Lokale Schiedsstelle: Unterschied zwischen den Versionen

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K (NicoH verschob die Seite Mediationsteam bzw. Schiedsstelle nach Lokales Mediationsteam bzw. Schiedsstelle: Umbenennung der beschriebenen Gruppe)

Version vom 3. Dezember 2019, 03:59 Uhr

Bei foodsharing sollen Konflikte zwischen Foodsavern, genauso wie Meldungen von Regelverletzungen, möglichst vor Ort im betroffenen Bezirk oder den betroffenen Bezirken bearbeitet werden.
Denn es ist meistens wichtig, die örtlichen Gegebenheiten zu kennen, und auch persönliche Treffen der Beteiligten können hilfreich oder sogar unumgänglich sein. Dagegen ist es schwierig für Personen, die weit entfernt sind, eine gute Schlichtung durchzuführen.
Hinzu kommt, dass die zentrale Meldungsgruppe, zentrale Mediationsteams und Mitglieder des zentralen foodsharing e.V. in einem stark gewachsenen foodsharing nicht mehr alle Konflikte bearbeiten können.

Für die Meldungen von Regelverletzungen ist daher für alle Bezirke eine lokale Meldungsgruppe (LMG) vorgesehen. Um aber für auch für Konflikte zwischen Foodsavern eine Lösungsmöglichkeit zu haben, ist es empfehlenswert, für jeden Bezirk eine weitere Anlaufstelle zu schaffen.

Dabei ist mit der Formulierung "für jeden Bezirk" statt "in jedem Bezirk" schon angedeutet, dass ein Mediationsteam auch von mehreren Bezirken gemeinsam eingerichtet werden kann.
Zusätzlich soll es für jedes Bundesland eine Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe geben, die in schwierigen Fällen um Unterstützung gebeten werden kann.

Neben dem allgemeineren Begriff "Mediationsteam" steht hier auch das Wort "Schiedsstelle", weil es als Begriff für Bezirke mit Bezirksverein bereits in Gebrauch ist. Das Wort soll allerdings auf Bezirksvereine beschränkt bleiben.
Um die beiden Begriffe unter eine kurze Bezeichnung zusammenzufassen, steht in diesem Artikel die Abkürzung LMT/S für "Lokales Mediationsteam oder Schiedsstelle" (wie auch in den anderen relevanten Dokumenten).


Wer ist im Lokalen Mediationsteam / Schiedsstelle?

Für das lokale Mediationsteam oder die Schiedsstelle sollte folgendes gelten:

  • Die Mitglieder des LMT/S werden demokratisch gewählt. Wahlberechtigt sind dabei die Foodsaver des vorgesehenen Zuständigkeitsbereichs.
  • Wählbar sind alle Stamm-Foodsaver des vorgesehenen Zuständigkeitsbereichs mit Ausnahme von
  • Botschafter*innen oder entsprechenden Funktionsträger*innen
  • Vorstandsmitgliedern des Bezirksvereins
  • Mitgliedern der lokalen oder der zentralen Meldungsgruppe
  • Kein Mitglied eines LMT/S darf zugleich im selben Bundesland in der BL-M&M sein.
  • Foodsaver dürfen nicht Mitglied eines LMT/S sein, wenn gegen sie eine Konsequenz wegen einer Regelverletzung ab einer gelben Karte aufwärts ausgesprochen wurde, die noch nicht getilgt ist; das Aussprechen einer gelben Karte gegen ein Mitglied beendet die Mitgliedschaft im LMT/S.
  • Das LMT/S sollte nicht zu groß sein, da es sehr vertrauliche Themen behandelt.
  • Die Mitglieder des Mediationsteams auf Bundeslandebene sollten möglichst Erfahrung und Talent im Umgang mit Konflikten und Mediation mitbringen, da in diesem Team oft schwierige Fälle behandelt werden und die Mediation weitreichende Auswirkungen haben kann (etwa wenn BOTs eines Bezirks beteiligt sind).

Was soll ein Lokales Mediationsteam / Schiedsstelle machen?

Ein LMT/S kann in folgenden Fällen um Unterstützung gebeten werden (die Aufzählung ist nicht als vollständig anzusehen):

  • Konflikte zwischen Foodsavern: Konflikte innerhalb eines Betriebsteams sind meist am besten bei den Betriebsverantworlichen aufgehoben, eventuell mit Unterstützung von Botschafter*innen. Um weitere Konflikte zwischen Foodsavern können sich meist die BOTs des betroffenen Bezirks (oder der betroffenen Bezirke gemeinsam) kümmern. Wenn diese Möglichkeiten aber zu keiner Lösung führen, dann kann vielleicht die Mitwirkung eines LMT/S hilfreich sein.
  • Bei Meldungen von Regelverletzungen gegen BOTs, Vereinsvorstände oder Mitglieder der LMG des Bezirks: Hier kann der/die Meldende festlegen, dass statt der LMG das LMT/S die Meldung bearbeitet; falls es diese im Bezirk nicht gibt, kann ggf. die BL-M&M genannt werden.
Grund: Meldende Foodsaver sollen keine Angst davor haben, durch Meldungen gegen BOTs, Vereinsvorstände oder LMG-Mitglieder anschließend Benachteiligungen zu erfahren. BOTs, Vereinsvorstände und LMG-Mitglieder sind nicht im LMT/S (siehe foodsharing-Grundlagen 3, "Regelverletzungen – Konsequenzen und Bearbeitungen")
  • Bei Einsprüchen gegen Entscheidungen der LMG: Bei einer Entscheidung der LMG (zu einer Meldung einer Regelverletzung) können meldende und gemeldete Person das LMT/S um Unterstützung bitten, wenn sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sind. Dies sollte natürlich nur geschehen, wenn es einen wirklich wichtigen Grund gibt. Denn das LMT/S ist nicht dazu da, um einfach eine zweite Chance zum "Gewinnen" zu versuchen. Das LMT/S kann daher die Beteiligung auch ablehnen, wenn es keinen guten Grund sieht, sich einzuschalten.
  • Wahlen und Abstimmungen, Moderation: Die Durchführung von Wahlen und demokratischen Abstimmungen innerhalb eines Bezirks sowie die Moderation oder Leitung von Treffen könnte auch bei LMT/S besser aufgehoben sein als z.B. bei BOTs oder Bezirksvereins-Vorständen; denn BOTs oder Vorstände werden sehr oft diejenigen sein, die Vorschläge zur Entscheidung bringen, für Funktionen kandidieren oder Themen auf Treffen präsentieren.
  • Bei Bezirksvereinen: Innerhalb eines Bezirksvereins kann es weitere formale Konflikte geben (Vereinsausschlüsse, Ruhen der Mitgliedschaft), bei denen ein LMT/S nützlich sein kann.

Wie arbeitet das Lokale Mediationsteam / Schiedsstelle ?

  • Konstruktiv: Die Bearbeitung von Konflikten hat nicht den Zweck einer restriktiven Verfolgung von unangemessenem Verhalten. Ziel ist vielmehr die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen, um Verständnis für die jeweils anderen Beteiligten zu schaffen und eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten akzeptieren können.
  • Umfassend: Das LMT/S prüft den Konflikt im Gespräch mit allen Beteiligten und entscheidet dann, welche Empfehlungen sie herausgibt.
  • Unbefangenheit: Falls ein Mitglied des LMT/S an dem Konflikt beteiligt ist, dann nimmt dieses Mitglied an der Beratung und der Entscheidung über Empfehlungen nicht teil. Die BOTs aller Bezirke aller beteiligten Personen gelten ebenfalls als befangen.
  • Mitteilung: Die Empfehlungen werden den Beteiligten möglichst mündlich mitgeteilt, je nach Situation einzeln oder allen gemeinsam.
  • Auf der Plattform: Dort wird eine Gruppe "Mediationsteam <Bezirk/Bereich>" oder "Schiedsstelle <Bezirk>" angelegt, in deren Forum die Arbeit koordiniert werden kann.
  • Dokumentation: Alle Stellungnahmen und die Empfehlungen sollen im Forum des LMT/S dokumentiert werden.
  • Löschung/Tilgung: Nach einer gewissen Zeit sollten alle Texte, Notizen, Einträge und Schriftverkehr zu einem Konflikt zu der Meldung gelöscht werden: im Forum des LMT/S, alle Emails incl. Papierkorb, ggf. weitere Dateien.
(Offene Frage! Wie genau und wann das geschehen soll, muss noch überlegt werden.)

Wie richtet man ein Lokales Mediationsteam / Schiedsstelle ein?

  • Macht euch Gedanken darüber, ob ihr ein LMT/S für euren Bezirk alleine haben wollt oder lieber mit Nachbarbezirken ein gemeinsames Mediationsteam gründen wollt. Bitte teilt eure Entscheidung euren Bundeslandbotschafter*innen mit; diese werden dann für euch die Gruppe anlegen.
  • Startet einen Aufruf in eurem Bezirk oder in euren Bezirken, um Leute zu finden, die im LMT/S mitarbeiten wollen. Eine Textvorlage für diesen Aufruf steht weiter unten.
  • Um alle Foodsaver an der Besetzung mitwirken zu lassen, könnt ihr z.B. die Kandidat*innen im Forum kurz vorstellen und fragen, ob jemand wichtige Einwände dagegen hat; und anschließend im Forum eine Abstimmung für die einzelnen Kandidat*innen machen (Ja/Nein).

Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an die Gruppe Verhaltensregeln. Wir helfen euch gerne.

Textvorlage für einen Aufruf

AUFRUF zur Gründung eines MEDIATIONSTEAMS für den foodsharing-Bezirk ... / für die foodsharing-Bezirke ...
(für Bezirksvereine): AUFRUF zur Gründung einer SCHIEDSSTELLE für den foodsharing-Bezirk ...

In Zukunft sollen Konflikte zwischen Foodsavern und Meldungen von Regelverletzungen generell im Bezirk selbst bearbeitet und gelöst werden. Um Konflikte werden sich in der Regel die zuständigen Betriebsverantwortlichen oder Botschafter*innen kümmern, um Meldungen von Regelverletzungen lokale Meldungsgruppe (LMG).
Es könnte aber Situationen geben, in denen diese einen Konflikt nicht beilegen können, die BVs oder BOTs bzw. die LMG-Mitglieder befangen sind (etwa bei Meldungen über eine*n BOT) oder jemand sich von den BVs/BOTs/LMG-Mitgliedern unfair behandelt fühlt.

Für diese Fälle und ggf. noch ein paar weitere Aufgaben möchten wir ein Mediationsteam / eine Schiedsstelle einrichten, das / die dann für Konflikte zur Verfügung steht und bei der Bearbeitung von Meldungen mitwirken soll.

Die Aufgaben des Mediationsteams / der Schiedsstelle im einzelnen sind:

  • Mitwirkung bei der Beilegung von internen Konflikten, falls ein*e Beteiligte*r dies wünscht
  • Mitwirkung bei der Bearbeitung von Meldungen von Regelverletzungen: bei Meldungen über Botschafter*innen und bei weiteren Meldungen, falls ein*e Beteiligte*r dies wünscht
  • Wahlleitung bei Wahlen und Abstimmungen, evtl. Moderation von Treffen und Versammlungen
  • Mitwirkung bei der Beurteilung von z.B. Vereinsausschlüssen, Ruhen der Mitgliedschaft u.ä.

Wir suchen Menschen, die bereit sind, in diesem Mediationsteam / dieser Schiedsstelle mitzuarbeiten. Für die Aufgabe wäre es natürlich von Vorteil, wenn du schon ein paar Fähigkeiten und etwas Erfahrung im Umgang mit Menschen und in der Konfliktbewältigung mitbringst. Aber natürlich sind auch Leute geeignet, die sich diese Fähigkeiten und Erfahrung erst durch diese Aufgabe erwerben wollen.

Wenn du Interesse hast, die Aufgabe zu übernehmen, bitte melde dich bei uns.

Liebe Grüße,
eure Botschafter*innen