Team

Aus foodsharing Wiki
Version vom 10. April 2021, 11:53 Uhr von Kristijan (Diskussion | Beiträge) (Letzte Bearbeitung Datum korrigiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wiki-Artikel-Typ: 3 (AG- und Event-Artikel)

Eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam an einem Thema arbeiten, sollten sich als Team verstehen. In der überregionalen Struktur von foodsharing betrifft das Arbeitsgruppen (AGs) oder Untergruppen in diesen. Im Idealfall wird die Arbeitsweise, Struktur und Organisation eines Teams geklärt, bevor mit der inhaltlichen Arbeit begonnen wird. Für die Arbeit in Teams gibt es allerdings kein Patentrezept. “Einfach mal anfangen” und zu einem späteren Zeitpunkt die Strukturen zu überdenken, ist ein ebenso möglicher Ansatz.

Auch wenn sich Arbeitsgruppen in die Struktur von foodsharing einreihen, so hat jede Arbeitsgruppe ihre eigene Arbeistweise. Sie kann selbstständig reflektieren, überdenken und für sich gültige, eigene Regeln festsetzen (im Einklang mit den vorhandenen Grundsätzen). Bei foodsharing ist jede AG besonders und bringt ihre eigenen Themenschwerpunkte mit.

Der bewährte Spruch “der Weg ist das Ziel” lässt sich gut anwenden, wenn es um die Zusammenarbeit mit ganz verschiedenen Menschen geht. Schon der Prozess der Gruppenfindung, des Austausches und einer gemeinsamen Reflektion ist wertvoll. In der Zusammenarbeit mit anderen lernen wir uns selbst besser kennen. Oft ist bei foodsharing zu beobachten, dass neben inhaltlicher Arbeit an dem Thema der AG der Fokus auf das Team (und die Menschen dadrin) vernachlässigt wird. Beides ist wichtig und sollte innerhalb einer AG einen entsprechenden Stellenwert erhalten.

Um gut zusammen zu arbeiten, hat es sich bewährt folgende Punkte zu berücksichtigen:

  1. sich als Team begreifen
  2. Gesprächskultur finden
  3. über Strukturen sprechen
  4. Strukturen festschreiben

1. Sich als Team begreifen

Menschen mit denselben Idealen, Werten und Zielen sind nicht sofort ein Team. Es ist aufregend genug, sich zu dem Thema der AG auszutauschen, es wird umso spannender, die soziale Ebene zu betreten.

Teamgröße und Zusammensetzung

Fangen wir an mit der Größe des Teams. Woran erkenne ich, ob ein Team zu klein oder zu groß ist? Leitfragen können dabei sein:

  • Wie möchte ich mich einbringen und welche Kapazitäten bringe ich mit?
  • Welches Ziel verfolgen wir? Wollen wir an etwas gemeinsam arbeiten oder uns zu einem Thema austauschen?
  • Was braucht es, damit es mir gut geht in meinem Wirken?
  • Wer trägt die Verantwortung für das Projekt?
  • Brauchen wir mehr Menschen im Team oder passen wir den Arbeitsumfang und unsere Erwartungen an?
  • Je größer ein Team wird, desto mehr Relevanz spielen Strukturen und umso mehr steigt der organisatorische Aufwand. Auch sollte die Einarbeitung von neuen Menschen nicht unterschätzt werden. Für die Zusammenarbeit ist es sehr angenehm, einschätzen zu können, wer mit welchen Zeitaufwand und welcher Verbindlichkeit dabei ist.

Kennenlernen

Ein Kennenlernen auf persönlicher Ebene schafft Vertrauen, verbessert die Kommunikation und bildet eine gute Basis für langfristige Zusammenarbeit. Gleichzeitig macht die Arbeit viel mehr Spaß, wenn aus dem Gesicht auf dem Profilbild ein*e Bekannte*r oder sogar Freund*in wird.

Bei der überregionalen Arbeit für foodsharing sind wir die meiste Zeit online tätig. Telefonieren ist ein großer Unterschied zu reinem Schriftverkehr; ein persönliches Treffen verbindet und erleichtert die zukünftige Online-Kommunikation. Natürlich spielen individuelle Vorlieben eine große Rolle: Während die eine sehr geübt in Forumsdiskussionen ist, ist für den anderen direkter Kontakt unersetzlich.

Gemeinsame Ziele und Visionen

Durch die gemeinsame Vision von foodsharing - das Ende der Lebensmittelverschwendung - haben wir für unsere Zusammenarbeit schon einen gemeinsamen Nenner. Auch haben ähnliche Interessen uns in die AG geführt. Doch bringt jede*r von uns eigene Ausgestaltungen der Vision mit und eigene Ideen für den Weg dorthin. Es ist sehr bereichernd und kann für die AG Arbeit sogar bahnbrechend sein, aus den Einzelvisionen eine gemeinsame Vision zu formen. Im nächsten Schritt können dann (Zwischen-) Ziele definiert werden, die den Weg zur Vision beschreiben und Gelegenheiten zum Feiern bieten, wenn wir sie erreichen.

2. Gesprächskultur

Ein fruchtbarer Austausch lebt von offener und ehrlicher Kommunikation und einer wertschätzenden Atmosphäre. Dazu zählen Aspekte wie: sich gegenseitig aussprechen lassen genauso wie ein Blick auf Gesprächsanteile in Gruppensituationen. Nach einem Treffen oder Online-Meeting kann man sich gemeinsam noch etwas Zeit nehmen, um “auf den Balkon zu gehen” und das Meeting zu reflektieren: Was war gut, was war schlecht? Wie waren die Redeanteile? Wie haben wir uns beim Meeting gefühlt? Was nehmen wir fürs nächste Mal mit?

3. Über Strukturen sprechen

Wie einleitend beschrieben, kann es viele Zugänge zu dem Thema Organisation und Struktur geben. Spätestens bei Konflikten fällt auf, dass die Frage “Wie arbeiten wir eigentlich zusammen?” der Schlüssel zu einem guten Miteinander ist.

Wenn wir über Strukturen sprechen, bringen wir oft schon Erfahrungen mit: aus anderen Tätigkeiten, aus unseren Bezirken, aus anderen foodsharing AGs oder aus der Theorie. Manchmal haben wir ein bestimmtes Ideal im Kopf und merken in der Umsetzung erst, inwiefern wir unsere Ideen mit dem aktuellen Team und foodsharing ansich überein bringen können.

Über Strukturen zu sprechen ist ein laufender Prozess. Strukturen sind veränderbar. Sie werden bei foodsharing nicht starr definiert, sondern befinden sich in einem kontinuierlichem Prozess der Änderung.

Ein besonderer Aspekt ist in diesem Zusammenhang über Rollen, sogenannte “Hüte” oder Hierarchien zu reflektieren. Wer trägt die Verantwortung? Wer fühlt sich für was zuständig, hat für welchen Bereich “den Hut auf”? Wie kommen Personen in bestimmte Rollen und aus diesen wieder raus? Wo sind Stärken? Ist man eher koordinativ oder eher ausführend tätig? Gibt es einen “Vernetzer” im Team? Oder jemanden, der sich um das Wohlfühlen im Team kümmert? Rollen oder “Hüte” im Team klar anzusprechen, zu verteilen und immer wieder mal zu hinterfragen hilft, das Miteinander und Teamgefühl zu verbessern.

4. Strukturen festschreiben

Alle sind sich einig und beim nächsten Mal beginnt die gleiche Diskussion von vorne? Schreibt auf, was besprochen wird! Schwarz auf weiß bekommt jeder die Chance die Strukturen nachzulesen (besonders Neue im Team werden sich freuen) und es gibt direkt eine Grundlage, von der aus weiter diskutiert und gearbeitet werden kann. Eine Möglichkeit ist einen Leitfaden der Zusammenarbeit zu erstellen, was für die AG ein aktives und lebendiges Dokument werden kann. [Link zum Artikel: Leitfaden]


Artikel von:   AG Selbstorganisation   (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 10.04.2021