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Kühlschrank-Management
Keimbelastung im Kühlschrank
Studien haben ergeben, dass die Fächer eines Kühlschranks oft mikrobiologisch stärker belastet sind als eine Toilette. Das liegt nicht alleine daran, ob ein Kühlschrank oft genug gereinigt wird. Vielmehr spielen auch die Aufbewahrung der Lebensmittel und noch andere Faktoren eine Rolle.
1. Die Temperatur
Die Oberflächen im Kühlschrank sind oft stark verkeimt.
- Da verschiedenste Produkte hinein- und heraustransportiert werden und dadurch ein ständiger Austausch von Kleinstlebewesen stattfindet.
- Wenn eine Flüssigkeit ausläuft oder sich beim Auftauen von Lebensmitteln Kondenswasser auf den Einlegeböden niederlässt, fühlen sich Mikroorganismen wohl und können sich gut vermehren.
Um das zu reduzieren, ist es wichtig, den Kühlschrank nicht zu warm einzustellen.
- Eine Temperatur von nicht mehr als 5°C ist ratsam. Denn ab 7°C vermehren sich Mikroorganismen schon relativ schnell.
- Je nach Art der gelagerten Lebensmittel kann auch eine geringere Temperatur nötig sein
2. Der Energiehaushalt
Wichtig ist auch, dass der Innenraum des Kühlschranks sich nicht zwischendurch deutlich erwärmt.
- Die Kühlschranktür sollte nur kurze Zeit geöffnet sein, damit möglichst wenig warme Luft hineinströmt.
- Man sollte nicht zu viele warme Lebensmittel gleichzeitig hinein stellen, damit der Kühlschrank es schafft, sie schnell genug abzukühlen und sie nicht zuviel Wärme an andere Lebensmittel abgeben.
- Ein voller Kühlschrank ist besser als ein leerer. Wenn man sehr wenige Lebensmittel im Kühlschrank hat, ist es manchmal besser, sie zügig aufzubrauchen und den Kühlschrank auszustellen. Denn Luft erwärmt sich viel schneller als andere Speisen durch warme Außenluft oder Speisen, die man (mit Zimmertemperatur) hineinstellt.
- Verpackungen, die man gut stapeln kann, nutzen den Platz im Kühlschrank gut aus. Auch dadurch ist weniger Luft im Kühlschrank.
3. Die Lagerung von Lebensmitteln im Kühlschrank
- Lebensmittel im Kühlschrank sollten immer abgedeckt oder verpackt sein. Angebrochene Packungen oder offene Lebensmittel (z.B. Obst) sollte man in verschlossenen Plastik-Behältern aufbewahren. Dadurch können z.B. Schimmelpilze keine anderen Lebensmittel befallen und auch nicht den Kühlschrank verunreinigen.
- Am besten sind natürlich Behälter oder andere Verpackungen, bei denen man den Zustand der Lebensmittel von außen begutachten kann, ohne sie zu öffnen.
- Unterschiedliche Lebensmittel sollten gut getrennt lagern, so dass sie sich nicht berühren und auch keine Flüssigkeit vom einen auf das andere Lebensmittel gelangen kann.
- All das kann verhindern, dass sich Mikroorganismen übertragen. Sie würden nicht nur die anderen Lebensmittel befallen und deren Verfall beschleunigen, sie können auch auf den anderen Lebensmitteln gefährlicher werden.
- Bakterien auf einem Stück Fleisch zum Beispiel werden beim Braten zerstört. Wenn sie sich aber auf Obst ausbreiten, das man dann vielleicht roh ißt, dann können sie gefährlich für die menschliche Gesundheit werden.
4. Der Kühlschrank-Check
Einen "Lebensmittelcheck" am Kühlschrank sollte man mindestens alle 2 Tage durchführen.
- Dabei sollte man schauen, ob sich Verdorbenes oder falsch Gelagertes darin befindet.
- Ausgetretene Flüssigkeit sollte man aufwischen, betroffene Lebensmitteln eventuell zügig verbrauchen.
- Kondenswasser ist ein ebenfalls ein ideales Nährmedium für Mikroorganismen. An der Rückwand des Kühlschrankes oder im Obst- und Gemüsefach gibt es davon oft reichlich.
- Eine gewisse Ordnung im Kühlschrank erleichtert es, den Überblick zu behalten und nichts zu übersehen.
- Und außerdem: wenn man vor dem Einkaufen immer erst in den Kühlschrank schaut, dann vermeidet man es, Lebensmittel doppelt zu kaufen.
5. Die Reinigung
Beim Reinigen eines Kühlschranks sind geeignete Reinigungsmittel, saubere Wischlappen sowie das Reinigungsintervall von entscheidender Bedeutung.
- Für die Reinigung von Kühlschränken sollte man nur frisch gewaschene Tücher benutzen. Wischtücher müssen mindestens bei 60°C waschbar sein, besser noch heißer. Denn Küchenlappen und Tücher, die mehrere Tage benutzt wurden, machen den Kühlschrank eher schmutzig als sauber, weil sie ideale Vermehrungsbedingungen für Mikroorganismen bieten (feucht, warm, Nahrung, viel Zeit sich zu vermehren...).
' Durchwischen sollte man den Kühlschrank mindestens einmal pro Woche. Dafür genügt warmes Wasser, eventuell mit etwas Spülmittel. Danach muss der Kühlschrank unbedingt abgetrocknet werden, um sowohl die Wärme als auch die Feuchtigkeit des Wischwassers zu entfernen.
- Die Lebensmittel sollten möglichst nicht in Kontakt mit dem Reinigungswasser kommen oder danach sorgfältig abgetrocknet werden.
Gründliche Reinigung
- Gründlich reinigen sollte man den Kühlschrank mindestens einmal im Monat. Dazu gibt man 2 Tassen Essigessenz auf einen Liter Wasser und wischt damit den Kühlschrank aus. Sich selbst sollte man dabei durch * Handschuhe schützen.
- Aber Vorsicht: nicht mit dem Essigwasser die Dichtungsgummis reinigen, das löst die Weichmacher heraus und macht die Gummis brüchig. Für die Dichtungsgummis kann man gut eine saubere Zahnbürste nehmen, dann muss man die Gummis nicht unnötig auseinanderbiegen. Als Reinigungslösung ist hier heißes Wasser mit Spülmittel oder Ascorbinsäure (gibt es in Pulverpäckchen in Drogerien) geeignet.
- Man sollte die Menge an Reinigungsmittel nicht übertreiben; die Mengenangaben sind meistens sinnvoll.
- Pestizide, Fungizide und Desinfektionsmittel sind in der Regel nicht nötig, außer man selbst oder ein Familienmitglied ist gerade stark erkrankt (siehe [[Hygieneregeln|Hygieneregeln A2)] ).
2020
Artikel von: AG Hygiene - Austausch und (Fach)Wissen (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 21.11.2020