt. '''''Schön wäre es aber''''', Foodsavern ggf. Lebensmittel zu bringen, wenn sie nicht selbst abholen können oder möchten – auch, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können.
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''Übrigens'': Wenn es in einem Betrieb oder Bezirk eine ''Regel'' gibt, '''''wie oft man abholen muss''''', um in einem Betriebsteam zu bleiben, dann wäre es möglicherweise fairer und kollegialer, diese Regeln jetzt nicht strikt anzuwenden.
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=== Q: Können wir weiter ''öffentliche Fairteilungen'' machen oder ''Essenskörbe'' anbieten? ===
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'''A:''' Bitte beurteilt das in jedem Einzelfall vor Ort selbst. Vorsicht kann aber derzeit nicht schaden.
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* Wenn ihr euch bei öffentlichen Fairteilungen ''unsicher seid'', dass ihr vorgegebene Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten könnt, dann sagt diese ab, bevor ihr euch und Mitmenschen unnötig in Gefahr bringt.
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* Wenn ihr Essenskörbe anbietet, versucht auch hier die ''sozialen Kontakte möglichst einzuschränken''. Lebensmittel könnt ihr in Tüten packen und diese für die Abholenden vor die Tür / in den Flur stellen.
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=== Q: Wie mache ich jetzt in meinem Bezirk mit ''Ausweisen, EinAbs und Verifizierungen'' weiter? ===
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'''A:''' Es spricht überhaupt nichts dagegen, '''EinAbs''' durchzuführen. Und eigentlich sind EinAbs nicht gefährlicher als normale Abholungen, wenn man sich auch dabei an die grundsätzlichen Empfehlungen (s.o.) hält.<br />
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'''Ausweisübergaben''' können ''kontaktlos'' geschehen: z.B. Einwurf in den Briefkasten, Ausweis zuschicken als pdf-Datei oder Treffen irgendwo draußen, zu dem die Menschen mit genauer Zeitangabe hin bestellt werden können. (Die Daten prüfen für die Verifizierung kann man z.B. auch per Videokonferenz, wenn die Leute einverstanden sind.)<br />
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Eine ''Idee zur Reduzierung der EA-Termine'' wäre auch, z.B. die dritte EA als &quot;virtuelle&quot; EA in Form einer Videokonferenz anzubieten, bei der dann vor allem einiges erklärt wird.
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=== Q: Sollte ich jetzt vielleicht ''nur noch Teammitglieder'' in einem Betrieb zulassen, die im selben Bezirk in dem der Betrieb liegt, auch ihren ''Stammbezirk'' haben? ===
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'''A:''' Das ist kaum umsetzbar und macht auch meistens keinen Sinn. Der Stammbezirk sagt oft wenig darüber aus, wo sich Foodsaver wirklich aufhalten: z.B. wo sie arbeiten, ob sie gerade zu Besuch oder Studiumsaufenthalt woanders sind und wo sie in ihrem Alltag regelmäßig vorbeikommen.<br />
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Deswegen ist es '''''unmöglich''''', eine solche Regelung so einzuführen, dass sie den vielfältigen Situationen der Foodsaver '''''gerecht''''' wird.
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=== Q: Macht es derzeit überhaupt Sinn, neue Kooperationen zu starten? ===
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'''A:''' '''''Ja, ganz besonders derzeit'''''! Das zeigt sich zum Beispiel an Szenarien wie Tafel-Ersatz-Abholungen, Restaurants mit derzeit wenig Kundschaft, Läden mit schwer kalkulierbarer Kundenzahl und vielen anderen. ''Gerade jetzt ist foodsharing-Aktivität wichtig.''
  
== Einschränkung sozialer Kontakte ==
+
=== Q: Kann man irgendwie auch persönliche Treffen möglich machen, wenn sie nötig sind? ===
Ein besonders wichtiger Faktor ist, dass soziale Kontakte möglichst eingeschränkt werden. Wichtig ist dabei, dass dabei nicht neue soziale Kreise entstehen, in denen Menschen wieder neu zusammenkommen, und sich das Problem damit nur verlagert, anstatt gelöst zu werden.
 
  
====Treffen====
+
'''A:''' Generell können persönliche Treffen von vielen Menschen zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen. Sie sollten daher nur durchgeführt werden, '''''wenn es keine Alternative gibt'''''.
* Generell können persönliche Treffen von vielen Menschen schon zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen. Deswegen raten wir in nächster Zeit von foodsharing-internen und externen Veranstaltungen ab.
 
* Eine Alternative können hier Telefon- oder Videokonferenzen sein (Bsp.: [[Mumble]]). Vermeidet auch anderweitige persönliche Treffen und achtet auf die Vorsorge.
 
* Wenn ihr euch dennoch entscheidet, ein persönliches Treffen durchzuführen, dann ist eine Anwesenheitsliste sinnvoll. Falls sich im Nachhinein herausstellt, dass Teilnehmer*innen des Treffens erkrankt sind, dann können die übrigen Beteiligten ermittelt, gewarnt und ggf. auf eine mögliche Corona-Erkrankung getestet werden.
 
  
====Einführungsabholungen====
+
* Versucht vielleicht Treffen per Telefon-, Audio- oder Videokonferenz durchzuführen.
* Gerade jetzt sind Neufoodsaver wichtig, wenn die Foodsaver in den Bezirken vielleicht nicht mehr voll einsatzfähig sind und Tafeln womöglich vorübergehend schließen. Allerdings sollten BVs mit Blick auf das jeweilige Abholprozedere abwägen, ob und unter welchen Umständen sie weiterhin EinAbs für den Betrieb anbieten wollen.
 
* Ihr könnt subsidiär entscheiden, ob ihr Einführungsabholungen dennoch einstellt oder den Prozess umgestaltet und somit den Sozialkontakt minimiert. Damit vermieden wird, dass durch zu lange Gespräche eine Tröpfcheninfektion entsteht, könnt ihr den mündlichen Teil auch per Telefon oder Mumble durchführen.
 
* Um Schmierinfektionen vorzubeugen, könnt ihr für die Überprüfung der Daten und die Ausweisübergabe ggf. auf Onlinemittel zurückgreifen.
 
* Nehmt nur maximal eine Person mit zu Einführungsabholungen.
 
  
====Abholungen====
+
foodsharing hat bereits eine Videokonferenzlösung in der Software implementiert, auf welche in jedem Bezirk bzw. in jeder AG zurückgegriffen werden kann.
* Ihr könnt subsidiär in eurem Bezirk darüber entscheiden, dass evtl. weniger Foodsaver zu einer Abholung kommen. Eine andere Idee ist, den Ablauf vor Ort so anzupassen, dass möglichst wenig soziale Kontakte nötig sind.
 
:''Beispiele:''
 
:* Bei einem Betrieb sind in der Regel 4 Personen (Fussgänger) eingetragen. Hier könnt ihr überlegen, ob es praktikabel ist, auf 2 Personen zu reduzieren, die mit mehr Kapazitäten zurecht kommen (Lastenräder, Fahrradanhänger, notfalls Autofahrer). Auch der Einsast von Tragehilfen, die aus dem direkten persönlichen Umfeld des Abholers kommen, kann ein Weg sein.
 
:* Bei einer Abholung gibt es nur eine Person, die den Laden betritt und die Lebensmittel fair aufteilt in Kisten. Die anderen Abholer*innen halten entsprechend die Abstände ein und warten, bis die Aufteilung fertig ist.
 
:* Ein Betrieb stellt die Kisten im Lager bereit, so dass diese nur noch abgeholt werden und kein Kontakt zu Mitarbeiter*innen besteht.
 
* Sprecht mit den Betrieben, ob eine kontaktlose Abholung möglich ist.
 
* Überlegt euch, bei Abholungen auf den ÖPNV zu verzichten, um weniger sozialen Kontakten ausgesetzt zu sein.
 
* Um einfacher nachvollziehen zu können, wo Abholungen stattgefunden haben, tretet aus überflüssigen Betrieben aus, in denen ihr nicht aktiv seid.
 
* Als Bezirk liegt es in eurer gemeinsamen Verantwortung, darüber zu entscheiden, ob Abholungen teilweise oder komplett eingestellt werden.
 
* Kommuniziert im Team transparent über Entscheidungen, vor allem auch darüber, wie lange die Maßnahmen vorläufig gelten.
 
  
====Fairteilungen / Essenskörbe====
+
* Vermeidet möglichst auch ''andere persönliche Treffen'' (außerhalb von foodsharing). Denn auch dort erhöht ihr eure Ansteckungsgefahr und könnt damit wieder die Foodsaver gefährden, mit denen ihr zusammenarbeitet.
* Wenn ihr euch bei öffentlichen Fairteilungen eher unsicher seid, dass ihr Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten könnt, dann sagt diese lieber ab, bevor ihr euch und Mitmenschen unnötig in Gefahr bringt.
+
* Wenn ihr euch dennoch entscheidet, ein '''persönliches Treffen' ''durchzuführen, dann achtet auf die'' Vorsichtsmaßnahmen ''(Abstand, ggf. Mundschutz); trefft euch'' idealerweise irgendwo draußen''' statt in einem Gebäude.
* Wenn ihr Essenskörbe anbietet, versucht auch hier, die sozialen Kontakte möglichst einzuschränken. Lebensmittel könnt ihr in Tüten packen und diese für die Abholer vor die Tür / in den Flur stellen.
 
  
====Fairteiler====
+
Eventuell kann eine ''Anwesenheitsliste'' sinnvoll sein. Falls sich im Nachhinein herausstellt, dass Teilnehmer*innen des Treffens erkrankt sind, dann können die übrigen Beteiligten ermittelt, gewarnt und ggf. auf eine mögliche Corona-Erkrankung getestet werden.
* Solange keine Schließungen von Gesundheitsämtern angeordnet werden, entscheidet ihr eigenverantwortlich, ob ihr einen Fair-Teiler offenhalten oder schließen wollt. Ihr könnt bei Bedarf mit den entsprechenden Ämtern Rücksprache halten.
 
* Achtet darauf, dass es nicht zu Menschenansammlungen vor Fair-Teilern kommt und somit ein neuer sozialer Kreis entsteht.
 
* Eine weitere Möglichkeit ist auch, mit einem Aushang an den Fair-Teilern über die Hygieneregeln zu informieren.
 
  
== Solidarität ==
+
=== Q: Was mache ich als Foodsaver, wenn ich positiv getestet wurde oder bei mir Anzeichen einer Corona-Erkrankung auftreten? ===
An andere Menschen zu denken und so gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, ist gerade sehr wichtig. Sei es, dass dir bewusst ist, dass du ein*e Überträger*in sein kannst und deshalb soziale Kontakte meidest; oder, dass du zu keiner Risikogruppe gehörst und andere Menschen aktiv unterstützen kannst.
 
  
'''Risikogruppen'''
+
'''A:''' Bitte handle in diesem Fall schnell, damit du möglichst niemand anderen in Gefahr bringst!
  
Foodsaver, die als besonders gefährdete Personen gelten (Menschen über 60 Jahren, Menschen jeden Alters mit Vorerkrankungen von Herz oder Lunge, Diabetes oder Krebs sowie immungeschwächte Menschen) sollten sich nicht genötigt fühlen, abzuholen. Wenn sie Unterstützung in Form von Lebensmitteln benötigen, können sie sich eventuell an andere Foodsaver ihres Bezirks wenden, die vielleicht helfen können.<br>
+
* Nimm sofort telefonisch Kontakt mit den entsprechenden Ämtern oder einem Arzt auf.
Das Risiko einer Ansteckung bei der Abholung ist zwar, wenn alle bisher genannten Punkte berücksichtigt werden, sehr gering und wahrscheinlich erheblich geringer als ein regulärer Einkauf im Supermarkt, aber eben dennoch gegeben. Zudem kommt ggf. das Ansteckungsrisiko bei der Anfahrt mit dem ÖPNV hinzu.
+
* An welchen Abholungen und Essenskörben, Verteilungen und weiteren foodsharing-Aktivitäten warst du in den letzten 14 Tagen beteiligt? Schreibe eine Liste, möglichst mit allen, die du dort getroffen hast; die BOTs und BVs können dir mit der Abholhistorie helfen. Informiere alle Leute!
 +
* An wen hast du in den letzten 14 Tagen Essen verteilt? Informiere alle Leute!
 +
* Hast du in den letzten 14 Tagen einen Fairteiler beliefert? Dann sollte er sicherheitshalber gründlich gereinigt, desinfiziert und bis dahin vorübergehend geschlossen werden.
 +
* Sag alle deine Abholungen sofort ab. Trage dich frühestens nach negativem Testergebnis und wenn du bei dir die Symptome für eine Corona-Erkrankung nicht mehr feststellst wieder in Termine ein.
  
'''Klarheit (Schlafmützen)'''
+
=== Q: Was können oder sollten BOTs und BV tun, wenn ein Foodsaver positiv getestet wurde oder bei ihm (fachlich beurteilte!) Anzeichen einer Corona-Erkrankung auftreten ? ===
  
Foodsaver, die wegen der aktuellen Situation nicht abholen können oder wollen, bitten wir, sich eine Schlafmütze aufsetzen. Dadurch können die BVs eines Betriebs und die Botschafter*innen schnell erkennen, wer überhaupt noch für Abholungen einsatzfähig ist.<br>
+
'''A:''' In diesem Fall steht der Schutz der Gesundheit an erster Stelle, und der Schutz persönlicher Daten muss dem - im angemessenen Rahmen - untergeordnet werden. ''Zu den Datenschutz-Aspekten siehe z.B. [https://www.datenschutzexperte.de/blog/datenschutz-im-unternehmen/abmahnungen-durch-zu-viel-corona-info-welche-informationen-sie-nach-draussen-geben-duerfen/ diesen Artikel]).''
Das gilt natürlich insbesondere dann, wenn ein Foodsaver erkrankt ist oder unter Quarantäne gestellt wurde. In diesen beiden Fällen verbieten die Hygieneregeln (Regel A2) und viel mehr noch das Infektionsschutzgesetz, ganz klar und sinnvollerweise den Einsatz als Foodsaver.
 
  
== Erkrankungen oder begründete Verdachtsfälle (Quarantäne) von Foodsavern ==
+
* BOTs sollten die BV aller Betriebe informieren, in denen der FS im Team ist.
 +
* Die BV sollten alle Foodsaver bestimmen, mit denen der betroffene FS in den letzten 14 Tagen abgeholt hat, und diese Foodsaver informieren.
 +
* Die BV und BOTs sollten darauf achten und ggf. klar durchsetzen, dass der betroffene Foodsaver nicht an Abholungen, Verteilungen oder anderen foodsharing-Veranstaltungen teilnimmt. - Dabei kann auch der Hinweis gegeben werden, dass in dieser Situation jeder Kontakt zu anderen strafbar ist und zur Anzeige führen kann
 +
* BOTs und BV haben in dieser Situation eine Sorgfaltspflicht gegenüber den anderen Foodsavern und sind daher in der Pflicht, entsprechende Schutzmaßnahmen vorzunehmen.
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* Wenn man bei einem Foodsaver Symptome feststellt oder zu erkennen glaubt, dann sollte man ihn nicht sofort sperren, sondern ggf. mit ihm darüber reden; die Symptome könnten auch andere Gründe haben.
  
Bei Erkrankungen oder begründeten Verdachtsfällen von Foodsavern empfiehlt die AG Hygiene den betroffenen Bezirken folgende Maßnahmen:
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Es ist vor allem wichtig, dass die Foodsaver im Betriebsteam oder Bezirk '''als Team denken''' und gemeinsam Wege finden, mit denen sich niemand unwohl fühlt oder Angst hat.
# Nehmt Kontakt mit dem betroffenen Foodsaver auf und besprecht ob er / sie soziale Kontakte über foodsharing hatte. Dies kann unter anderem Abholungen bei Betrieben oder aber auch Abholungen von Essenskörben oder Verteilungen von Lebensmitteln gewesen sein.
 
::* Bittet den Foodsaver darum, die entsprechenden Personen zu kontaktieren, damit diese angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen können, oder sich bei den entsprechenden Ämtern zu informieren.
 
::* Die Botschafter und Betriebsverantwortlichen können dabei unterstützen, in dem sie in der Abholhistorie nachschauen, mit wem die betroffene Person abholen war. Hilfreich ist dafür, dass in der Teamübersicht eines Betriebes die letzte Abholung jedes Foodsavers angezeigt wird. Botschafter sehen im Profil auch die Betriebe, in denen ein Foodsaver eingetragen ist. Wird die Teamseite des Betriebes über ein Mobilgerät angeschaut, dann ist über beta.foodsharing.de die letzte Abholung direkt sichtbar.
 
::* Als Zeitraum sind die letzten zwei Wochen relevant. Bei Lücken in der Rekonstruktion des Aktivitätsverlaufes kann euch das Corona-Infozentrum Unterstützung anbieten, solange Kapazitäten da sind.
 
::* Die BOTs fragen den Foodsaver, ob er in den letzten zwei Wochen einen der Fair-Teiler beliefert hat; falls ja, dann sollte der Fair-Teiler geleert, gründlich desinfiziert und bis dahin vorübergehend geschlossen werden.
 
# Wenn ein Betrieb von sich aus bei foodsharing nachfragt, ob es unter den Foodsavern Erkrankungs- oder Verdachtsfälle gibt, dann sollte wahrheitsgemäß Auskunft gegeben werden.
 

Aktuelle Version vom 31. März 2022, 07:56 Uhr

FAQ zu Corona und foodsharing

Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

Hinweise im Umgang mit der Corona-Pandemie – was ist für die foodsharing-Arbeit wichtig und sinnvoll?

Liebe Community,
wir müssen leider ziemlich sicher davon ausgehen, dass das Problem der Corona-Ansteckungsgefahr im Kontakt mit anderen Menschen nicht innerhalb von kurzer Zeit aufhören wird.

Zwar werden vermutlich irgendwann – vielleicht schon in einigen Monaten – die gesetzlichen Verbote und Einschränkungen zu Kontakten aufgehoben werden. Dies wird aber eher geschehen, um die Gesellschaft, die Wirtschaft und uns alle nicht völlig aus der Bahn zu werfen. Eine Pandemie dagegen ist erst dann wirklich unter Kontrolle, wenn für einen Großteil der Bevölkerung ein Impfschutz vorliegt (oder eine Immunität gegeben ist), und das dauert bei Pandemien erfahrungsgemäß selten weniger als 1–2 Jahre.
foodsharing muss sich deswegen langsam darauf einstellen, dass wir Ideen brauchen, wie wir in der bestehenden Situation weiterarbeiten können.
Deswegen sollen in diesem Artikel Konzepte, Ideen, Best Practices gesammelt werden (und natürlich auch Wissen, Empfehlungen und Hinweise), wie foodsharing in der Corona-Krise funktionieren kann.

Wenn ihr noch andere Fragen oder sonstige Anliegen habt, dann wendet euch gerne an das Infozentrum der AG Hygiene: corona@foodsharing.network.
Wir entwickeln diesen Artikel aus euren Fragen, Anregungen (und aus neuen Erkenntnissen) laufend weiter.

Hier findet ihr auch noch die erste FAQ-Version vom Anfang der Corona-Pandemie.

Q: Was sind die wichtigsten Verhaltensregeln?

A: Was bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen stimmt, gilt auch für das Coronavirus, um die Ausbreitung und direkte Ansteckungen durch oder von anderen Personen zu vermeiden: Die wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen bestehen darin, dass man sich in bestimmten Situationen vorsichtig verhält und einen vorsichtigen Umgang mit anderen Menschen und z.B. mit Lebensmitteln pflegt.
Entscheidende Maßnahmen sind:

  • eine geeignete Mund-Nasen-Bedeckung tragen (s.u.)
  • wenn möglich mindestens 1,5 m Abstand untereinander sowie zu anderen Menschen halten
  • beim Husten, Niesen und Sprechen nicht in Richtung anderer Menschen oder Lebensmittel richten
  • Gruppengröße bei allen foodsharing-Aktivitäten so gering wie möglich halten
  • gute Handhygiene mit häufigem Händewaschen, insbesondere vor dem Umgang mit Lebensmitteln, nach Husten, Niesen, Schneuzen u.ä.
  • beim Auftreten von Symptomen (Atemprobleme, starker Husten, starkes Niesen, Fieber u. a.) https://covapp.charite.de ausführen und ggf. Kontakt zu einer ärztlichen Stelle/Gesundheitsamt aufnehmen und bis nach deren fachlichem Urteil nicht in die Nähe anderer Menschen oder von Lebensmitteln gehen.

Q: Soll bei Abholungen eine Maske getragen werden?

A: Ja, definitiv! Überall da, wo inzwischen eine generelle Maskenpflicht im Einzelhandel (also in Geschäften) und im öffentlichen Nahverkehr gilt, sollten wir uns auch daran halten. foodsharing-Abholungen finden ja meistens auch in Geschäften oder in unmittelbarem Kontakt mit Beschäftigten der Betriebe statt.
Im Allgemeinen sollten wir durch das Tragen von Masken oder ähnlichem Schutz dafür sorgen, dass andere und wir bei unseren Rettungen geschützt sind.
Und es geht dabei nicht nur darum, dass wir uns an die gesetzlichen Vorgaben halten und dadurch keine Strafen riskieren. Wir bieten auch in der aktuellen Situation ein viel besseres Bild von foodsharing, wenn wir auf diese Weise unseren kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln zeigen.

Q: Können Foodsaver mit Attest ohne Maske zu Abholungen gehen?

A: Wenn man ohne Schutzmaske in die Nähe von anderen Menschen kommt, dann besteht immer die Gefahr, dass man das Coronavirus an sie weitergibt. Schutzmaßnahmen, die der Gesundheit von Menschen dienen, haben (meistens) einen Sinn und können nicht einfach ausgehebelt werden. Der Schutz der Gesundheit rechtfertigt deshalb angemessene Einschränkungen der persönlichen Freiheit (vgl. etwa IfSG § 42(1) zu ansteckenden Krankheiten).

Foodsaver ohne Schutzmaske sollten daher nur an Abholungen teilnehmen, wenn

  • dabei ein erhöhter Mindestabstand von 2 Meter zu allen anderen Foodsavern möglich ist und konsequent eingehalten wird,
  • die anderen beteiligten Foodsaver vorher informiert sind und einverstanden sind und
  • bei Abholungen in Gebäuden auch der Inhaber der Räumlichkeiten (d.h. der Betrieb) einverstanden ist.

Wenn das nicht möglich ist, dann kann jemand ohne Maske an dieser Abholung nicht teilnehmen. Die Entscheidungen zur Umsetzung in einzelnen Betrieben sollten die BV's, bei Ketten in Rücksprache mit den respektiven KAM's treffen.

Q: Wie viel Abstand sollte ich einhalten?

A: Als Faustregel sind ideal bestenfalls 1,5 Meter (Länge der ausgestreckten Arme) einzuhalten. In geschlossenen Räumen ist es zu empfehlen, nur einen Foodsaver sortieren zu lassen. Eine spätere Aufteilung kann gegebenenfalls danach unter freiem Himmel – mit mehr Abstand zueinander – stattfinden. Wenn im Freien der empfohlene Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, sollte unbedingt eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.

Q: Müssen Handschuhe generell getragen werden

A: Handschuhe sind nicht generell sinnvoll. Man kann kaum vermeiden, dass die Handschuhe beim Transport oder während der Abholung mit anderen Oberflächen kontaminiert werden. Außerdem kann sich gerade unter den Handschuhen ein sehr ungesundes (für Krankheitserreger gesundes) Mikroklima bilden. Und nicht zuletzt produzieren wir damit viel Müll, was nicht besonders ökologisch ist.
Solltet ihr Handschuhe nutzen wollen, beachtet folgendes:

  • die Handschuhe beim An- und Ablegen möglichst nicht mit den Händen an der Außenseite berühren
  • nicht mit den Handschuhen ins Gesicht fassen
  • nichts außer den Lebensmitteln mit den Handschuhen anfassen
  • keine anderen Personen anfassen
  • trotzdem natürlich noch mindestens 1,5 m Abstand halten zu anderen Personen
  • nicht auf die Lebensmittel oder die Handschuhe husten und niesen

Eine Anleitung zum korrekten Anlegen und Benutzen von Handschuhen findet sich in diesem und in diesem Artikel.
Ausführliche Erklärungen dazu gibt hier im Wiki der Artikel Handhygiene.

Unabhängig von den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen mit Bezug auf die Übertragung infektiöser Krankheiten ist auf jeden Fall das Tragen von Handschuhen weiterhin sinnvoll, wenn Foodsaver mit Backwaren umgehen - so wie es von den Hygieneregeln (Regel B1a) ) festgelegt wird.

Q: Können wir die Abholungen irgendwie sicherer machen?

A: Es hilft sehr viel, wenn ihr die allgemeinen Empfehlungen bei euch vor Ort ernst nehmt und wenn ihr euch jede Situation genau anschaut.

  • Beachtet die bei euch lokal geltenden Höchstgrenzen bezüglich Ansammlungen von Personen in eurer Kommune/in eurem Landkreis.
  • Wägt für jeden Betrieb ab, ob am vorgegebenen Ablauf der Abholungen etwas geändert werden sollte, um die obigen Empfehlungen, insbesondere hinsichtlich des Abstands untereinander, einhalten zu können.
  • Wägt ebenfalls für jeden Betrieb ab, ob es möglich und sinnvoll ist, ggf. die Slotzahlen zu reduzieren, so dass weniger Menschen zu einer Abholung kommen.
  • Überlegt euch, wie ihr mit möglichst wenig Kontakt _zu anderen Menschen zu den Abholungen kommt. Verwendet z.B. eher Fahrräder.
  • Um nachvollziehen zu können, wer wo war, sollen nur Personen zu Abholungen gehen, die auch eingetragen sind.

Als Bezirk liegt es in eurer gemeinsamen Verantwortung darüber zu entscheiden, wie Abholungen weiter durchgeführt werden können und ob im Extremfall Abholungen teilweise oder komplett eingestellt werden müssen.

  • Ein Hygienekonzept kann erstellt werden, das allen Foodsavern bekannt gemacht wird. Dafür reicht nicht die Veröffentlichung im Bezirksforum, sondern es muss (nach Absprache mit den Betriebsverantwortlichen!) auch auf die Betriebspinnwände kommen, weil sich die Foodsaver über Pinnwandeinträge stets aktuell informieren müssen (Rechtsvereinbarung). - Manche Kommunen schreiben eine Genehmigung des Hygienekonzepts vor.
  • Hier liegt ein - nicht vollständiges ! - Muster für ein Hygienekonzept (Zum Herunterladen!). Ihr müsst es auf jeden Fall für den eigenen Bezirk prüfen und ergänzen.

Q: Sind Abholungen mit mehr als 2 Foodsavern noch möglich?

A: Nach unserem Verständnis gilt das Kontaktverbot für mehr als 2 Personen in der Öffentlichkeit für foodsharing-Abholungen nicht, solange die von uns empfohlenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Aber wichtig: Jeder Bezirk sollte die lokalen Regelungen (Bundesland - und eure Kommune! ) genau anschauen und im Zweifelsfall bei den lokalen Behörden nachfragen.

  • Nach unserem Verständnis sind foodsharing-Abholungen keine privaten Treffen, sondern ein (ehrenamtlicher) Dienst, ähnlich der Situation von Beschäftigten am Arbeitsplatz. Das können wir damit begründen, dass wir uns gegenüber den Betrieben (Grundsatz 7, Rechtsvereinbarung) und gegenüber foodsharing (Verhaltensregeln C3) ) verpflichtet haben. Außerdem gehören sie zum Bereich der Abgabe von Lebensmitteln.

Q: Was mache ich, wenn ich im foodsharing-Einsatz kontrolliert werde?

A: Wenn Foodsaver während Abholungen oder anderer Aktivitäten für foodsharing kontrolliert oder auf das Kontaktverbot hingewiesen werden, dann können sie darauf hinweisen, dass die foodsharing-Arbeit nicht privat ist, sondern verpflichtende Termine enthält (siehe Frage "Sind Abholungen mit mehr als 2 Foodsavern noch möglich?"). Dabei ist wichtig:

  • Nicht verunsichern lassen, sondern sichere und klare Antworten geben.
  • Immer den Foodsaver-Ausweis vorzeigen.
  • Erklären: "Wir retten Lebensmittel und verteilen sie. Damit tragen wir zur Lebensmittelversorgung der Bevölkerung bei."
  • Erklären: "Wir haben unsere festen, verpflichtenden Termine."
  • Erklären: "Wir tragen konsequent Mund-Nase-Bedeckung und halten ununterbrochen Abstände von mindestens 1,5 Meter ein."
  • Im Zweifelsfall an die Botschafter*innen des Bezirks verweisen.

Q: Wie sieht es denn mit der Benutzung des ÖPNV aus?

A: Einige Bezirke haben die Benutzung des ÖPNV für Abholungen bereits verboten. Dies ist aber schwierig zu argumentieren: die ÖPNV-Nutzung betrifft hauptsächlich die persönliche Sicherheit und liegt daher in der persönlichen Verantwortung.

Q: Ist das Auto in der derzeitigen Situation etwa das bessere Fortbewegungsmittel?

A: Nein, das sollten wir so nicht sagen. Wenn es andere Möglichkeiten gibt, die mehr unserer ökologischen Ausrichtung und unserem Nachhaltigkeitsgrundsatz entsprechen, dann sollten wir diese Möglichkeiten auch nutzen.
Bei manchen Abholungen – vor allem mit großen Mengen – wird aber natürlich mit der Reduzierung auf 1–2 Abholende ein Auto als Transportmöglichkeit nötig sein.

Q: Ist es sinnvoll Menschen, die zur Risikogruppe gehören, von Abholungen auszuschließen?

A: Dies sollte generell nicht verboten werden. Menschen aus der Risikogruppe gefährden hauptsächlich sich selbst, was dann in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Schön wäre es aber, Foodsavern ggf. Lebensmittel zu bringen, wenn sie nicht selbst abholen können oder möchten – auch, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können.

Übrigens: Wenn es in einem Betrieb oder Bezirk eine Regel gibt, wie oft man abholen muss, um in einem Betriebsteam zu bleiben, dann wäre es möglicherweise fairer und kollegialer, diese Regeln jetzt nicht strikt anzuwenden.

Q: Können wir weiter öffentliche Fairteilungen machen oder Essenskörbe anbieten?

A: Bitte beurteilt das in jedem Einzelfall vor Ort selbst. Vorsicht kann aber derzeit nicht schaden.

  • Wenn ihr euch bei öffentlichen Fairteilungen unsicher seid, dass ihr vorgegebene Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten könnt, dann sagt diese ab, bevor ihr euch und Mitmenschen unnötig in Gefahr bringt.
  • Wenn ihr Essenskörbe anbietet, versucht auch hier die sozialen Kontakte möglichst einzuschränken. Lebensmittel könnt ihr in Tüten packen und diese für die Abholenden vor die Tür / in den Flur stellen.

Q: Wie mache ich jetzt in meinem Bezirk mit Ausweisen, EinAbs und Verifizierungen weiter?

A: Es spricht überhaupt nichts dagegen, EinAbs durchzuführen. Und eigentlich sind EinAbs nicht gefährlicher als normale Abholungen, wenn man sich auch dabei an die grundsätzlichen Empfehlungen (s.o.) hält.
Ausweisübergaben können kontaktlos geschehen: z.B. Einwurf in den Briefkasten, Ausweis zuschicken als pdf-Datei oder Treffen irgendwo draußen, zu dem die Menschen mit genauer Zeitangabe hin bestellt werden können. (Die Daten prüfen für die Verifizierung kann man z.B. auch per Videokonferenz, wenn die Leute einverstanden sind.)
Eine Idee zur Reduzierung der EA-Termine wäre auch, z.B. die dritte EA als "virtuelle" EA in Form einer Videokonferenz anzubieten, bei der dann vor allem einiges erklärt wird.

Q: Sollte ich jetzt vielleicht nur noch Teammitglieder in einem Betrieb zulassen, die im selben Bezirk in dem der Betrieb liegt, auch ihren Stammbezirk haben?

A: Das ist kaum umsetzbar und macht auch meistens keinen Sinn. Der Stammbezirk sagt oft wenig darüber aus, wo sich Foodsaver wirklich aufhalten: z.B. wo sie arbeiten, ob sie gerade zu Besuch oder Studiumsaufenthalt woanders sind und wo sie in ihrem Alltag regelmäßig vorbeikommen.
Deswegen ist es unmöglich, eine solche Regelung so einzuführen, dass sie den vielfältigen Situationen der Foodsaver gerecht wird.

Q: Macht es derzeit überhaupt Sinn, neue Kooperationen zu starten?

A: Ja, ganz besonders derzeit! Das zeigt sich zum Beispiel an Szenarien wie Tafel-Ersatz-Abholungen, Restaurants mit derzeit wenig Kundschaft, Läden mit schwer kalkulierbarer Kundenzahl und vielen anderen. Gerade jetzt ist foodsharing-Aktivität wichtig.

Q: Kann man irgendwie auch persönliche Treffen möglich machen, wenn sie nötig sind?

A: Generell können persönliche Treffen von vielen Menschen zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen. Sie sollten daher nur durchgeführt werden, wenn es keine Alternative gibt.

  • Versucht vielleicht Treffen per Telefon-, Audio- oder Videokonferenz durchzuführen.

foodsharing hat bereits eine Videokonferenzlösung in der Software implementiert, auf welche in jedem Bezirk bzw. in jeder AG zurückgegriffen werden kann.

  • Vermeidet möglichst auch andere persönliche Treffen (außerhalb von foodsharing). Denn auch dort erhöht ihr eure Ansteckungsgefahr und könnt damit wieder die Foodsaver gefährden, mit denen ihr zusammenarbeitet.
  • Wenn ihr euch dennoch entscheidet, ein persönliches Treffen' durchzuführen, dann achtet auf die Vorsichtsmaßnahmen (Abstand, ggf. Mundschutz); trefft euch idealerweise irgendwo draußen statt in einem Gebäude.

Eventuell kann eine Anwesenheitsliste sinnvoll sein. Falls sich im Nachhinein herausstellt, dass Teilnehmer*innen des Treffens erkrankt sind, dann können die übrigen Beteiligten ermittelt, gewarnt und ggf. auf eine mögliche Corona-Erkrankung getestet werden.

Q: Was mache ich als Foodsaver, wenn ich positiv getestet wurde oder bei mir Anzeichen einer Corona-Erkrankung auftreten?

A: Bitte handle in diesem Fall schnell, damit du möglichst niemand anderen in Gefahr bringst!

  • Nimm sofort telefonisch Kontakt mit den entsprechenden Ämtern oder einem Arzt auf.
  • An welchen Abholungen und Essenskörben, Verteilungen und weiteren foodsharing-Aktivitäten warst du in den letzten 14 Tagen beteiligt? Schreibe eine Liste, möglichst mit allen, die du dort getroffen hast; die BOTs und BVs können dir mit der Abholhistorie helfen. Informiere alle Leute!
  • An wen hast du in den letzten 14 Tagen Essen verteilt? Informiere alle Leute!
  • Hast du in den letzten 14 Tagen einen Fairteiler beliefert? Dann sollte er sicherheitshalber gründlich gereinigt, desinfiziert und bis dahin vorübergehend geschlossen werden.
  • Sag alle deine Abholungen sofort ab. Trage dich frühestens nach negativem Testergebnis und wenn du bei dir die Symptome für eine Corona-Erkrankung nicht mehr feststellst wieder in Termine ein.

Q: Was können oder sollten BOTs und BV tun, wenn ein Foodsaver positiv getestet wurde oder bei ihm (fachlich beurteilte!) Anzeichen einer Corona-Erkrankung auftreten ?

A: In diesem Fall steht der Schutz der Gesundheit an erster Stelle, und der Schutz persönlicher Daten muss dem - im angemessenen Rahmen - untergeordnet werden. Zu den Datenschutz-Aspekten siehe z.B. diesen Artikel).

  • BOTs sollten die BV aller Betriebe informieren, in denen der FS im Team ist.
  • Die BV sollten alle Foodsaver bestimmen, mit denen der betroffene FS in den letzten 14 Tagen abgeholt hat, und diese Foodsaver informieren.
  • Die BV und BOTs sollten darauf achten und ggf. klar durchsetzen, dass der betroffene Foodsaver nicht an Abholungen, Verteilungen oder anderen foodsharing-Veranstaltungen teilnimmt. - Dabei kann auch der Hinweis gegeben werden, dass in dieser Situation jeder Kontakt zu anderen strafbar ist und zur Anzeige führen kann
  • BOTs und BV haben in dieser Situation eine Sorgfaltspflicht gegenüber den anderen Foodsavern und sind daher in der Pflicht, entsprechende Schutzmaßnahmen vorzunehmen.
  • Wenn man bei einem Foodsaver Symptome feststellt oder zu erkennen glaubt, dann sollte man ihn nicht sofort sperren, sondern ggf. mit ihm darüber reden; die Symptome könnten auch andere Gründe haben.

Es ist vor allem wichtig, dass die Foodsaver im Betriebsteam oder Bezirk als Team denken und gemeinsam Wege finden, mit denen sich niemand unwohl fühlt oder Angst hat.