Kontext und Selbstverständnis
- 842 Millionen Menschen leiden täglich Hunger. Das ist weltweit jeder achte Mensch. [1]
- Rund 57 000 Menschen sterben jeden Tag an Unterernährung. [2]
- In Deutschland leben 15,8 % der Bevölkerung (ca. 13 Millionen) armutsgefährdet. [3]
- Von den 4 Milliarden Tonnen Lebensmittel, die weltweit jedes Jahr produziert werden, werden über 1,3 Milliarden Tonnen verschwendet. [4]
- In Industriestaaten bestehen ca. 40% der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln. [5]
- Wir alle sind dafür verantwortlich, dass Lebensmittelhändler, Zwischenhändler, Produzenten und Gastronomen Millionen von Tonnen an Lebensmitteln jedes Jahr wegschmeißen.
- 2/3 der gesamten Lebensmittelverschwendung könnte durch Engagement von Lebensmittelbetrieben, Foodsavern und Privatpersonen eingespart werden.
- Nur gemeinsam können wir den Wahnsinn der Überflussgesellschaft stoppen, indem jeder seinen Teil dazu beiträgt und verantwortlich handelt.
- Mehr als ein Fünftel der weltweiten Treibhausgase könnte vermieden werden, wenn global die Lebensmittelverschwendung um 80% reduziert wird.
- Wir von lebensmittelretten verschenken überschüssige Lebensmittel von Betrieben und Privatpersonen. Nahrung kann nicht in Geld bemessen werden, da Essen einen ideellen Wert hat.
- Lebensmittelretten steht nicht in Konkurrenz zu den Tafeln und anderen gemeinnützigen Organisationen. Im Gegenteil, wir kooperieren mit den Tafeln, um gemeinsam noch effektiver und ganzheitlicher Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten und sie den Menschen zur Verfügung zu stellen, die sie wertschätzen.
- Lebensmittelretten will gemeinsam mit den tausenden ehrenamtlichen Foodsavern in ganz Deutschland eine neue Kultur der Achtung gegenüber Essen leben, um gemeinsam mit den kooperierenden Läden den Lebensmitteln die Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdienen.
- Durch eine flache, dezentrale und regionale Organisation ist es uns möglich, unser Ziel von 100% Zuverlässigeit bei der Abholung bei unseren kooperierenden Betrieben zu gewährleisten.
- Alle Foodsaver sind sorgfältig ausgewählte, zuverlässige, pünktliche und durch die anerkannten Verhaltensregeln und die Rechtsvereinbarung akkreditierte LebensmittelretterInnen im Besitz eines Foodsaver-Ausweises.
- Neben dem besseren Gewissen, das alle Mitarbeitenden und der Betrieb bekommen, wenn sie keine Lebensmittel mehr wegschmeißen müssen, geht auch das Volumen der Restmüll- und Biotonnen um bis zu 70% zurück. Das spart viel Geld und Zeit, denn die Foodsaver kümmern sich nicht nur um die Abholung der Lebensmittelreste, sondern vor Ort auch um ein fachgerechtes Entsorgen von Plastik, Pappe, Verpackungen, Biomüll usw..
- Der Haftungsausschluss, den alle Foodsaver unterschreiben müssen, um Lebensmittel abholen zu können, ist von zwei Anwaltskanzleien so ausgelegt worden, dass alle Lebensmittelspenderbetriebe von jeglicher Verantwortung, auch von Fahrlässigkeit, rechtlich befreit sind.
- Wie allen NutzerInnen bei foodsharing.de ist es untersagt, Lebensmittel zu verkaufen oder als Tauschmittel zu nutzen. Selbstverständlich dürfen die geretteten Waren aber verzehrt werden bzw. auch erwünscht diese weiter”fair”teilen.
- Alle Foodsaver sind selbst verantwortlich für die von den Betrieben geschenkten Lebensmittel und geben nach bestem Wissen und Gewissen nur die Lebensmittel weiter, die auch wirklich noch genießbar sind.
- Über 5 000 Foodsaver retten bereits regelmäßig bei Bioläden, Bäckereien, Getränkehändlern, Restaurants, Kantinen, Markständen, Händlern, Supermärkten und vielen anderen. Insgesamt wurden so bis Mai 2014 eine halbe Million Kilo Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt.
- Insgesamt kooperieren wir mit über 600 Betrieben bei denen die Tafeln, Caritas und viele weitere Vereine nicht alles abholen oder nicht an allen Wochentagen.
- Die Foodsaver sind unabhängige und flexible LebensmittelretterInnen, die sich in lokalen Gruppen für mehr Bewusstsein für unsere Lebensmittel einsetzen, Lebensmittel abholen und weiter verschenken.
- Um das bundesweite Netzwerk der bisher über Freiwilligen Foodsaver zu koordinieren, gibt es, neben dem bundesweiten Organisationsteam von lebensmittelretten, in jeder Stadt oder Region bzw. in großen Städten oder auch Bezirken eine(n) so genannte(n) BotschafterIn. Die BotschafterInnen kennen jeweils alle betriebsverantwortlichen Foodsaver persönlich und diese wiederum kennen alle Foodsaver für den jeweiligen Betrieb.
- Es ist wichtig, dass Läden gemeinsam mit den Foodsavern, Tafeln und anderen gemeinnützigen Organisationen zusammen arbeiten, um auch den Kunden die Dringlichkeit und Möglichkeiten, die es heute gibt gegen die Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden, zu kommunizieren.
- Wir wollen die soziale und ökologische Verantwortung, die die Lebensmittelbetriebe - aber auch die Konsumenten - für die Verschwendung von Lebensmitteln tragen, transparenter machen.
- Für die Kommunikation mit den Kunden, können sich die Lebensmittelbetriebe, die keine genießbaren Lebensmittel entsorgen bzw. mit foodsharing kooperiert, einen 14 cm kreisrunden Sticker mit der Aufschrift "Wir machen mit - foodsharing.de - bei uns kommen keine Lebensmittel in die Tonne". Dieser soll gut sichtbar im Eingangsbereich der Läden kleben. Außerdem arbeiten wir an einer Website/Karte, die bundesweit alle diese Betriebe listet und gleichzeitig die jeweils für den Betrieb verantwortliche Foodsaver-Person aufführt, um Transparenz und Unabhängigkeit dieses Labels (Sticker) zu bewahren.
- 9 von 10 Bundesbürgern interessieren sich für nachhaltige Produkte.
- 8 von 10 Konsumenten sind der Meinung, dass Großkonzerne aktiv in die Lösung von sozialen und Umweltproblemen involviert werden sollten. [7]
- Das Ziel ist weiterhin, medial für mehr Bewusstsein zu sorgen, dass wir alle etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun können, indem wir keine Lebensmittel wegschmeißen, überschüssiges Essen auf foodsharing.de zur Abholung anbieten, Lebensmittel kaufen die kurz vor dem MHD stehen oder Obst und Gemüse, welches nicht mehr so schön aussieht, aber trotzdem noch lecker ist. Darüber hinaus kann jeder darauf achten, nur noch Lebensmittelbetriebe aufzusuchen, die den foodsharing Sticker haben und keine Lebensmittel mehr wegwerfen.
- Der foodsharing e.V. ist unabhängig, unparteilich und allgemeinnützig. Über 20 unbezahlte hauptehrenamtliche MitarbeiterInnen übernehmen die Pressearbeit, die Internationalisierung, Lebensmittelhygiene, die Koordination der einzelnen Bundesländer, die Rechts- und Übersetzungsangelegenheiten, sowie das Grafikdesign. Daneben engagieren sich über 40 weitere sehr aktive Freiwillige für alle anderen Bereiche.
- Finanziert wurde foodsharing ursprünglich durch über 500 UnterstützerInnen, die schon vor knapp einem Jahr mit einer Crowdfunding-Kampagne über 11.500€ spendeten. Von Anfang an ist außerdem das Land NRW als Hauptsponsor ein starker ideeller aber auch finanzieller Unterstützer des Projektes, sowie einzelne Lebensmittelketten wie z.B. Bio Company, und andere.
- Wir laden jeden Betrieb, der Lebensmittel produziert, mit ihnen handelt, verarbeitet oder verkauft, dazu ein, Pioniere im Kampf gegen die sinnlose Verschwendung zu werden und gemeinsam Geschichte zu schreiben, um ganz nach Gandhi den Wandel zu leben, den wir hier auf Erden sehen wollen.
- Die Entwicklung und die Programmierarbeit von www.lebensmittelretten.de wurde und wird auch in Zukunft weiter rein ehrenamtlich getätigt.
- Das Ziel ist möglichst vielen Menschen diese Plattform zur Verfügung zu stellen, um die weltweite Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
- Lebensmittelretten.de ist eine von Raphael Wintrich ehrenamtlich programmiert opensource basierte Plattform die zusammen mit anderen freiwilligen ProgrammiererInnen weiter entwickelt werden soll und immer opensource bleiben wird.
- Lebensmittelretten.de ist kostenlos und wird es immer bleiben.
- Die Plattform Lebensmittelretten.de wird kostenlos von greensta.de Servern gehostet und somit zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien von Greenpeace Energy mit Strom versorgt.
Verweise
[1] Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2013. Global hunger down, but millions still chronically hungry. [Online] Available at: http://www.fao.org/news/story/en/item/198105/icode [Accessed 30 01 2014].
[2] Ziegler, J., 2013. Der Hunger ist von Menschen gemacht. [Online]
Available at: https://publik.verdi.de/2013/ausgabe-03/spezial/finanzen/seiten-20-21/A0
[Accessed 07 09 2013].
[3] Bundeszentrale für politische Bildung, 2014. Die soziale Situation in Deutschland. [Online]
Available at: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61785/armutsgefaehrdung
[Accessed 07 09 2013].
[4] TAZ.de, 2013. „Ökonomischer und ethischer Unsinn“. [Online]
Available at: http://www.taz.de/!109594/
[Accessed 09 07 2013].
[5] n.tv, 2011. Verschwendung ist schockierend. [Online]
Available at: http://www.n-tv.de/wissen/Verschwendung-ist-schockierend-article4210226.html
[Accessed 09 07 2013].
[7] statista, 2011. Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen zum Thema Nachhaltigkeit beim Konsum?. [Online]
Available at: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208141/umfrage/einstellung-der-konsumenten-zum-thema-nachhaltigkeit/