Wahlen

Aus foodsharing Wiki
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Langfristig soll foodsharing demokratischer werden. Das bedeutet, dass Bezirke und Arbeitsgruppen gewählte Menschen entsenden, die dann zusammen überregionale Entscheidungen treffen.

Auf dieser Seite möchten wir verschiedene Möglichkeiten sammeln, wie in Bezirken gewählt werden kann. Dabei gibt es viele Spielräume, da einige Menschen berechtigte Kritik an "Standard-Wahlen" haben.

Wir freuen uns über deine Beiträge und Erfahrungen!

Bitte wende dich mit deinen Ideen und Verbesserungsvorschlägen an die Wiki-AG. Diese wird deine Ideen einarbeiten.

In diesem Dokument können sowohl Wahlen für Botschafter*innen als auch für Delegierte beschrieben werden.

Wir stellen gerade folgende Anforderungen:

  1. Alle müssen die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen - aktiv (wählen) und passiv (gewählt werden). Das ist insbesondere wichtig bei Ankündigungen (Fristen, Termine) und Ortswahl (online/offline/gut erreichbar).
  2. Die Wahl muss nachvollziehbar sein. Ergebnisse müssen also protokolliert und veröffentlicht werden.
  3. Delegierte müssen gewählt sein.

Wahlen auf persönlichen Treffen

Verfahren Hamburg

  • Die Wahl wird für ein Plenum (Treffen aller Hamburger Foodsaver*innen) angekündigt, und es wird auf der Webseite dazu eingeladen
  • Kandidat*innen: Bis eine Woche vor dem lokalen foodsharing-Treffen/Plenum können sich Leute zur Wahl stellen oder von anderen vorgeschlagen werden. Bis 3 Tage vor dem Treffen müssen vorgeschlagene Personen ablehnen, wenn sie nicht mit in die Wahl genommen werden wollen.
  • Ablauf: Auf dem Treffen hat jede*r Anwesende zwei Stimm-Zettel und es wird mit diesen anonym abgestimmt. Die zwei Personen mit den meisten Stimmen wurden gewählt und vertreten die Stadt bei dem Delegierten-Treffen.
  • Stimmübertragung: Menschen, die zum Treffen verhindert sind, können bis 24h vorher ihre zwei Stimmen auf eine anwesende Person übertragen und müssen dies im foodsharing-Event auf der Pinnwand (Webseite) posten. Diese Person bekommt dann die zusätzlichen Stimmzettel ausgehändigt und reicht diese mit ein. Die Stimm-Übertragung basiert auf Vertrauen.


Online-Wahlen

Online-Wahlen bringen verschiedene Herausforderungen mit sich, die ihr vorher klären und lösen solltet:

  • Auf welcher Webseite wird wie abgestimmt?
  • Wie stellt man sicher, dass
  1. alle Foodsaver*innen auch tatsächlich eingeladen sind und abstimmen können (Hürden/Barrierefreiheit etc.)?
  2. nur Foodsaver*innen abstimmen?
  3. jede Person nur eine Stimme hat?

Tools / Webseiten / Möglichkeiten

Entscheidungsformen

Eine Wahl kann auf verschiedene Weisen entschieden werden, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Das wichtigste bei allen Entscheidungen ist jedoch eine gute Vorbereitung der Frage (Was wird eigentlich entschieden?) und bei wichtigeren Entscheidungen die Möglichkeit, sich auszutauschen, Wünsche zu äußern etc.

Mehrheitsentscheid

Jede Stimme kann dafür oder dagegen stimmen - oder sich enthalten. Der Vorschlag gilt als gewählt, der die meisten Dafür-Stimmen hat (relative Mehrheit). Bei wichtigen Entscheidungen kann eine Prozenthürde eingeführt werden (mindestens 50% Zustimmung, d.h. absolute Mehrheit; 2/3-Mehrheit etc.)

Dabei gibt es entweder einen einzige Vorschlag, über den mit ja/nein/Enthaltung abgestimmt wird; oder eine Fragestellung, zu der es mehrere Vorschläge gibt, von denen dann einer angenommen wird.

Vorteile

  • schnell und effektiv
  • allen bekannt

Nachteile

  • Minderheiten sind nur bedingt geschützt
  • Unzufriedenheit mit dem Prozess, da 30% Zustimmung für eine Entscheidung reichen können - was aber 70% Ablehnung bedeutet.

Systemisches Konsensieren

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Anhand der Problem- oder Fragestellung werden Vorschläge erarbeitet. Jede Person bewertet bei der Entscheidung jeden Vorschlag anhand der Frage: "Wieviel Widerstand habe ich dagegen, wenn dieser Vorschlag umgesetzt wird?" Bei einer Skala von 0 bis 10 bedeutet 0: gar keine Widerstände; 10: höchste Widerstände - damit könnte ich nicht leben; dazwischen: nach Gefühl. Es zählt der Vorschlag als entschieden/konsensiert, der insgesamt die wenigsten Widerstandspunkte hat - also die höchste Akzeptanz.

Vorteile

  • Es geht nicht darum, andere zu überzeugen (Dafür-Stimmen sammeln); sondern darum, Widerstände bei anderen abzubauen.
  • Oft schneller und effektiver als Konsens.

Nachteile

  • Bedarf einiger Erklärung, da es ein Umdenken für alle Beteiligten ist
  • Das Verfahren sollte geübt werden vor den ersten wichtigen Entscheidungen.

Konsens

Gemeinsam wird ein Vorschlag erarbeitet. Über diesen Vorschlag wird dann entschieden, indem nach Bedenken, Einwänden oder Vetos gefragt wird. Wenn es keine Vetos gibt, zählt ein Vorschlag als entschieden. Ein falsches Vorurteil ist, dass ein Konsens volle Zustimmung benötigt, was nahezu unmöglich ist. Ein Konsens kann bedeuten, dass es Menschen mit (starken) Bedenken gibt - diese aber trotzdem kein Veto äußern (z.B. da ihre Bedenken gehört wurden).

Vorteile

  • DIE Entscheidungsform, die auf alle Rücksicht nimmt.
  • Das Ergebnis wird von allen am ehesten unterstützt.

Nachteile

  • Je nach Moderations-Erfahrung kann viel Zeit benötigt werden (langsam).
  • Blockaden (Nicht-Entscheiden) sind durch Vetos möglich, so dass es zu allen Vorschlägen enorme Ablehnung gibt.

Vorschlag & Vetorecht

Diese Variante eignet sich vor allem für große Gruppen, in denen eine kleine Gruppe viel Vorarbeit leistet, oder bei Personenwahlen für Gruppen, die gegenüber normalen Wahlen große Vorbehalte haben (z.B. wegen Wahl"kampf" und dadurch verlorenen Inhalten; oder weil sie andere nicht für fachkompetent halten). Normalerweise findet diese Form online statt.

Eine kleinere Gruppe (z.B. BIEBs/BOTs) arbeitet einen Vorschlag aus. Dieser wird der gesamten Gruppe als Vorschlag unterbreitet mit der Möglichkeit, innerhalb einer festgelegten Frist Einspruch (Veto) einzulegen. Bei größeren Gruppen kann es eine Mindest-Quote an Vetos geben (z.B. mindestens 5% - bei 1000 Beteiligten also 50 Menschen, die ein Veto äußern).

Wichtig ist hierbei, dass tatsächlich auch die Möglichkeit für ein Veto besteht. Das ist nur bei ausreichender Frist möglich und wenn alle tatsächlich auch per E-Mail o.ä. über die Entscheidung benachrichtigt werden. Ferner muss es eine neutrale Stelle (z.B. per Mail) geben, an die ein Veto geheim und vertraulich geäußert werden kann.

Vorteile

  • schnell und in großen Gruppen möglich
  • gute Vorarbeit durch Fachgruppe

Nachteile

  • wenig Einbindung aller und dadurch eine Entscheidung, die ggf. nur von wenigen unterstützt wird
  • großes Risiko, sehr schnell zu sehr undemorkatischen Entscheidungen zu führen (eine Art Oligarchie - eine herrschende Klasse aus einer Kleingruppe)

Kontakt

Hier könnte dein Vorschlag stehen ;-)