Hygiene-Ratgeber für Lebensmittel

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Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

Einleitung

Da Lebensmittel uns am Leben erhalten, sollten wir Menschen mit ihnen auch respektvoll umgehen. Gegen die Lebensmittelverschwendung etwas zu tun, ist eine Möglichkeit, diesen Respekt zu zeigen. Dass Lebensmittel von einem Menschen an einen anderen weitergegeben werden, ist in der menschlichen Zivilisation eine ganz normale Situation. Sie beinhaltet aber auch eine große Verantwortung.

Um das Retten und die Weitergabe von Lebensmitteln für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu gestalten, sind die wichtigsten Voraussetzungen und Kenntnisse in einer Reihe von Artikeln zusammengefasst. Nicht nur Foodsaver, sondern auch Foodsharer sollten sich mit dieser Artikelreihe beschäftigen, bevor sie gerettete oder eigene Lebensmittel weitergeben.

Dieser Artikel hier bietet eine Einführung in das Thema Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln. Danach stellt er die einzelnen Artikel vor.



Warum ist Hygiene so wichtig im Umgang mit Lebensmitteln?

Hygiene im Hinblick auf den Umgang mit Lebensmitteln hat zwei Bedeutungen. Zum einen steht Hygiene für Sauberkeit wie etwa saubere Hände, Verpackungen, Taschen, Arbeitsflächen, Arbeits- und Lagerräume. Zum anderen bedeutet Lebensmittelhygiene aber auch, dass man sorgfältig entscheiden muss, wann ein Lebensmittel selbst nicht mehr hygienisch ist, d.h. wann es verdorben ist oder man nicht mehr sicher sagen kann, dass es einwandfrei ist.

Gerade bei Lebensmitteln ist Hygiene ganz besonders wichtig. Einerseits sind Lebensmittel fast ausschließlich organisches Material (von Salz und ein paar Zusatzstoffen abgesehen) und daher im Vergleich mit anderen Warengruppen besonders anfällig für Krankheitserreger. Andererseits werden Lebensmittel - anders als die meisten anderen Produkte des täglichen Verbrauchs - komplett in das Innere des menschlichen Körpers aufgenommen und können dort großen Schaden anrichten, wenn sie nicht mehr verträglich und unbedenklich sind. Nicht mehr verzehrfähige Lebensmittel können im Extremfall eine Lebensgefahr darstellen.

Mit den Regeln und Empfehlungen zur Lebensmittelhygiene kann man als Foodsaver gleich mehrere Gefahren vermeiden, die ansonsten auftreten können.

Erstens schützt man die eigene Gesundheit und auch die der Menschen, an die man Lebensmittel weitergibt - wer möchte schon den eigenen Verteilerkreis auslöschen.

Zweitens schützen sich Foodsaver vor (im schlimmsten Fall) rechtlichen Konsequenzen: Foodsaver haften bei groben Fehlern (“grober Fahrlässigkeit”) finanziell für gesundheitliche Folgeschäden, und die Verletzung von Hygienevorschriften kann auch eine Straftat sein.

Drittens kann man für ein positives Bild von foodsharing in der Öffentlichkeit sorgen. Wenn foodsharing und die Foodsaver einen guten und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln demonstrieren, dann werden sie als kompetent und vertrauenswürdig wahrgenommen. Das ist die Voraussetzung dafür, Menschen zu erreichen und sie davon zu überzeugen, dass Lebensmittel wertvoll sind und was man tun kann, um weniger davon zu verschwenden.

Teil 1 - foodsharing-Hygieneregeln und gesetzliche Grundlagen

Es gibt einige Vorschriften und Regeln, die unverzichtbar sind im Umgang mit Lebensmitteln. Als Foodsaver sollte man von diesen möglichst niemals abweichen oder sich dann des Risikos bewusst sein, das man eingeht. Mit der Veröffentlichung dieser Regeln hat übrigens auch foodsharing seine Sorgfaltspflicht gegenüber den Foodsavern erfüllt, d.h. dass bei Verletzung dieser Regeln die ganze Verantwortung beim Foodsaver und nicht mehr bei foodsharing liegt.

1) Die foodsharing-Hygieneregeln

Am wichtigsten für foodsharing sind die Hygieneregeln (foodsharing-Grundlagen 4). Sie müssen von Foodsavern verpflichtend eingehalten werden. Sie sind aber in dieser Hinsicht auch weitgehend vollständig, d.h. alle wichtigen verpflichtenden gesetzlichen Vorschriften zur Lebensmittelhygiene, die foodsharing betreffen, sind in den Hygieneregeln aufgenommen. Eine mündliche Belehrung der Foodsaver über die Hygieneregeln im Rahmen eines Mitglieder- oder Neulingstreffens kann sehr empfohlen werden. Sie wirkt oft eindringlicher als ein reines Lesen, und die Foodsaver können Fragen stellen. In vielen Bezirken wird diese Belehrung auch von den lokalen Behörden gefordert und gelegentlich die Teilnehmerlisten kontrolliert. Mit Verordnung EG 852/2004 (Anh. II, Kapitel XII) wird diese sogenannte HACCP-Belehrung zumindest für Lebensmittelunternehmen sogar gefordert. Materialien zur Belehrung: [1]

2) Zentrale gesetzliche Grundlagen

Die geltenden Vorschriften zu Lebensmitteln sind in unzähligen EU-Verordnungen und noch vielen weiteren nationalen Verordnungen und Gesetzen geregelt, die insgesamt mehrere tausend Seiten umfassen. Die Vorschriften insgesamt sind also sehr unübersichtlich. Die wichtigsten Texte sind hier aufgelistet. Es ist nicht sinnvoll, sie zu lesen, weder für Foodsaver noch für BV oder BOTs. Alles Entscheidende ist, wie oben gesagt, in die Hygieneregeln eingeflossen. Aber man kann gelegentlich in diesen Texten nachschauen, wenn eine rechtliche Frage aufkommt.