Kontext und Selbstverständnis

Aus foodsharing Wiki
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  • 842 Millionen Menschen leiden täglich Hunger. Das ist weltweit jeder achte Mensch. [1]
  • Rund 57 000 Menschen sterben jeden Tag an Unterernährung. [2]
  • In Deutschland leben 15,8 % der Bevölkerung (ca. 13 Millionen) armutsgefährdet. [3]
  • Von den 4 Milliarden Tonnen Lebensmittel, die weltweit jedes Jahr produziert werden, werden über 1,3 Milliarden Tonnen verschwendet. [4]
  • In Industriestaaten bestehen ca. 40% der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln. [5]
  • Weltweit wird über 75% der landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Nutztierhaltung verwendet; und rund ein Drittel des weltweit kultivierten Landes werden für den Futtermittelanbau benutzt. [8]
  • Lebensmittelverschwendung bedeutet nicht nur das Lebensmittel in die Tonne wandern anstatt gegessen zu werden, sondern auch dass weltweit über 90% der weltweiten Sojaernte sowie über 50% der weltweiten Getreideernte für Tierfutter genutzt wird. Dabei werden für ein Kilo Fleisch 3-17 Mal so viel Kohlehydrate verbraucht im Vergleich zum direkten Verzehr der Nahrung die die Tiere bekommen. [9]
  • Wir alle sind dafür verantwortlich, dass Lebensmittelhändler, Zwischenhändler, Produzenten und Gastronomen Millionen von Tonnen an Lebensmitteln jedes Jahr wegschmeißen.
  • 2/3 der gesamten Lebensmittelverschwendung könnte durch Engagement von Lebensmittelbetrieben, Foodsavern und Privatpersonen eingespart werden.
  • Nur gemeinsam können wir den Wahnsinn der Überflussgesellschaft stoppen, indem jeder seinen Teil dazu beiträgt und verantwortlich handelt.
  • Mehr als ein Fünftel der weltweiten Treibhausgase könnte vermieden werden, wenn global die Lebensmittelverschwendung um 80% reduziert wird.
  • Wir von foodsharing verschenken überschüssige Lebensmittel von Betrieben und Privatpersonen. Nahrung kann nicht in Geld bemessen werden, da Essen einen ideellen Wert hat.
  • foodsharing steht nicht in Konkurrenz zu den Tafeln und anderen gemeinnützigen Organisationen. Im Gegenteil, wir kooperieren mit den Tafeln, um gemeinsam noch effektiver und ganzheitlicher Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten und sie den Menschen zur Verfügung zu stellen, die sie wertschätzen.
  • foodsharing will gemeinsam mit den tausenden ehrenamtlichen Foodsavern in ganz Deutschland eine neue Kultur der Achtung gegenüber Essen leben, um gemeinsam mit den kooperierenden Läden den Lebensmitteln die Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdienen.
  • Durch eine flache, dezentrale und regionale Organisation ist es uns möglich, unser Ziel von 100% Zuverlässigkeit bei der Abholung bei unseren kooperierenden Betrieben zu gewährleisten.
  • Alle Foodsaver sind sorgfältig ausgewählte, zuverlässige, pünktliche und durch die anerkannten Verhaltensregeln und die Rechtsvereinbarung akkreditierte LebensmittelretterInnen im Besitz eines Foodsaver-Ausweises.
  • Neben dem besseren Gewissen, das alle Mitarbeitenden und der Betrieb bekommen, wenn sie keine Lebensmittel mehr wegschmeißen müssen, geht auch das Volumen der Restmüll- und Biotonnen um bis zu 70% zurück. Das spart viel Geld und Zeit, denn die Foodsaver kümmern sich nicht nur um die Abholung der Lebensmittelreste, sondern vor Ort auch um ein fachgerechtes Entsorgen von Plastik, Pappe, Verpackungen, Biomüll usw..
  • Der Haftungsausschluss, den alle Foodsaver nach Bestehen des Foodsaver Quiz akzeptieren müssen, um Lebensmittel abholen zu können, ist von zwei Anwaltskanzleien so ausgelegt worden, dass alle Lebensmittelspenderbetriebe von jeglicher Verantwortung, auch von Fahrlässigkeit, rechtlich befreit sind. Jeder Foodsaver übernimmt selbst die Verantwortung für die geretteten Lebensmittel und deren Weitergabe.
  • Wie allen NutzerInnen ist es im Rahmen von foodsharing untersagt, Lebensmittel zu verkaufen oder als Tauschmittel zu nutzen. Selbstverständlich dürfen die geretteten Waren aber verzehrt werden bzw. auch erwünscht diese weiter”fair”teilen.
  • Alle Foodsaver sind selbst verantwortlich für die von den Betrieben geschenkten Lebensmittel und geben nach bestem Wissen und Gewissen nur die Lebensmittel weiter, die auch wirklich noch genießbar sind.
  • Tausen Foodsaver retten bereits regelmäßig bei Bioläden, Bäckereien, Getränkehändlern, Restaurants, Kantinen, Markständen, Händlern, Supermärkten und vielen anderen. Insgesamt wurden so bis Dezember 2014 über eine Million Kilo Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt.
  • Insgesamt kooperieren wir mit über 1000 Betrieben (Stand Dezember 2014), bei denen die Tafeln, Caritas und viele weitere Vereine nicht alles abholen oder nicht an allen Wochentagen vorbeikommen oder garnicht kooperieren.
  • Die Foodsaver sind unabhängige und flexible LebensmittelretterInnen, die sich in lokalen Gruppen für mehr Bewusstsein für unsere Lebensmittel einsetzen, Lebensmittel abholen und weiter verschenken.
  • Um das bundesweite Netzwerk von foodsharing zu koordinieren, gibt es, neben dem bundesweiten Organisationsteam, in jeder Stadt oder Region bzw. in großen Städten oder auch Bezirken eine(n) so genannte(n) foodsharing BotschafterIn. Die BotschafterInnen kennen jeweils alle betriebsverantwortlichen Foodsaver persönlich und diese wiederum kennen alle Foodsaver für den jeweiligen Betrieb.
  • Es ist wichtig, dass Läden gemeinsam mit den Foodsavern, Tafeln und anderen gemeinnützigen Organisationen zusammenarbeiten, um auch den Kunden die Dringlichkeit und Möglichkeiten, die es heute gibt gegen die Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden, zu kommunizieren.
  • Wir wollen die soziale und ökologische Verantwortung, die die Lebensmittelbetriebe - aber auch die Konsumenten - für die Verschwendung von Lebensmitteln tragen, transparenter machen.
  • Für die Kommunikation mit den Kunden, können sich die Lebensmittelbetriebe, die keine genießbaren Lebensmittel entsorgen bzw. mit foodsharing kooperieren, einen Sticker mit der Aufschrift "Wir machen mit - foodsharing.de - bei uns kommen keine Lebensmittel in die Tonne" zur Verfügung bekommen. Dieser soll gut sichtbar im Eingangsbereich der Läden kleben. Außerdem arbeiten wir an einer Karte, die alle Betriebe die einen solchen Sticker haben und öffentlich genannt werden wollen. Dort wird auch die jeweils der Betriebsverantwortliche Foodsaver aufgeführt werden, um Transparenz und Unabhängigkeit dieses Labels (Sticker) zu bewahren.
  • 9 von 10 Bundesbürgern interessieren sich für nachhaltige Produkte.
  • 8 von 10 Konsumenten sind der Meinung, dass Großkonzerne aktiv in die Lösung von sozialen und Umweltproblemen involviert werden sollten. [7]
  • Das Ziel ist weiterhin, medial für mehr Bewusstsein zu sorgen, dass wir alle etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun können, indem wir keine Lebensmittel wegschmeißen, überschüssiges Essen auf foodsharing.de zur Abholung anbieten, Lebensmittel kaufen die kurz vor dem MHD stehen oder Obst und Gemüse, welches nicht mehr so schön aussieht, aber trotzdem noch lecker ist. Darüber hinaus kann jeder darauf achten, nur noch Lebensmittelbetriebe aufzusuchen, die den foodsharing Sticker haben und keine Lebensmittel mehr wegwerfen.
  • Der foodsharing e.V. ist unabhängig, unparteilich und allgemeinnützig. Über 20 unbezahlte hauptehrenamtliche Engagierte übernehmen die Programmierung, Pressearbeit, die Internationalisierung, Lebensmittelhygiene, die Koordination der einzelnen Bundesländer, internationale Treffen, die Rechts- und Übersetzungsangelegenheiten, das Grafikdesign und alles andere was organisiert werden muss. Daneben engagieren sich über 100 weitere sehr aktive Foodsaver für anderen Bereiche. Derzeit wird nur die Geschäftsführung mit einer Minijobstelle bezahlt.
  • Finanziert wurde foodsharing ursprünglich durch über 500 UnterstützerInnen, die im Sommer 2012 mit einer Crowdfunding-Kampagne über 11.500€ spendeten. Von Anfang an ist außerdem das Land NRW als Hauptsponsor ein starker ideeller aber auch finanzieller Unterstützer des Projektes, sowie einzelne Lebensmittelketten wie z.B. Bio Company, und andere.
  • Wir laden jeden Betrieb, der Lebensmittel produziert, mit ihnen handelt, verarbeitet oder verkauft, dazu ein, Pioniere im Kampf gegen die sinnlose Verschwendung zu werden und gemeinsam Geschichte zu schreiben, um ganz nach Gandhi den Wandel zu leben, den wir hier auf Erden sehen wollen und die Lebensmittelverschwendung zu beenden.
  • Die Entwicklung und die Programmierarbeit von foodsharing wurde und wird auch in Zukunft weiter rein ehrenamtlich getätigt.
  • Das Ziel ist möglichst vielen Menschen diese Plattform zur Verfügung zu stellen, um die weltweite Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
  • foodsharing ist eine mehrheitlich von Raphael Wintrich ehrenamtlich programmierte Plattform die 2015 open source gehen wird und dann der Welt zur Verfügung steht.
  • foodsharing ist kostenlos und werbefrei und wird es immer bleiben.
  • Die Plattform foodsharing wird kostenlos von Manitu Servern gehostet und somit zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien mit Strom versorgt.


Verweise

[1] Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2013. Global hunger down, but millions still chronically hungry. [Online] Available at: http://www.fao.org/news/story/en/item/198105/icode [Accessed 30 01 2014].


[2] Ziegler, J., 2013. Der Hunger ist von Menschen gemacht. [Online] Available at: https://publik.verdi.de/2013/ausgabe-03/spezial/finanzen/seiten-20-21/A0 [Accessed 07 09 2013].


[3] Bundeszentrale für politische Bildung, 2014. Die soziale Situation in Deutschland. [Online] Available at: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61785/armutsgefaehrdung [Accessed 07 09 2013].


[4] TAZ.de, 2013. „Ökonomischer und ethischer Unsinn“. [Online] Available at: http://www.taz.de/!109594/ [Accessed 09 07 2013].


[5] n.tv, 2011. Verschwendung ist schockierend. [Online] Available at: http://www.n-tv.de/wissen/Verschwendung-ist-schockierend-article4210226.html [Accessed 09 07 2013].


[7] statista, 2011. Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen zum Thema Nachhaltigkeit beim Konsum?. [Online] Available at: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208141/umfrage/einstellung-der-konsumenten-zum-thema-nachhaltigkeit/

[8] FAO, 2006, Available at: http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM S. 272 [Accessed 01 01 2015]

[9] VEBU, 2014, Available at: https://www.vebu.de/themen/umwelt/probleme-der-viehwirtschaft/94-wieviel-fleisch-ertraegt-die-welt?start=2 [Accessed 01 01 2015]