Umgang mit Geld bei foodsharing: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Januar 2020, 02:00 Uhr
Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)
foodsharing basiert zu fast 100 Prozent auf ehrenamtlichem und unentgeltlichem Engagement. Ein bundesweites Team von rund 30 Menschen im Verein foodsharing e.V. hat bereits Zehntausende Stunden in die Entwicklung von foodsharing gesteckt, hunderte weiterer Aktive haben viele Hunderttausend Stunden daran mitgearbeitet. Derzeit gibt es nur eine bezahlte Minijobstelle für die Geschäftsführung, alles andere wird ehrenamtlich geleistet. Für viele Situationen werden Sachspenden angenommen.
Die Online-Plattform
Genauso wie das Konzept des Lebensmittelrettens ist und bleibt auch die Plattform open source und kostenfrei. Dank der ehrenamtlichen Programmierung von Raphael Wintrich aus Köln konnte foodsharing ohne jegliche Kosten entstehen. Nicht nur Raphael setzt sich rein aus ideeller Motivation gegen die Lebensmittelverschwendung ein, sondern foodsharing wird auch unterstützt von der A&B Rechtsanwaltskanzlei, der Manitu GmbH mit ihren Servern, von Greensta.de mit Server und Domain, von Print Pool GmbH im Printbereich sowie von Hunderten von Menschen, die sich ehrenamtlich um Entwicklung, Organisation, Mediation, Presse, Internationalisierung, Übersetzung, IT-Support, Veranstaltungen, Redaktion, Wiki und viele andere Bereiche kümmern.
Möglichst geldfreie Arbeit
Ziel ist es, mit möglichst vielen engagierten Menschen und nachhaltigen Betrieben gemeinsam die Plattform und die gesamte Arbeit von foodsharing stetig weiter zu entwickeln, zu optimieren und auszubauen, ohne dabei Geld zu verwenden. Die Idee dahinter ist, möglichst all unsere Kraft und Zeit auf das Wesentliche zu konzentrieren und uns nicht mit unnötigen Diskussionen, Verwaltung und Beschaffung von Geld zu lähmen.
Wir wollen zeigen, dass für ein effektives Handeln und Wirken in der heutigen Zeit keine Gelder gebraucht werden, sondern der Wille, etwas zu (er)schaffen, und die Realität, in der wir leben, durch unser Tun verändert werden kann, ohne finanzielle Unterstützung oder Motivation.
foodsharing ist kostenlos, nicht kommerziell und ohne Werbung und wird es auch für immer bleiben.
Ausnahmen
Auch wenn die Grundidee, komplett geldfrei zu funktionieren, auf allen Ebenen sehr gut läuft und einen ganz besonderen Spirit geschaffen hat, gibt es Momente, in denen Geld genutzt wird: zum Beispiel, wenn Pfand für Kisten, Flaschen oder dergleichen bei einem Betrieb gezahlt werden muss. Das dafür ausgelegte Pfandgeld darf dann selbstverständlich bei der Übergabe an Vereine oder Privatpersonen verlangt werden.
Die Devise bleibt dieselbe: es sollte so wenig Geld wie möglich verwendet werden. Wenn Ressourcen oder Dienstleistungen benötigt werden, sollte zuerst im Bekanntenkreis und unter den Foodsavern gefragt werden, ob sich eine geldfreie Lösung findet. Gelingt das nicht oder handelt es sich um kleine Ausgaben, wie z.B. Laminierfolien für die Ausweise, dann sollte darüber nachgedacht werden, ob es nicht doch eine Alternative gibt, indem auf vorhandene Ressourcen/Partner*Innen zurückgegriffen wird bzw. neue Partner*innen für den Zweck gefunden werden können.
Nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann kann Geld gesammelt werden. Dieses sollte dann aber zu 100% transparent gemacht werden und immer nur auf Freiwilligenbasis geschehen! Beispiele können sein:
- Lastenfahrrad, Laminiergerät
- Öle oder andere schwer erhältliche Lebensmittel für Kochveranstaltungen (z.B.: Schnippeldiskos, Vökus etc.)
- Spritgeld für die Anlieferung von Lebensmitteln von externen Unterstützer*innen - Spritspendenbox auf freiwilliger Basis
Wichtige Grundregeln
- Spenden:
- Für gerettete Lebensmittel dürfen keine Spenden angenommen werden.
- Spendenboxen dürfen auf keinen Fall bei einem Fair-Teiler aufgestellt werden, da wir von den Behörden als Lebensmittelunternehmen eingestuft werden könnten (Annahme des Verkaufs von Lebensmitteln) und das Finanzamt dem foodsharing e.V. die Gemeinnützigkeit aberkennen könnte.
- Anfallende Kosten für Events und Projekte:
- Bei von uns organisierten Events darf kein Eintritt verlangt werden.
- Wenn es für die Durchführung eines Events begründet und dringend nötig ist, kann eine Spenden-Box aufgestellt werden (z.B. für Raummiete, Versicherung, ...).
- Bei großen überregionalen foodsharing-Treffen hat der foodsharing e.V. auch schon mehrmals die Kosten für eine Versicherung bzw. Heizkosten übernommen.
- Wenn Kosten unvermeidlich sind und die Suche nach einem Sponsor erfolglos verläuft, dann dürfen Spenden für bestimmte Aktionen gesammelt werden (z.B. für T-Shirts, Buttons, Bezirks-Fahrrad, ...). Der Zweck der Spende muss immer explizit genannt werden. Einnahmen und Ausgaben müssen anschließend transparent veröffentlicht werden.
- Jegliche persönliche Bereicherung durch eingehende Gelder ist untersagt!
- Mitglieder von foodsharing e.V., Foodsaver und weitere Freiwillige bekommen für ihre Arbeit bei foodsharing mit wenigen Ausnahmen kein Geld; es gibt allerdings ein paar Minijobstellen für die zentrale Verwaltung von foodsharing.
- Das Geld, welches von Privatpersonen oder auch dem Staat, Vereinen oder anderen Kanälen kommt, hat nichts mit foodsharing zu tun, sondern wird an Privatpersonen gegeben, welche wiederum davon die benötigten Dinge bezahlen, ohne dass der finanzielle Aspekt etwas mit foodsharing zu tun hat.