Regelverletzungen: Unterschied zwischen den Versionen

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''Letzte Überarbeitung am 14.10.2020''

Version vom 14. Oktober 2020, 01:53 Uhr

Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

Meldungen von Regelverletzungen sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Probleme, Ungereimtheiten und Missverständnisse nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Wenn man solche Dinge gleich anspricht, dann besteht die Chance, dass es nicht zu größeren Problemen kommt.

Der Zweck von Meldungen ist deswegen nicht eine restriktive Verfolgung von unangemessenem Verhalten, sondern die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen mit dem Ziel, Verständnis und eine Lösung zu schaffen, die alle Beteiligten akzeptieren können. Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.

Unter einer Regelverletzung verstehen wir die Nichtbeachtung der Verhaltensregeln, zum Beispiel Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, unfreundlichen Umgang miteinander und jedes Verhalten, das dem Ansehen oder dem guten Ruf von foodsharing in der Öffentlichkeit schaden kann.
Regelverletzungen werden an euren Stammbezirk gemeldet und können bei häufiger Wiederholung zu einer vorübergehenden Sperre oder sogar zum Ausschluss führen.

Festlegungen, Erläuterungen und Begründungen
Das Verfahren für den Umgang mit Meldungen von Regelverletzungen und ihre Behandlung ist in Regelverletzungen - Konsequenzen und Bearbeitung festgelegt.
Der Artikel Regelverletzungen - Erläuterungen bietet Begründungen und Erklärungen zu jeder einzelnen Festlegung.


Wer darf Regelverletzungen melden?

Alle, die bei foodsharing.de angemeldet sind.

Wie meldet man Regelverletzungen ?

Du gehst auf das Profil des Foodsavers. Unter dem Profilbild gibt es den Button "Regelverletzung melden". Da klickst du drauf und gibst dann die Art der Regelverletzung, ggf. den Betrieb und nähere Informationen dazu an.
Bitte schildere den Sachverhalt so neutral und sachlich wie möglich.

Du solltest eine Regelverletzung nur melden, wenn du auch bei der Situation dabei warst, damit du bei Rückfragen Auskunft geben kannst und die Situation genau besprochen werden kann. Bitte mache keine Meldung, wenn du nur von jemand anderem von der Situation gehört hast; das führt selten zu einer guten Darstellung der Ereignisse.

Wer erhält die Meldungen?

  • Die Meldungen gehen an die Lokale Meldungsgruppe (LMG) im Stammbezirk des/der Gemeldeten. Wer in dieser Gruppe ist, das entscheidet jeder Bezirk selbständig. Zum Beispiel kann entschieden werden, dass keine BOTs, nur BOTs oder eine Mischung aus BOTs und Nicht-BOTs in der Gruppe sind.
  • Bei Meldungen gegen BOTs oder Mitglieder der LMG kannst du in der Meldung angeben, dass sie statt dessen an die Schiedsstelle des Bezirks gehen, falls diese Gruppe existiert. Das ist für den Fall gedacht, dass der/die gemeldete BOT selbst in der Lokalen Meldungsgruppe ist und du daher nicht möchtest, dass deine Meldung in dieser Gruppe behandelt wird.
  • Falls keine LS existiert, dann wird die Meldung in allen Fällen von der LMG bearbeitet.
  • Da die Software dies alles noch nicht automatisch macht, gehen für eine Übergangszeit die Meldungen noch an die zentrale Meldungsgruppe (ZMG), die sie manuell per E-Mail weitergibt.

Vertraulichkeit

  • Die gemeldete Person erfährt nicht, von wem eine Meldung gemacht wurde; das erfahren nur die zentrale Meldungsgruppe und diejenigen aus deinem Stammbezirk (LMG und evtl. Schiedsstelle), die die Meldung bearbeiten; außerdem bei Meldungen gegen BOTs eventuell die Bundesland-Schiedsstelle (BS). Außerdem können Personen mit Orgarechten auf der foodsharing-Plattform‘ theoretisch alle Meldungen sehen, wenn sie danach suchen, sie erhalten aber weder die Meldungen noch einen Hinweis darauf.
  • Ausnahme: Bei Meldungen gegen eine der im vorigen Punkt genannten Personen ist es derzeit technisch nicht möglich zu verhindern, dass sie deinen Namen erfahren. Falls du das nicht möchtest, dann kannst du die Meldung auf anderem Weg einreichen - z.B. einen BOT deines Bezirks um Hilfe bei der Übermittlung der Meldung bitten.
  • Du kannst aber in der Meldung angeben, dass du einverstanden bist, deinen Namen auch der gemeldeten Person zu nennen. Das hilft sehr oft bei der Aufklärung der Situation.

Wie sollen Meldungen bearbeitet werden?

  • Meldungen über Regelverletzungen sollen möglichst in einem kleinen Kreis von Leuten bearbeitet werden, da es sich um ein sehr vertrauliches Thema handelt. Verschwiegenheit aller Beteiligten ist wichtig!
  • Der/die Gemeldete wird über den Inhalt der Meldung informiert und erhält die Möglichkeit, sich innerhalb von 2 Wochen zu dem Sachverhalt zu äußern. Vor einer Entscheidung sollte möglichst mit allen Beteiligten gesprochen werden und ihre Darstellungen der Situation ernst genommen werden. Bei jeder Meldung einer Regelverletzung soll der einzelne Fall berücksichtigt und nicht eine pauschale Beurteilung vorgenommen werden.
  • Eventuell kann ein gemeinsames Gespräch mit allen Beteiligten die Situation aufklären.
  • Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.

Die Konsequenz wird dem Foodsaver per E-Mail mitgeteilt. Die Gründe, warum das jeweilige Verhalten nicht in Ordnung ist, werden mit angegeben.
Die Entscheidung wird auch der meldenden Person mitgeteilt. Denn diese sollte auch erfahren, dass die von ihr als problematisch eingeschätzte Situation besprochen wurde. Außerdem erhält sie auf diese Weise eine Rückmeldung zu ihrer eigenen Einschätzung der Situation.

Wie werden die Meldungen dokumentiert?

  • Die Meldungen werden automatisch ins Profil der gemeldeten Person geschrieben. Um die Konsequenz (die Entscheidung) dort zu ergänzen, muss sie derzeit der zentralen Meldungsgruppe mitgeteilt werden, die sie dann dort eintragen kann. (Ein einfacherer Weg ist in Planung, muss aber noch programmiert werden.)
  • Die Meldung und alle weiteren Beiträge (Nachrichten, Gesprächsvermerke und –protokolle, die Entscheidung) werden im Forum der jeweils bearbeitenden Gruppe (meistens der Lokalen Meldungsgruppe) dokumentiert.
  • Meldungen und alle Beiträge dazu können dort nach gewissen Tilgungsfristen wieder gelöscht (siehe unten).
  • Jegliche Dokumentation oder Speicherung außerhalb der Plattform ist aus Datenschutzgründen problematisch und darf daher nicht stattfinden.

Was für Konsequenzen gibt es?

Es gibt 4 mögliche Konsequenzen: Verwarnung, gelbe Karte, gelb-rote Karte und rote Karte.

Was ist eine Verwarnung?

Eine Verwarnung weist den/die Foodsaver darauf hin, dass das Verhalten in einer Situation nicht in Ordnung war. Die Verwarnung kann auch den Hinweis enthalten, dass im Wiederholungsfall eine gelbe Karte ausgesprochen werden kann.

Was ist eine gelbe Karte?

Eine gelbe Karte bedeutet, dass für die Dauer von bis zu 3 Monaten die Verifizierung entfernt wird und man für diese Zeit für Abholungen und ggf. weitere Aktivitäten innerhalb von foodsharing gesperrt ist. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.
Nach der Auszeit kann sich der/die betreffende Foodsaver bei den BOTs des Bezirks melden; er/sie wird dann wieder verifiziert (das Quiz und die Einführungsabholungen muss er/sie nicht nochmal machen).

Was ist eine gelb-rote Karte?

Eine gelb-rote Karte bedeutet, dass nicht nur die Verifizierung entzogen, sondern die Person auch zum Foodsharer herabgestuft wird (das bestandene FS-Quiz wird gelöscht) und ggf. für weitere Aktivitäten in foodsharing gesperrt wird.
Er/sie kann erst nach 3-6 Monaten wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Die genaue Dauer wird im Einzelfall festgelegt.

Was ist eine rote Karte?

Die Verifizierung wird entzogen, der Account wird gesperrt, und das wird dem Foodsaver per Email mitgeteilt. Er/sie kann sich erst nach 3 Jahren erneut anmelden und muss dann wieder das Quiz und die Einführungsabholungen machen, um Foodsaver zu werden. Eine rote Karte entspricht einem Hausverbot auf der Plattform.

Was kann ich machen, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle?

Für diesen Fall soll die Schiedsstelle deines Stammbezirks zur Verfügung stehen und in der Situation vermitteln.

Welche Regelverletzungen können zu welchen Konsequenzen führen?

Ob eine Konsequenz ausgesprochen wird, entscheidet der Stammbezirk der gemeldeten Person. Die bearbeitende Gruppe kann auch entscheiden, eine schwächere Konsequenz auszusprechen, als sie hier steht.
In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine stärkere Konsequenz ausgesprochen werden; das sollte aber die Ausnahme bleiben und nur aus wirklich gutem Grund geschehen.

Verwarnung

Eine Verwarnung kann bei allen Regelverletzungen ausgesprochen werden.

Gelbe Karte (Suspendierung von Abholungen)

Eine gelbe Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:

  • bei Regelverletzungen, durch welche die Kooperation mit einem Betrieb gefährdet wird
  • beim Ansprechen eines Betriebs ohne vorherige Absprache mit einem BOT
  • bei Verletzungen der Hygieneregeln, durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
  • bei Schädigung des Ansehens von foodsharing bei Betrieben oder in der Öffentlichkeit
  • bei Regelverletzungen, die den Grundsätzen von foodsharing widersprechen
  • bei 3 Verwarnungen mit weniger als 6 Monaten Abstand (jeweils)

Gelb-rote Karte (Herabstufung zum Foodsharer)

Eine gelb-rote Karte kann ausgesprochen werden bei 2 gelben Karten innerhalb von 2 Jahren.

Rote Karte (Accountlöschung)

Eine Rote Karte kann ausgesprochen werden in folgenden Fällen:

  • Verurteilung wegen einer Straftat während der Aktivität für foodsharing
  • Verurteilung wegen einer Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing
  • eine Verletzung der Grundsätze, die trotz vorheriger Verwarnung zum 3. Mal geschieht
  • bei 2 gelb-roten Karten innerhalb von 3 Jahren

Sie kann nur nach Zustimmung des foodsharing-e.V.-Vorstands ausgesprochen werden, weil sie einem Hausverbot auf der Plattform entspricht; das aber kann nur der Betreiber (also der foodsharing e.V.) aussprechen.

Wann können Konsequenzen und die Meldungen dazu getilgt (gelöscht) werden?

Vergangene Konsequenzen können getilgt werden, wenn innerhalb der folgenden Fristen keine weitere Konsequenz vorliegt:

  • Verwarnung 6 Monate
  • gelbe Karte 2 Jahre
  • gelb-rote Karte 3 Jahre
  • rote Karte 5 Jahre

Die Tilgung (Löschung) wird nur durchgeführt, wenn der betroffene Foodsaver sie beantragt oder wenn eine weitere Konsequenz ausgesprochen werden soll; dies ist aus rechtlichen Gründen (DSGVO) die einzig mögliche Regelung.
Bei einer Tilgung werden gelöscht: im Profil die Meldung und alle Kommentare inclusive der Konsequenz; in den Foren der bearbeitenden oder vermittelnden Gruppen (LMG, LS, BS) alle Stellungnahmen, Emails und sonstigen Beiträge dazu - mit Ausnahme von PNs, die nicht gelöscht werden können.
Dabei muss man bedenken: wenn eine Konsequenz gelöscht wird, dann werden dadurch eventuell frühere Konsequenzen auch tilgungsfähig, weil die Konsequenz danach dann ja nicht mehr vorliegt. Beispiele zur Erklärung

Regelverletzungen – Konsequenzen – Gültigkeitsfristen

Art der Regelverletzung mögliche Konsequenz Dauer tilgungsfähig (wenn keine weitere Konsequenz ausgesprochen wird)
alle Regelverletzungen Verwarnung keine nach 6 Monaten
3 Verwarnungen gelbe Karte bis 3 Monate nach 2 Jahren
Gefährdung einer Kooperation 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
bis 3 Monate
3-6 Monate
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Betrieb angesprochen ohne Absprache mit einem BOT 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
bis 3 Monate
3-6 Monate
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Verletzung der Hygieneregeln,
durch die die Gesundheit von Dritten gefährdet wird
1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
bis 3 Monate
3-6 Monate
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Schädigung des Ansehens von foodsharing 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
bis 3 Monate
3-6 Monate
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
Verletzung der Grundsätze von foodsharing 1x gelbe Karte
2x gelb-rote Karte
bis 3 Monate
3-6 Monate
nach 2 Jahren
nach 3 Jahren
2 gelbe Karten gelb-rote Karte 3-6 Monate nach 3 Jahren
2 gelb-rote Karten rote Karte unbefristet nach 5 Jahren
Straftat während der Aktivität für foodsharing rote Karte unbefristet nach 5 Jahren
Straftat gegen Mitglieder oder Eigentum von foodsharing rote Karte unbefristet nach 5 Jahren
3x Verletzung des selben Grundsatzes trotz Warnung rote Karte unbefristet nach 5 Jahren



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Letzte Überarbeitung am 14.10.2020