FAQ zu Corona und foodsharing: Unterschied zwischen den Versionen

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Deswegen sollen in diesem Artikel Konzepte, Ideen, Best Practices gesammelt werden (und natürlich auch Wissen, Empfehlungen und Hinweise), wie foodsharing in der Corona-Krise funktionieren kann.
 
Deswegen sollen in diesem Artikel Konzepte, Ideen, Best Practices gesammelt werden (und natürlich auch Wissen, Empfehlungen und Hinweise), wie foodsharing in der Corona-Krise funktionieren kann.
  
Wenn ihr Fragen oder sonstige Anliegen habt, dann wendet euch gerne an das Infozentrum der AG Hygiene: [mailto:corona@foodsharing.network corona@foodsharing.network].
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Wenn ihr weitere Fragen oder sonstige Anliegen habt, dann wendet euch gerne an das Infozentrum der AG Hygiene: [mailto:corona@foodsharing.network corona@foodsharing.network].
  
  

Version vom 12. Mai 2020, 20:49 Uhr

*** UNDER CONSTRUCTION ***

Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

Hinweise im Umgang mit der Corona-Pandemie – was ist für die foodsharing-Arbeit wichtig und sinnvoll?

Liebe Community,
wir müssen leider ziemlich sicher davon ausgehen, dass das Problem der Corona-Ansteckungsgefahr im Kontakt mit anderen Menschen nicht innerhalb von kurzer Zeit aufhören wird.

Zwar werden vermutlich irgendwann – vielleicht schon in einigen Monaten – die gesetzlichen Verbote und Einschränkungen zu Kontakten aufgehoben werden. Dies wird aber eher geschehen, um die Gesellschaft, die Wirtschaft und uns alle nicht völlig aus der Bahn zu werfen. Eine Pandemie dagegen ist erst dann wirklich unter Kontrolle, wenn für einen Großteil der Bevölkerung ein Impfschutz vorliegt (oder eine Immunität gegeben ist), und das dauert bei Pandemien erfahrungsgemäß selten weniger als 1–2 Jahre.
foodsharing muss sich deswegen langsam darauf einstellen, dass wir Ideen brauchen, wie wir in der bestehenden Situation weiterarbeiten können.
Deswegen sollen in diesem Artikel Konzepte, Ideen, Best Practices gesammelt werden (und natürlich auch Wissen, Empfehlungen und Hinweise), wie foodsharing in der Corona-Krise funktionieren kann.

Wenn ihr weitere Fragen oder sonstige Anliegen habt, dann wendet euch gerne an das Infozentrum der AG Hygiene: corona@foodsharing.network.


Q: Was sind die wichtigsten Verhaltensregeln?

A: Was bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen stimmt, gilt auch für das Corona-Virus, um die Ausbreitung und direkte Ansteckungen durch oder von anderen Personen zu vermeiden: Die wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen bestehen darin, dass man sich in bestimmten Situationen vorsichtig verhält und einen vorsichtigen Umgang mit anderen Menschen und z.B. mit Lebensmitteln pflegt.
Entscheidende Maßnahmen sind:

  • Gruppengröße bei allen foodsharing-Aktivitäten so gering wie möglich halten
  • mindestens 1,5 m Abstand untereinander sowie zu anderen Menschen halten
  • beim Husten, Niesen und Sprechen nicht in Richtung anderer Menschen oder Lebensmittel richten
  • wenn möglich geeignete Mund-Nasen-Bedeckung tragen (s.u.)
  • gute Handhygiene mit häufigem Händewaschen, insbesondere vor dem Umgang mit Lebensmitteln, nach Husten, Niesen, Schneuzen u.ä.
  • beim Auftreten von Symptomen (Atemprobleme, starker Husten, starkes Niesen, Fieber u. a.) https://covapp.charite.de ausführen und ggf. Kontakt zu einer ärztlichen Stelle/Gesundheitsamt aufnehmen ...

... und bis nach deren fachlichem Urteil nicht in die Nähe anderer Menschen oder von Lebensmitteln gehen.

Q: Wie viel Abstand sollte ich einhalten?

A: Als Faustregel sind ideal mindestens 1,5 Meter (Länge der ausgestreckten Arme). In geschlossenen Räumen ist es zu empfehlen, nur einen Foodsaver sortieren zu lassen. Eine spätere Aufteilung kann gegebenenfalls danach unter freiem Himmel – mit mehr Abstand zueinander – stattfinden.

Q: Soll bei Abholungen eine Maske getragen werden?

A: Ja, definitiv! Überall da, wo inzwischen eine generelle Maskenpflicht im Einzelhandel (also in Geschäften) und im öffentlichen Nahverkehr gilt, sollten wir uns auch daran halten. foodsharing-Abholungen finden ja meistens auch in Geschäften oder in unmittelbarem Kontakt mit Beschäftigten der Betriebe statt.
Es könnte Ausnahmen geben, bei denen während der Abholung das Tragen einer Maske nicht erforderlich ist. Im Allgemeinen sollten wir durch das Tragen von Masken oder ähnlichem Schutz aber dafür sorgen, dass andere und wir bei unseren Rettungen geschützt sind.
Und es geht dabei nicht nur darum, dass wir uns an die gesetzlichen Vorgaben halten und dadurch keine Strafen riskieren. Wir bieten auch in der aktuellen Situation ein viel besseres Bild von foodsharing, wenn wir auf diese Weise unseren kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln zeigen.

Q: Da ja gerade Hygiene eine ganz wichtige Rolle spielt, muss doch sicherlich jeder jetzt Handschuhe in jeder Situation tragen, oder?

A: Handschuhe sind nicht generell sinnvoll. Man kann kaum vermeiden, dass die Handschuhe beim Transport oder während der Abholung mit anderen Oberflächen kontaminiert werden. Außerdem kann sich gerade unter den Handschuhen ein sehr ungesundes (für Krankheitserreger gesundes) Mikroklima bilden. Und nicht zuletzt produzieren wir damit viel Müll, was nicht besonders ökologisch ist.
Solltet ihr Handschuhe nutzen wollen, beachtet folgendes:

  • die Handschuhe beim An- und Ablegen möglichst nicht mit den Händen an der Außenseite berühren
  • nicht mit den Handschuhen ins Gesicht fassen
  • nichts außer den Lebensmitteln mit den Handschuhen anfassen
  • keine anderen Personen anfassen
  • trotzdem natürlich noch mindestens 1,5 m Abstand halten zu anderen Personen
  • nicht auf die Lebensmittel oder die Handschuhe husten und niesen

Eine Anleitung zum korrekten Anlegen und Benutzen von Handschuhen findet sich in diesem und in diesem Artikel.
Ausführliche Erklärungen dazu gibt hier im Wiki der Artikel Handhygiene.

Unabhängig von den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen mit Bezug auf die Übertragung infektiöser Krankheiten ist auf jeden Fall das Tragen von Handschuhen weiterhin sinnvoll, wenn Foodsaver mit Backwaren umgehen - so wie es von den Hygieneregeln (Regel B1a) ) festgelegt wird.

Q: Können wir die Abholungen irgendwie sicherer machen?

A: Es hilft sehr viel, wenn ihr die allgemeinen Empfehlungen bei euch vor Ort ernst nehmt und wenn ihr euch jede Situation genau anschaut.

  • Beachtet die bei euch lokal geltenden Höchstgrenzen bezüglich Ansammlungen von Personen in eurer Kommune/in eurem Landkreis.
  • Wägt für jeden Betrieb ab, ob am vorgegebenen Ablauf der Abholungen etwas geändert werden sollte, um die obigen Empfehlungen, insbesondere hinsichtlich des Abstands untereinander, einhalten zu können.
  • Wägt ebenfalls für jeden Betrieb ab, ob es möglich und sinnvoll ist, ggf. die Slotzahlen zu reduzieren, so dass weniger Menschen zu einer Abholung kommen.
  • Überlegt euch, wie ihr mit möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu den Abholungen kommt. Verwendet z.B. eher Fahrräder und vermeidet öffentliche Verkehrsmittel.
  • Um nachvollziehen zu können, wer wo war, sollen nur Personen zu Abholungen gehen, die auch eingetragen sind.

Als Bezirk liegt es in eurer gemeinsamen Verantwortung darüber zu entscheiden, wie Abholungen weiter durchgeführt werden können und ob im Extremfall Abholungen teilweise oder komplett eingestellt werden müssen.

Q: Wie sieht es denn mit der Benutzung des ÖPNV aus?

A: Das Reisen mit dem öffentlichen Personennahverkehr birgt durchaus Gefahren. Deshalb ist es gut, für den Weg zur Abholung Alternativen zu suchen wie z.B. Fahrrad oder Zu-Fuß-Gehen. Auch in Corona-Zeiten sollten wir immer noch möglichst ökologische Transportmittel anstreben.

Einige Bezirke haben die Benutzung des ÖPNV für Abholungen bereits verboten. Dies ist aber schwierig zu argumentieren: die ÖPNV-Nutzung betrifft hauptsächlich die persönliche Sicherheit und liegt daher in der persönlichen Verantwortung.
In Österreich, wo Fahrten mit dem ÖPNV außer zum nächsten Lebensmittelgeschäft sogar verboten waren, sind sie inzwischen wieder erlaubt.

Q: Ist das Auto in der derzeitigen Situation etwa das bessere Fortbewegungsmittel?

A: Nein, das sollten wir so nicht sagen. Wenn es andere Möglichkeiten gibt, die mehr unserer ökologischen Ausrichtung und unserem Nachhaltigkeitsgrundsatz entsprechen, dann sollten wir diese Möglichkeiten auch nutzen.
Bei manchen Abholungen – vor allem mit großen Mengen – wird aber natürlich mit der Reduzierung auf 1–2 Abholende ein Auto als Transportmöglichkeit nötig sein.

Q: Ist es sinnvoll Menschen, die zur Risikogruppe gehören, von Abholungen auszuschließen?

A: Dies sollte generell nicht verboten werden. Menschen aus der Risikogruppe gefährden hauptsächlich sich selbst, was dann in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Schön wäre es aber, Foodsavern ggf. Lebensmittel zu bringen, wenn sie nicht selbst abholen können oder möchten – auch, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können.

Übrigens: Wenn es in einem Betrieb oder Bezirk eine Regel gibt, wie oft man abholen muss, um in einem Betriebsteam zu bleiben, dann wäre es möglicherweise fairer und kollegialer, diese Regeln jetzt nicht strikt anzuwenden.

Q: Können wir weiter öffentliche Fairteilungen machen oder Essenskörbe anbieten?

A: Bitte beurteilt das in jedem Einzelfall vor Ort selbst. Vorsicht kann aber derzeit nicht schaden.

  • Wenn ihr euch bei öffentlichen Fairteilungen unsicher seid, dass ihr vorgegebene Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten könnt, dann sagt diese ab, bevor ihr euch und Mitmenschen unnötig in Gefahr bringt.
  • Wenn ihr Essenskörbe anbietet, versucht auch hier die sozialen Kontakte möglichst einzuschränken. Lebensmittel könnt ihr in Tüten packen und diese für die Abholenden vor die Tür / in den Flur stellen.

Q: Wie mache ich jetzt in meinem Bezirk mit Ausweisen, EinAbs und Verifizierungen weiter?

A: Es spricht überhaupt nichts dagegen, EinAbs durchzuführen. Wenn die Corona-Pandemie länger dauert, dann wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als dafür eine Lösung zu finden. Und eigentlich sind EinAbs nicht gefährlicher als normale Abholungen, wenn man sich auch dabei an die grundsätzlichen Empfehlungen (s.o.) hält.
Ausweisübergaben können kontaktlos geschehen: z.B. Einwurf in den Briefkasten, Ausweis zuschicken als pdf-Datei oder Treffen irgendwo draußen, zu dem die Menschen mit genauer Zeitangabe hin bestellt werden können.
Eine Idee zur Reduzierung der EA-Termine wäre auch, z.B. die dritte EA als "virtuelle" EA in Form einer Videokonferenz anzubieten, bei der dann vor allem einiges erklärt wird.

Q: Sollte ich jetzt vielleicht nur noch Teammitglieder in einem Betrieb zulassen, die im selben Bezirk in dem der Betrieb liegt, auch ihren Stammbezirk haben?

A: Das ist kaum umsetzbar und macht auch meistens keinen Sinn. Der Stammbezirk sagt oft wenig darüber aus, wo sich Foodsaver wirklich aufhalten: z.B. wo sie arbeiten, ob sie gerade zu Besuch oder Studiumsaufenthalt woanders sind und wo sie in ihrem Alltag regelmäßig vorbeikommen.
Deswegen ist es unmöglich, eine solche Regelung so einzuführen, dass sie den vielfältigen Situationen der Foodsaver gerecht wird.

Q: Macht es derzeit überhaupt Sinn, neue Kooperationen zu starten?

A: Ja, ganz besonders derzeit! Das zeigt sich zum Beispiel an Szenarien wie Tafel-Ersatz-Abholungen, Restaurants mit derzeit wenig Kundschaft, Läden mit schwer kalkulierbarer Kundenzahl und vielen anderen. Gerade jetzt ist foodsharing-Aktivität wichtig.

Q: Kann man irgendwie auch persönliche Treffen möglich machen, wenn sie nötig sind?

A: Generell können persönliche Treffen von vielen Menschen zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen. Sie sollten daher nur durchgeführt werden, wenn es keine Alternative gibt.

  • Versucht vielleicht Treffen per Telefon-, Audio- oder Videokonferenz durchzuführen.
foodsharing hat einen eigenen Mumble-Server, der euch für Audiokonferenzen zur Verfügung steht. (Wenn ihr Hilfe benötigt, fragt eure Botschafter*innen! Sie sollten ihn bereits kennen.)
Für Videokonferenzen gibt es kostenlose Online-Tools wie Skype, Zoom, Jitsi, WebEx und viele andere (siehe auch hier).
  • Vermeidet möglichst auch andere persönliche Treffen (außerhalb von foodsharing). Denn auch dort erhöht ihr eure Ansteckungsgefahr und könnt damit wieder die Foodsaver gefährden, mit denen ihr zusammenarbeitet.
  • Wenn ihr euch dennoch entscheidet, ein persönliches Treffen' durchzuführen, dann achtet auf die Vorsichtsmaßnahmen (Abstand, ggf. Mundschutz); trefft euch idealerweise irgendwo draußen statt in einem Gebäude.
Eventuell kann eine Anwesenheitsliste sinnvoll sein. Falls sich im Nachhinein herausstellt, dass Teilnehmer*innen des Treffens erkrankt sind, dann können die übrigen Beteiligten ermittelt, gewarnt und ggf. auf eine mögliche Corona-Erkrankung getestet werden.

Q: Was mache ich, wenn ich bei mir Anzeichen einer Corona-Erkrankung entdecke?

A: Bei Erkrankungen oder begründeten Verdachtsfällen von Foodsavern empfiehlt die AG Hygiene:

  • Nimm sofort telefonisch Kontakt mit den entsprechenden Ämtern oder einem Arzt auf (am besten beides).
  • Nimm Kontakt mit deinen BOTs auf und sprich durch, ob du in der letzten Zeit Kontakte über foodsharing hattest, z.B. bei Abholungen (in Betrieben oder von Essenskörben) oder bei anderen foodsharing-Aktivitäten.
  • Die Botschafter*innen und Betriebsverantwortlichen können unterstützen, in dem sie in der Abholhistorie nachschauen, mit wem du abholen warst.
  • Denk auch darüber nach, ob du in den letzten zwei Wochen einen der Fair-Teiler beliefert hast; falls ja, dann sollte der Fair-Teiler zur Sicherheit geleert, gründlich gereinigt und desinfiziert und bis dahin vorübergehend geschlossen werden.
  • Inwieweit vorsorglich ggf. betroffene Betriebe benachrichtigt werden sollten, muss man abhängig von verschiedenen Faktoren im Einzelfall zu entscheiden.



Artikel von:   AG Hygiene - Austausch und (Fach)Wissen   (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 26.02.2020