Lokale Meldungsgruppe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Oktober 2020, 16:30 Uhr
Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)
Die Lokale Meldungsgruppe (LMG) eines foodsharing-Bezirks hat die Aufgabe, Meldungen von Regelverletzungen zu bearbeiten. Falls ein Bezirk für die Bearbeitung von Konflikten zwischen Foodsavern kein Lokales Mediationsteam oder Schiedsstelle (LMT/S) eingerichtet hat, dann kann die LMG auch diese Aufgabe übernehmen.
Auf Bundesland- und Bundesebene gibt es generell keine Trennung der beiden Aufgaben. Sie werden statt dessen beide von der entsprechenden Mediations- und Meldungsgruppe wahrgenommen.
LMG und LMT/S eines Bezirks sind zuständig für alle Meldungen bzw. Konflikte, die Foodsaver mit diesem Bezirk als Stammbezirk betreffen. Diese werden hier im Artikel kürzer als "Stamm-Foodsaver (des Bezirks)" bezeichnet.
Die Aufgaben, Arbeitsweisen und Vorschriften für die Lokale Meldungsgruppe sind in den foodsharing-Grundlagen 3 (Regelverletzungen – Konsequenzen und Bearbeitungen) festgelegt.
Dieser Artikel soll die Festlegungen etwas ausführlicher erklären.
Wozu braucht ein foodsharing-Bezirk eine Lokale Meldungsgruppe?
In der Anfangsphase von foodsharing wurden alle Verstoßmeldungen von der zentralen Meldungsgruppe (ZMG) bearbeitet, die damals "Verstoßmeldungsteam" hieß. Inzwischen ist foodsharing aber sehr stark gewachsen. Die zentrale Gruppe ist daher nicht mehr in der Lage, alle Meldungen zu bearbeiten. Außerdem ist die Bearbeitung von Meldungen vor Ort besser aufgehoben als in einer fernen zentralen Meldungsgruppe.
Deswegen wurden in vielen Bezirken Verstoßmeldungsgruppen eingerichtet und die Verstoßmeldungen von der zentralen Gruppe an diese lokalen Gruppen weitergegeben. Das Konzept ist also schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich. Unter dem neuen Begriff der "Lokalen Meldungsgruppe" ist es jetzt allgemein für foodsharing eingeführt worden.
Dabei wurden auch die "Verstoßmeldungen" in "Meldungen von Regelverletzungen" umbenannt, was eine entsprechende Namensänderung bei den zuständigen Gruppen (ZMG und LMG) nach sich gezogen hat.
Wer ist in der Lokalen Meldungsgruppe?
- Die Mitglieder der LMG werden demokratisch gewählt. Wahlberechtigt sind dabei die Stamm-Foodsaver des Bezirks; eine Mindestdauer der Bezirkszugehörigkeit (1-3 Monate) kann festgelegt werden. Wählbar sind alle Stamm-Foodsaver des Bezirks.
- Foodsaver dürfen nicht Mitglied der LMG sein, wenn gegen sie eine Konsequenz wegen einer Regelverletzung ab einer gelben Karte aufwärts ausgesprochen wurde, die noch nicht getilgt ist; das Aussprechen einer gelben Karte gegen ein Mitglied beendet die Mitgliedschaft in der LMG.
- Falls es außerdem ein Lokales Mediationsteam oder eine Schiedsstelle (LMT/S) gibt, dann darf niemand Mitglied in beiden Gruppen sein.
- Die LMG sollte möglichst klein sein, da sie sehr vertrauliche Themen behandelt.
Für welche Meldungen ist die Lokale Meldungsgruppe zuständig?
- Die LMG eines Bezirks ist zuständig für Meldungen von Regelverletzungen, die Stamm-Foodsaver des Bezirks betreffen.
- Bei Meldungen gegen Botschafter*innen oder Mitglieder der LMG des Bezirks kann der/die Meldende aber festlegen, dass statt der LMG das Mediationsteam bzw. die Schiedsstelle die Meldung bearbeitet; falls es diese im Bezirk nicht gibt, kann die entsprechende Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe genannt werden.
- Grund: Meldende Foodsaver sollen keine Angst davor haben, durch Meldungen gegen BOTs oder LMG-Mitglieder anschließend Benachteiligungen zu erfahren. BOTs und LMG-Mitglieder sind nicht im Mediationsteam/Schiedsstelle.
- Die LMG eines Bezirks ist außerdem bei Meldungen gegen einen Foodsharer zuständig, wenn dessen Wohnort im Bezirk liegt; ferner, wenn der Wohnort nicht bekannt ist und der Wohnort der meldenden Person im Bezirk liegt.
- Alle Beteiligten können nach der Entscheidung der LMG das Mediationsteam bzw. die Schiedsstelle des Bezirks um Vermittlung bitten; falls es diese im Bezirk nicht gibt, ggf. die entsprechende Bundesland-Mediations- und Meldungsgruppe.
Wie arbeitet die Lokale Meldungsgruppe ?
- Konstruktiv: Die Meldung einer Regelverletzung hat nicht den Zweck einer restriktiven Verfolgung von unangemessenem Verhalten.
- Ziel ist vielmehr die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen, um Verständnis für die Regeln zu schaffen und eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten akzeptieren können.
- Eine Konsequenz auszusprechen, sollte nur die letzte Möglichkeit sein.
- Umfassend: Die LMG prüft die gemeldete Situation im Gespräch mit allen Beteiligten und entscheidet dann, ob gegen den gemeldeten Foodsaver eine Konsequenz ausgesprochen wird.
- Unbefangenheit: Falls ein Mitglied der LMG an der gemeldeten Situation beteiligt ist, dann nimmt dieses Mitglied an der Entscheidung nicht teil.
- Auf der Plattform: Dort wird eine Gruppe "Meldungen <Bezirk>"angelegt, in deren Forum die Arbeit koordiniert werden kann.
- Dokumentation: Alle Stellungnahmen und die Entscheidung müssen dokumentiert werden. Das geschieht im Forum der LMG.
- Mitteilung: Die Entscheidung wird der gemeldeten Person und der meldenden Person mitgeteilt.
- Dokumentation der Entscheidung: Die Entscheidung wird ferner der ZMG mitgeteilt, die sie im Profil der gemeldeten Person dokumentiert (Nummer, Datum, Grund der Meldung; Konsequenz, Datum der Entscheidung).
- Tilgung (Löschung), falls gegenstandslos: Falls keine Konsequenz ausgesprochen wird, dann kann die Meldung getilgt werden (und muss getilgt werden auf Antrag des betroffenen Foodsavers). Siehe nächster Abschnitt.
Wann und wie können Konsequenzen getilgt werden?
- Konsequenzen für Regelverletzungen können nach einer gewissen Zeit getilgt werden. (Details siehe foodsharing-Grundlagen 3.)
- Tilgung bedeutet, dass wirklich alle Texte, Notizen, Emails usw. dazu endgültig gelöscht werden.
- Man kann die Tilgungsfrist auch als Aufbewahrungsfrist sehen.
- Die Tilgungsfrist hat nichts mit der Dauer einer ausgesprochenen Konsequenz (z.B. einer Sperre) zu tun, sondern ist wesentlich länger. Diese beiden sollten nicht verwechselt werden.
- Die Tilgung erfolgt nur unter der Bedingung, dass danach nicht weitere Konsequenzen ausgesprochen wurden.
- Die Tilgung muss nur erfolgen, wenn der betroffene Foodsaver dies bei der LMG beantragt. Die LMG kann aber auch ohne Antrag des Foodsavers eine Tilgung unter Beachtung der Fristen vornehmen.
- Die Tilgung ist (bei Vorliegen eines Antrags) einerseits eine datenschutzrechtliche Verpflichtung: der Foodsaver hat ein Recht darauf, dass die Texte zu dem Vorgang nicht länger gespeichert werden, als sie von foodsharing wirklich benötigt werden.
- Andererseits ist es aber auch fair gegenüber dem betroffenen Foodsaver, wenn die Meldungen und Konsequenzen nicht für immer in seinem Profil stehen, sondern irgendwann auch „vergessen“ sind.
- Bei der Tilgung werden gelöscht bzw. vernichtet: die Meldung, Stellungnahmen, Entscheidung und alle weiteren Forumsbeiträge und Kommentare; alle E-Mails, sonstigen Nachrichten und Dateien, auch aus dem Papierkorb; alle Papierdokumente; die ZMG löscht die Meldung in ihrer Liste auf Mitteilung der LMG.
Datenschutz
- Der/die Gemeldete erfährt den Namen des/der Meldenden nicht, außer wenn der/die Meldende dies ausdrücklich gestattet hat.
- Alles, was Meldungen von Regelverletzungen betrifft, muss streng vertraulich behandelt werden. Alle Beteiligten sind zur Verschwiegenheit verpflichtet!
- Niemand außerhalb der LMG oder (bei dessen Mitwirkung) von Mediationsteam/Schiedsstelle darf Informationen oder Dokumente erhalten.
- Jeder FS kann bei der LMG des Stammbezirks die aktuell gegen ihn/sie vorliegenden Konsequenzen (nur Nummer, Datum, Grund der Meldung; Konsequenz, Datum der Entscheidung) anfordern. Vor der Herausgabe werden Name des/der Meldenden und eindeutige Hinweise auf den Namen entfernt.
Was passiert, wenn jemand den Stammbezirk wechselt?
- In diesem Fall ist ab sofort die LMG des neuen Stammbezirks für Meldungen gegen den Foodsaver zuständig (laufende Verfahren sind aber noch abzuschließen).
- Der neue Stammbezirk erhält vom alten Stammbezirk eine Auflistung der vorliegenden Konsequenzen (nur Nummer, Datum, Grund der Meldung; Konsequenz, Datum der Entscheidung).
Wie richtet man eine lokale Meldungsgruppe ein?
- Auf der foodsharing-Plattform wird für jeden Bezirk eine Gruppe angelegt. Sie trägt (abgesehen von Sonderwünschen) den Namen “Meldungen <Bezirk>”.
- Startet einen Aufruf in eurem Bezirk oder in euren Bezirken, um Leute zu finden, die in der LMG mitarbeiten wollen. Eine Textvorlage für diesen Aufruf steht weiter unten.
- Um alle Foodsaver an der Besetzung mitwirken zu lassen, könnt ihr z.B. die Kandidat*innen im Forum kurz vorstellen und fragen, ob jemand wichtige Einwände dagegen hat; und anschließend im Forum eine Abstimmung für die einzelnen Kandidat*innen machen (Ja/Nein).
Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an die Gruppe Verhaltensregeln. Wir helfen euch gerne.
Textvorlage für einen Aufruf
Wahlaufruf für die LOKALE MELDUNGSGRUPPE des foodsharing-Bezirks ...
In Zukunft sollen Meldungen von Regelverletzungen generell im Bezirk selbst bearbeitet werden. Daher ist jetzt in jedem foodsharing-Bezirk eine lokale Meldungsgruppe eingerichtet, die dann die Bearbeitung der Meldungen von Regelverletzungen übernehmen soll.
Wir suchen Menschen, die bereit sind, in dieser lokalen Meldungsgruppe mitzuarbeiten. Für die Aufgabe wäre es natürlich von Vorteil, wenn du schon ein paar Fähigkeiten und etwas Erfahrung im Umgang mit Menschen und in der Konfliktbewältigung mitbringst. Aber natürlich sind auch Leute geeignet, die sich diese Fähigkeiten und Erfahrung erst durch diese Aufgabe erwerben wollen.
Wenn du Interesse hast, die Aufgabe zu übernehmen, bitte melde dich bei uns.
Liebe Grüße,
eure Botschafter*innen
Artikel von: AG Verhaltensregeln und Meldesystem (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 01.02.2020