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==Pressetext (Stand: Nov 2017)==
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==Pressetext (Stand: Apr 2018)==
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Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, die überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittel vor der Tonne "rettet" und sie unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen verteilt. Ziel ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und sich aktiv gegen die Ressourcenverschwendung einzusetzen.
  
Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Wir "retten" überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittel vor der Tonne und verteilen sie unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen wie z.B. Obdachlosenheime. <br>
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Das Problem ist groß: Weltweit landen jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll.[1] Das entspricht dem Ertrag einer bewirtschafteten Fläche der 1,5-fachen Größe des europäischen Kontinents. In Deutschland sind es allein rund 18 Millionen Tonnen im Jahr.
Durch 200.000 registrierte NutzerInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und über 30.000 freiwillige Foodsaver ist die Initiative mittlerweile zu einer internationalen Bewegung geworden, die bisher mehr als 11 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt hat.
 
  
Neben dem aktiven "Lebensmittelretten" verstehen wir uns auch als eine bildungspolitische Bewegung, die sich den nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen der Vereinten Nationen verpflichtet fühlt.  
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Durch 200.000 registrierte NutzerInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und über 37.000 freiwillige Foodsaver ist die Initiative zu einer internationalen Bewegung geworden, die bisher mehr als 14 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt hat.[2]
Wir sind dabei in folgenden Aktionsräumen tätig:
 
  
:- '''Umdenken''': foodsharing bringt die aktuellen Probleme der globalisierten Weltwirtschaft zum Anfassen nahe und regt so zu einem wirklichen Umdenken an. Über das Wissen zum Klimawandel, Umweltzerstörung und globaler Ausbeutung hinaus zeigen wir Wege zum konkreten Handeln auf. Bei unseren Aktiven beobachten wir eine Auseinandersetzung mit den genannten Themen, einen nachhaltigeren Konsum und Änderungen im Alltagsverhalten.
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Foodsharing wird getragen durch zahlreiche ehrenamtlich Aktive, welche sich in überregionalen Arbeitsgruppen engagieren und Themen wie IT, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr bearbeiten. Herzstücke von foodsharing sind die zentrale Koordinierungsplattform ''foodsharing.de'' sowie die zahlreichen "Botschafter*innen", welche lokal die Freiwilligen koordinieren und darüber hinaus vor Ort auch Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Treffen organisieren.<br>
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Die regelmäßig aktiven Foodsaver*innen retten Lebensmittel, die man ansonsten weggeworfen hätte, verteilen diese auch im großen Stil kostenlos weiter und setzen sich so gegen eine unnötige Verschwendung und für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren limitierten Ressourcen ein.
  
:- '''Integration, Gemeinschafts- und Gesellschaftsbildung''': foodsharing bildet lokale Gemeinschaften, und dies beispielsweise auch mit Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung, Menschen ohne Arbeit, älteren Menschen und geflüchteten Menschen. Diese erfahren wieder eine Einbindung, einen Kontakt auf Augenhöhe ohne Stigmatisierung und eine große Wertschätzung in ihrem Engagement bei foodsharing.
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Neben dem aktiven "Lebensmittelretten" verstehen wir uns auch als eine bildungspolitische Bewegung, die sich den nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen der Vereinten Nationen verpflichtet fühlt. Wir sind dabei in folgenden Aktionsräumen tätig:
  
:- '''Bildungsarbeit''': Zu den Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung veranstalten wir dezentrale Bildungsworkshops an Schulen, bieten gemeinschaftliche Kochevents und Diskussionsrunden an und halten Vorträge und Lesungen.
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- '''Umdenken''': foodsharing bringt die aktuellen Probleme der globalisierten Weltwirtschaft zum Anfassen nahe und regt so zu einem wirklichen Umdenken an. Über das Wissen zu Klimawandel, Umweltzerstörung und globaler Ausbeutung hinaus zeigen wir Wege zum konkreten Handeln auf. Bei unseren Aktiven beobachten wir eine Auseinandersetzung mit den genannten Themen, einen nachhaltigeren Konsum und Änderungen im Alltagsverhalten.
  
:- '''Politik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit''': Wir setzen uns beispielsweise für einen Wegwerf-Stopp für Supermärkte ein (wie dies bereits in anderen EU-Ländern umgesetzt wurde) und fordern Transparenz über die gesamte Lebensmittelkette. Wir unterstützen alternative Ernährungskonzepte wie die Solidarische Landwirtschaft, engagieren uns gegen jegliche Art von Verpackungs-Wahnsinn und gegen unnötige Handelsnormen, die zu großen Teilen zu der Lebensmittelverschwendung beitragen.
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- '''Integration, Gemeinschafts- und Gesellschaftsbildung''': foodsharing bildet lokale Gemeinschaften, und dies beispielsweise auch mit Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung, Menschen ohne Arbeit, älteren Menschen und geflüchteten Menschen. Diese erfahren wieder eine Einbindung, einen Kontakt auf Augenhöhe ohne Stigmatisierung und eine große Wertschätzung in ihrem Engagement bei foodsharing.
  
:- '''Vernetzung''': Wir fördern regelmäßig die Vernetzung durch gemeinsame Aktionen mit anderen Nachhaltigkeits-Initiativen - in Groß- und Kleinstädten und auch verstärkt in ländlichen Regionen. Die meisten Akteure haben Interesse an einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln, so dass auch längerfristige Kooperationen entstehen. Eine solche Vernetzung gibt es bereits über gemeinsame Kochevents/Schnippeldiskos, Nachbarschaftsgruppen, urban-gardening-Aktionen, Fahrraddemos / Critical Mass, Tauschläden, Repair-Cafes, Stände (z.B. bei Straßenfesten oder auf Messen), auf Festivals und in vielen weiteren Zusammenhängen.
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- '''Bildungsarbeit''': Zu den Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung veranstalten wir dezentrale Bildungsworkshops an Schulen, bieten gemeinschaftliche Kochevents und Diskussionsrunden an und halten Vorträge und Lesungen.
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- '''Politik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit''': Wir setzen uns beispielsweise für einen Wegwerf-Stopp für Supermärkte ein (wie dies bereits in anderen EU-Ländern umgesetzt wurde) und fordern Transparenz über die gesamte Lebensmittelkette hinweg. Wir unterstützen alternative Ernährungskonzepte wie die Solidarische Landwirtschaft, engagieren uns gegen jegliche Art von Verpackungs-Wahnsinn und gegen unnötige Handelsnormen, die zu großen Teilen zu der Lebensmittelverschwendung beitragen.
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- '''Vernetzung''': Wir fördern regelmäßig die Vernetzung durch gemeinsame Aktionen mit anderen Nachhaltigkeits-Initiativen - in Groß- und Kleinstädten und auch verstärkt in ländlichen Regionen. Die meisten Akteure haben Interesse an einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln, so dass auch längerfristige Kooperationen entstehen. Eine solche Vernetzung gibt es bereits über gemeinsame Kochevents/Schnippeldiskos, Nachbarschaftsgruppen, urban-gardening-Aktionen, Fahrraddemos/Critical Mass, Tauschläden, Repair-Cafes, Ständen (z.B. bei Straßenfesten oder auf Messen), auf Festivals und in vielen weiteren Zusammenhängen.
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'''Verweise'''
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[1] Jenny Gustavsson et al. (2011): [http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/ags/publications/GFL_web.pdf Global Food Losses and Food Waste]. Food and Agriculture Organization (FAO), Rome.
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[2] [https://foodsharing.de/statistik foodsharing-Statistik], Stand: 2. Quartal 2018
  
  
==Pressetext kurz (Stand: Nov 2017)==
 
Seit 2012 rettet die foodsharing-Bewegung täglich tonnenweise gute Lebensmittel vor dem Müll. Wir verteilen sie ehrenamtlich und kostenfrei im Bekanntenkreis, der Nachbarschaft, in Obdachlosenheimen, Schulen, Kindergärten und über die Plattform foodsharing.de. Unsere öffentlich zugänglichen Regale und Kühlschränke, sog. „Fair-Teiler“, stehen allen zur Verfügung. 200.000 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen regelmäßig die Internetplattform nach dem Motto: „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“. Inzwischen engagieren sich darüber hinaus 32.000 Menschen ehrenamtlich als Foodsaver, indem sie überproduzierte Lebensmittel von Bäckereien, Supermärkten, Kantinen und Großhändlern abholen und verteilen. Das geschieht kontinuierlich über 500 Mal am Tag bei fast 4.000 Kooperationspartnern.
 
  
  
 
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Version vom 7. Mai 2018, 18:26 Uhr

Pressetext (Stand: Apr 2018)

Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, die überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittel vor der Tonne "rettet" und sie unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen verteilt. Ziel ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und sich aktiv gegen die Ressourcenverschwendung einzusetzen.

Das Problem ist groß: Weltweit landen jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll.[1] Das entspricht dem Ertrag einer bewirtschafteten Fläche der 1,5-fachen Größe des europäischen Kontinents. In Deutschland sind es allein rund 18 Millionen Tonnen im Jahr.

Durch 200.000 registrierte NutzerInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und über 37.000 freiwillige Foodsaver ist die Initiative zu einer internationalen Bewegung geworden, die bisher mehr als 14 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt hat.[2]

Foodsharing wird getragen durch zahlreiche ehrenamtlich Aktive, welche sich in überregionalen Arbeitsgruppen engagieren und Themen wie IT, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr bearbeiten. Herzstücke von foodsharing sind die zentrale Koordinierungsplattform foodsharing.de sowie die zahlreichen "Botschafter*innen", welche lokal die Freiwilligen koordinieren und darüber hinaus vor Ort auch Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Treffen organisieren.
Die regelmäßig aktiven Foodsaver*innen retten Lebensmittel, die man ansonsten weggeworfen hätte, verteilen diese auch im großen Stil kostenlos weiter und setzen sich so gegen eine unnötige Verschwendung und für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren limitierten Ressourcen ein.

Neben dem aktiven "Lebensmittelretten" verstehen wir uns auch als eine bildungspolitische Bewegung, die sich den nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen der Vereinten Nationen verpflichtet fühlt. Wir sind dabei in folgenden Aktionsräumen tätig:

- Umdenken: foodsharing bringt die aktuellen Probleme der globalisierten Weltwirtschaft zum Anfassen nahe und regt so zu einem wirklichen Umdenken an. Über das Wissen zu Klimawandel, Umweltzerstörung und globaler Ausbeutung hinaus zeigen wir Wege zum konkreten Handeln auf. Bei unseren Aktiven beobachten wir eine Auseinandersetzung mit den genannten Themen, einen nachhaltigeren Konsum und Änderungen im Alltagsverhalten.

- Integration, Gemeinschafts- und Gesellschaftsbildung: foodsharing bildet lokale Gemeinschaften, und dies beispielsweise auch mit Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung, Menschen ohne Arbeit, älteren Menschen und geflüchteten Menschen. Diese erfahren wieder eine Einbindung, einen Kontakt auf Augenhöhe ohne Stigmatisierung und eine große Wertschätzung in ihrem Engagement bei foodsharing.

- Bildungsarbeit: Zu den Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung veranstalten wir dezentrale Bildungsworkshops an Schulen, bieten gemeinschaftliche Kochevents und Diskussionsrunden an und halten Vorträge und Lesungen.

- Politik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wir setzen uns beispielsweise für einen Wegwerf-Stopp für Supermärkte ein (wie dies bereits in anderen EU-Ländern umgesetzt wurde) und fordern Transparenz über die gesamte Lebensmittelkette hinweg. Wir unterstützen alternative Ernährungskonzepte wie die Solidarische Landwirtschaft, engagieren uns gegen jegliche Art von Verpackungs-Wahnsinn und gegen unnötige Handelsnormen, die zu großen Teilen zu der Lebensmittelverschwendung beitragen.

- Vernetzung: Wir fördern regelmäßig die Vernetzung durch gemeinsame Aktionen mit anderen Nachhaltigkeits-Initiativen - in Groß- und Kleinstädten und auch verstärkt in ländlichen Regionen. Die meisten Akteure haben Interesse an einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln, so dass auch längerfristige Kooperationen entstehen. Eine solche Vernetzung gibt es bereits über gemeinsame Kochevents/Schnippeldiskos, Nachbarschaftsgruppen, urban-gardening-Aktionen, Fahrraddemos/Critical Mass, Tauschläden, Repair-Cafes, Ständen (z.B. bei Straßenfesten oder auf Messen), auf Festivals und in vielen weiteren Zusammenhängen.


Verweise

[1] Jenny Gustavsson et al. (2011): Global Food Losses and Food Waste. Food and Agriculture Organization (FAO), Rome.

[2] foodsharing-Statistik, Stand: 2. Quartal 2018