Systemisches Konsensieren: Unterschied zwischen den Versionen
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*eine weitere Einleitung auf [http://www.partizipation.at/systemisches-konsensieren.html partizipation.at] | *eine weitere Einleitung auf [http://www.partizipation.at/systemisches-konsensieren.html partizipation.at] | ||
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Version vom 19. Januar 2020, 22:59 Uhr
Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)
Die uns bekannten, herkömmlichen Entscheidungsformen haben alle einen Haken:
Beim Mehrheitsentscheid (jede*r hat eine Stimme, die für den favorisierten Vorschlag abgegeben werden kann) wird eine Minderheit durch die Mehrheit überstimmt. Wenn zum Beispiel 11 Leute über das gemeinsame Mittagessen abstimmen und 6 davon für eine Spaghetti Bolognese sind, die anderen 5 aber Vegetarier*innen, dann gibt es bei einer Entscheidung per Mehrheitsprinzip eine Lösung, die für fast die Hälfte der Gruppe inakzeptabel ist. (Win-Lose-Situation - weiteres Beispiel.)
Die bekannteste Alternative ist der Konsens: dabei wird die Lösung gewählt, mit der alle Beteiligten einverstanden sind (gegen die es also keinen Widerspruch/Veto gibt). Im Vorstand des Vereins foodsharing e.V. streben wir den Konsens bei allen Entscheidungen an, jedoch wird es mit steigender Gruppengröße schwieriger, eine Lösung zu finden, mit der alle einverstanden sind. Die Diskussionen dauern somit länger, und Entscheidungen sind durch Vetos blockierbar.
Deswegen gibt es das systemische Konsensieren (SK-Prinzip) - einen “innovativen Moderationsansatz, der die Nachteile der herkömmlichen Arten, in Gruppen eine Entscheidung zu treffen, geschickt vermeidet und sich vor allem in Konfliktsituationen als besonders hilfreich erweist.” (Markus Castro und Adela Mahling haben einen Workshop zum SK-Prinzip auf dem 4. internationalen Treffen in Berlin organisiert).
Beim systemischen Konsensieren wird eine Win-Win-Lösung angestrebt. Dazu wird die Akzeptanz zu allen Vorschlägen indirekt gemessen, indem pro Vorschlag gesammelt wird, wie groß der Widerstand zu diesem Vorschlag ist. (0 - ich habe nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden; 10 - Ich lehne diesen Vorschlag entschieden ab; Zwischenwerte werden nach Gefühl gegeben.) Am Ende werden alle Widerstände (W-Stimmen) addiert. Der Vorschlag mit den wenigsten W-Stimmen hat die größte Akzeptanz und ist einem Konsens somit am nächsten. Er gilt als “konsensiert” (nicht: kondensiert ;-) ).
Um solche Entscheidungen auch in größeren Gruppen und vor allem online zu treffen, gibt es das Tool von konsensieren.eu, das wir für foodsharing ausprobieren wollen. Bei der Erstbenutzung von konsensieren.eu wird Dir noch einmal erklärt, wie die Abstimmung funktioniert.
Wahlen bei foodsharing (interner Link)
Weiterführende Links
- Einführungsvideo bei Youtube
- Infos auf sk-prinzip.de, u.a. eine Erklärung der Abstimmung
- eine weitere Einleitung auf partizipation.at
Artikel von: AG Organisationsstruktur (Kontakt)