Lokale Schiedsstelle: Unterschied zwischen den Versionen

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''Dieser Artikel ist ein Entwurf und soll weiterentwickelt werden, indem die Arbeitsweise und Erfahrung von schon vorhandenen Mediationsteams und weitere Ideen eingearbeitet werden.''
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''Dieser Artikel ist ein Entwurf und soll weiterentwickelt werden, indem die Arbeitsweise und Erfahrung von schon vorhandenen Mediationsteams und weitere Ideen aus der Community eingearbeitet werden.''
  
 
Bei foodsharing sollen Konflikte zwischen Foodsavern, genauso wie Meldungen von Regelverletzungen, möglichst vor Ort im betroffenen Bezirk oder den betroffenen Bezirken bearbeitet werden.<br>
 
Bei foodsharing sollen Konflikte zwischen Foodsavern, genauso wie Meldungen von Regelverletzungen, möglichst vor Ort im betroffenen Bezirk oder den betroffenen Bezirken bearbeitet werden.<br>

Version vom 31. Januar 2019, 23:17 Uhr

Dieser Artikel ist ein Entwurf und soll weiterentwickelt werden, indem die Arbeitsweise und Erfahrung von schon vorhandenen Mediationsteams und weitere Ideen aus der Community eingearbeitet werden.

Bei foodsharing sollen Konflikte zwischen Foodsavern, genauso wie Meldungen von Regelverletzungen, möglichst vor Ort im betroffenen Bezirk oder den betroffenen Bezirken bearbeitet werden.
Denn es ist meistens wichtig, die örtlichen Gegebenheiten zu kennen, und auch persönliche Treffen der Beteiligten können hilfreich oder sogar unumgänglich sein. Dagegen ist es schwierig für Personen, die weit entfernt sind, eine gute Schlichtung durchzuführen.
Hinzu kommt, dass die zentrale Meldungsgruppe, zentrale Mediationsteams und Mitglieder des zentralen foodsharing e.V. in einem stark gewachsenen foodsharing nicht mehr alle Konflikte bearbeiten können.

Für die Meldungen von Regelverletzungen ist daher für alle Bezirke eine lokale Meldungsgruppe (LMG) vorgesehen. Um aber für auch für Konflikte zwischen Foodsavern eine Lösungsmöglichkeit zu haben, ist es empfehlenswert, für jeden Bezirk eine weitere Anlaufstelle zu schaffen.

Dabei ist mit der Formulierung "für jeden Bezirk" statt "in jedem Bezirk" schon angedeutet, dass ein Mediationsteam auch von mehreren Bezirken gemeinsam eingerichtet werden kann.
Zusätzlich soll es für jedes Bundesland ein überregionales Mediationsteam geben, das in schwierigen Fällen um Unterstützung gebeten werden kann.

Neben dem allgemeineren Begriff "Mediationsteam" steht hier auch das Wort "Schiedsstelle", weil es als Begriff für Bezirke mit Bezirksverein bereits in Gebrauch ist. Das Wort soll allerdings auf Bezirksvereine beschränkt bleiben.
Um die beiden Begriffe unter eine kurze Bezeichnung zusammenzufassen, steht in diesem Artikel die Abkürzung MT/S für "Mediationsteam oder Schiedsstelle" (wie auch in den anderen relevanten Dokumenten).


Wer ist im Mediationsteam / Schiedsstelle?

Für das Mediationsteam oder die Schiedsstelle sollte folgendes gelten:

  • Die Mitglieder des MT/S werden demokratisch gewählt. Wahlberechtigt sind dabei die Foodsaver des vorgesehenen Zuständigkeitsbereichs.
  • Wählbar sind alle Stamm-Foodsaver des vorgesehenen Zuständigkeitsbereichs mit Ausnahme von
  • Botschafter*innen oder entsprechenden Funktionsträger*innen
  • Vorstandsmitgliedern des Bezirksvereins
  • Mitgliedern der lokalen oder der zentralen Meldungsgruppe
  • Kein Mitglied eines Bezirks-MT/S darf zugleich im entsprechenden überregionalen oder Bundesland-MT/S sein und umgekehrt.
  • Foodsaver dürfen nicht Mitglied eines MT/S sein, wenn gegen sie eine Konsequenz wegen einer Regelverletzung ab einer gelben Karte aufwärts ausgesprochen wurde, die noch nicht getilgt ist; das Aussprechen einer gelben Karte gegen ein Mitglied beendet die Mitgliedschaft im MT/S.
  • Das MT/S sollte nicht zu groß sein, da es sehr vertrauliche Themen behandelt.
  • Die Mitglieder des Mediationsteams auf Bundeslandebene sollten möglichst Erfahrung und Talent im Umgang mit Konflikten und Mediation mitbringen, da in diesem Team oft schwierige Fälle behandelt werden und die Mediation weitreichende Auswirkungen haben kann (etwa wenn BOTs eines Bezirks beteiligt sind).

Anmerkung: Die Frage, ob BOTs bei überregionalen Mediationsteams zugelassen sein sollen, muss noch diskutiert werden.

Was soll ein Mediationsteam / Schiedsstelle machen?

Ein Mediationsteam kann in folgenden Fällen um Unterstützung gebeten werden (die Aufzählung ist nicht als vollständig anzusehen):

  • Konflikte zwischen Foodsavern: Konflikte innerhalb eines Betriebsteams sind meist am besten bei den Betriebsverantworlichen aufgehoben, eventuell mit Unterstützung von Botschafter*innen. Um weitere Konflikte zwischen Foodsavern können sich meist die BOTs des betroffenen Bezirks (oder der betroffenen Bezirke gemeinsam) kümmern. Wenn diese Möglichkeiten aber zu keiner Lösung führen, dann kann vielleicht die Mitwirkung eines MT/S hilfreich sein.
  • Bei Meldungen von Regelverletzungen gegen BOTs oder Mitglieder der LMG des Bezirks: Hier kann der/die Meldende festlegen, dass statt der LMG das MT/S die Meldung bearbeitet; falls es diese im Bezirk nicht gibt, kann ggf. ein überregionales Mediationsteam genannt werden.
Grund: Meldende Foodsaver sollen keine Angst davor haben, durch Meldungen gegen BOTs oder LMG-Mitglieder anschließend Benachteiligungen zu erfahren. BOTs und LMG-Mitglieder sind nicht im Mediationsteam/Schiedsstelle (siehe foodsharing-Grundlagen 3, "Regelverletzungen – Konsequenzen und Bearbeitungen")
  • Bei Einsprüchen gegen Entscheidungen der LMG: Bei einer Entscheidung der LMG (zu einer Meldung einer Regelverletzung) können alle Verfahrensbeteiligten MT/S um Unterstützung bitten, wenn sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sind. Dies sollte natürlich nur geschehen, wenn es einen wirklich wichtigen Grund gibt. Denn das MT/S ist nicht dazu da, um einfach eine zweite Chance zum "Gewinnen" zu versuchen. Das MT/S kann daher die Beteiligung auch ablehnen, wenn es keinen guten Grund sieht, sich einzuschalten.
  • Wahlen und Abstimmungen, Moderation: Die Durchführung von Wahlen und demokratischen Abstimmungen innerhalb eines Bezirks sowie die Moderation oder Leitung von Treffen könnte auch bei MT/S besser aufgehoben sein als z.B. bei BOTs oder Bezirksvereins-Vorständen; denn BOTs oder Vorstände werden sehr oft diejenigen sein, die Vorschläge zur Entscheidung bringen, für Funktionen kandidieren oder Themen auf Treffen präsentieren.
  • Bei Bezirksvereinen: Innerhalb eines Bezirksvereins kann es weitere formale Konflikte geben (Vereinsausschlüsse, Ruhen der Mitgliedschaft), bei denen ein MT/S nützlich sein kann.

Wie arbeitet das Mediationsteam / Schiedsstelle ?

  • Konstruktiv: Die Bearbeitung von Konflikten hat nicht den Zweck einer restriktiven Verfolgung von unangemessenem Verhalten. Ziel ist vielmehr die aktive Beschäftigung mit bestimmten Situationen, um Verständnis für die jeweils anderen Beteiligten zu schaffen und eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten akzeptieren können.
  • Umfassend: Das MT/S prüft den Konflikt im Gespräch mit allen Beteiligten und entscheidet dann, welche Empfehlungen sie herausgibt.
  • Unbefangenheit: Falls ein Mitglied des MT/S an dem Konflikt beteiligt ist, dann nimmt dieses Mitglied an der Beratung und der Entscheidung über Empfehlungen nicht teil.
  • Mitteilung: Die Empfehlungen werden den Beteiligten möglichst mündlich mitgeteilt, je nach Situation einzeln oder allen gemeinsam.
  • Auf der Plattform: Dort wird eine Gruppe "Mediationsteam <Bezirk/Bereich>" oder „Schiedsstelle <Bezirk>" angelegt, in deren Forum die Arbeit koordiniert werden kann.
  • Dokumentation: Alle Stellungnahmen und die Empfehlungen sollen im Forum des MT/S dokumentiert werden.
  • Löschung/Tilgung: Nach einer gewissen Zeit werden alle Texte, Notizen, Einträge und Schriftverkehr zu einem Konflikt zu der Meldung gelöscht: im Forum des MT/S, alle Emails incl. Papierkorb, ggf. weitere Dateien.
Offene Frage! Wie genau und wann das geschehen soll, muss noch diskutiert werden.

Wie richtet man ein Mediationsteam / Schiedsstelle ein?

  • Macht euch Gedanken darüber, ob ihr ein MT/S für euren Bezirk alleine haben wollt oder lieber mit Nachbarbezirken ein gemeinsames Mediationsteam gründen wollt. Bitte teilt eure Entscheidung euren Bundeslandbotschafter*innen mit; diese werden dann für euch die Gruppe anlegen.
  • Startet einen Aufruf in eurem Bezirk oder in euren Bezirken, um Leute zu finden, die im MT/S mitarbeiten wollen. Eine Textvorlage für diesen Aufruf steht weiter unten.
  • Um alle Foodsaver an der Besetzung mitwirken zu lassen, könnt ihr z.B. die Kandidat*innen im Forum kurz vorstellen und fragen, ob jemand wichtige Einwände dagegen hat; und anschließend im Forum eine Abstimmung für die einzelnen Kandidat*innen machen (Ja/Nein).

Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an die Gruppe Verhaltensregeln. Wir helfen euch gerne.

Textvorlage für einen Aufruf

AUFRUF zur Gründung eines MEDIATIONSTEAMS für den foodsharing-Bezirk ... / für die foodsharing-Bezirke ...
(für Bezirksvereine): AUFRUF zur Gründung einer SCHIEDSSTELLE für den foodsharing-Bezirk ...

In Zukunft sollen Konflikte zwischen Foodsavern und Meldungen von Regelverletzungen generell im Bezirk selbst bearbeitet und gelöst werden. In der Regel werden sich die Botschafter*innen bzw. die lokale Meldungsgruppe (LMG) darum kümmern. Es könnte aber auch Situationen geben, in denen die BOTs bzw. die LMG-Mitglieder befangen sind (etwa bei Meldungen über eine*n BOT) oder jemand sich von den BOTs/LMG-Mitgliedern unfair behandelt fühlt.

Für diese Fälle und ggf. noch ein paar weitere Aufgaben möchten wir ein Mediationsteam / eine Schiedsstelle einrichten, das / die dann für Konflikte zur Verfügung steht und bei der Bearbeitung von Meldungen mitwirken soll.

Die Aufgaben des Mediationsteams / der Schiedsstelle im einzelnen wären

1) Mitwirkung bei der Bearbeitung von Meldungen über Botschafter*innen
2) Mitwirkung bei weiteren Meldungen, falls ein*e Beteiligte*r dies wünscht
3) Mitwirkung bei der Beilegung von internen Konflikten, falls ein*e Beteiligte*r dies wünscht
4) Durchführung von Wahlen und Abstimmungen, Moderation von Treffen und Versammlungen
5) Mitwirkung bei der Beurteilung von z.B. Vereinsausschlüssen, Ruhen der Mitgliedschaft u.ä.

Wir suchen Menschen, die bereit sind, in diesem Mediationsteam / dieser Schiedsstelle mitzuarbeiten. Für die Aufgabe wäre es natürlich von Vorteil, wenn du schon ein paar Fähigkeiten und etwas Erfahrung im Umgang mit Menschen und in der Konfliktbewältigung mitbringst. Aber natürlich sind auch Leute geeignet, die sich diese Fähigkeiten und Erfahrung erst durch diese Aufgabe erwerben wollen.

Wenn du Interesse hast, die Aufgabe zu übernehmen, bitte melde dich bei uns.

Liebe Grüße,
eure Botschafter*innen