Foodsharing und Politik: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Folgenden verstehen wir unter politisch nur jene Veranstaltungen/Räume/Initiativen/etc., die die gleichen Themen wie foodsharing behandeln. Das bedeutet, dass diese Initiativen etc. explizit die Themen Nachhaltigkeit oder Lebensmittelverschwendung behandeln sollen. Alle anderen politischen Initiativen (wie z.B. Mahnwachen) sind wundervoll und können persönlich unterstützt werden, aber nicht im Namen von foodsharing. (Keine Flyer auslegen, keine Poster aufhängen, etc.)
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<u>''[[Wiki-Artikel-Typ]]: 2 (Info-Artikel)''</u>
  
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foodsharing arbeitet unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen.
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Unsere Handlungen haben einen politischen Hintergrund, aber wir unterstützen aktiv keine Parteien.
  
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Parteipolitische oder religiöse Überzeugungen der einzelnen Freiwilligen betrachten wir als deren Privatsache.
  
=='''Veranstaltungen'''==
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Im Rahmen von foodsharing dulden wir keine diskriminierenden, rassistischen, sexistischen, diffamierenden und menschenverachtenden Vorgehensweisen oder Äußerungen.
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foodsharing kooperiert daher nicht mit Parteien, Organisationen, Betrieben oder Einzelpersonen, die öffentlich rassistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende
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Positionen vertreten.
  
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foodsharing als der Nachhaltigkeit verpflichtete Umweltbewegung betrachtet eine drastische Reduzierung der Lebensmittelverschwendung als eine ethische, ökologische und klimapolitische Notwendigkeit.
  
{| class="wikitable"
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foodsharing setzt sich deshalb für ein ressourcenschonendes, zukunftsfähiges Ernährungssystem und eine umfassende Eindämmung der Emission von Treibhausgasen ein.
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! Was !! Ja/Nein !! Begründung
 
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| Sollen wir einen Infostand bei der Veranstaltung einer Partei (Beispiel “Die Grünen”) machen?
 
|| Nein
 
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Ein Infostand bei einer Veranstaltung würde eine gewisse Zugehörigkeit vermitteln.
 
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| Wir werden angefragt, bei einer Veranstaltung einer Partei als ExpertIn foodsharing vorzustellen und zum Thema Lebensmittelverschwendung zu berichten.
 
|| Ja
 
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Da wir hier lediglich für einen externen Vortrag und nicht während der gesamten Veranstaltung anwesend sind, wird eine Zugehörigkeit nicht vermittelt.
 
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Straßenfeste, Stadtteilfeste und ähnliche Veranstaltungen
 
|| Ja
 
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Da solche Veranstaltungen selten einen politischen oder religiösen Hintergrund haben und offen für alle sind, sind sie sehr willkommen!
 
(Achtung: Wenn es  Essensverkaufsstände/KuchenspendenStände gibt und ihr LM verteilen wollt, klärt dies vorher ab, da es sonst unschön auffallen könnte, wenn ihr dazu in Konkurrenz tretet. Ein Infostand sollte kein Problem sein. Ansonsten könnt ihr bei den Ständen nach dem Fest noch Lebensmittel retten, wenn etwas übrigbleibt.)
 
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| Wir werden gebeten, zu einer Feier/Demo etc. einer Partei Lebensmittel zu bringen (ohne dass wir dabei genannt oder gezeigt werden oder als foodsharing auftreten).
 
|| Ja (unter Vorbehalt)
 
||
 
Prinzipiell wollen wir nicht als kostenloses Cateringunternehmen verstanden werden, darum sollte man sich genau überlegen, bei welchen Anfragen man sich diesbezüglich die Mühe macht. In diesem Fall würdest Du als Privatperson und nicht im Namen von foodsharing  auftreten.
 
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| Wir werden gebeten, zu einer Feier/Demo etc. einer Partei Lebensmittel zu bringen. Als Dank möchte man uns erwähnen und wir dürfen Flyer auslegen.
 
|| Nein
 
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Prinzipiell wollen wir nicht als kostenloses Cateringunternehmen verstanden werden, außerdem würde man hier wieder eine gewisse Parteienzugehörigkeit vermuten.
 
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Wir haben die Möglichkeit, einen Infostand bei einer politischen Initiative ohne parteipolitischen Hintergrund (Kost-Nix-Laden, etc.) zu besetzen.
 
|| Ja (unter Vorbehalt)
 
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Bitte besprecht immer ganz genau, welche Initiativen “unterstützenswert” sind und welche foodsharing in ein extremes/negatives Licht rücken könnten. Informiert euch genau, wer im Hintergrund der Initiativen steht bzw. diese finanziert (Hanfparade wird z.B. von der Piratenpartei unterstützt).
 
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Wir haben die Möglichkeit, einen Infostand bei einer politischen Initiative mit parteipolitischem Hintergrund zu besetzen.
 
|| Nein
 
||
 
Ein Infostand bei einer Veranstaltung würde eine gewisse Zugehörigkeit vermitteln.
 
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Ich möchte privat meine geretteten Lebensmittel zu einer großen Partei/einer politischen oder kirchlichen Initiative bringen.
 
|| Ja
 
||
 
Jedem Foodsaver ist selber überlassen, was er mit den geretteten Lebensmitteln macht. Bitte dann aber als Privatperson auftreten und nicht im Namen von foodsharing, also auch keine Flyer verteilen und keine Betriebe nennen.  
 
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==Was bedeutet das in der Praxis?==
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Die politische Tätigkeit im Rahmen von foodsharing muss sich auf Veranstaltungen und Initiativen beschränken, welche die gleichen Themen wie foodsharing behandeln, vor allem ökologische Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung.
  
=='''Fair-Teiler'''==
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Alle anderen politischen Initiativen können persönlich unterstützt werden, aber nicht im Namen von foodsharing. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei foodsharing-Veranstaltungen oder in foodsharing-Räumlichkeiten keine Flyer ausgelegt und keine Poster aufgehängt werden dürfen, die von diesen anderen Initiativen stammen.
  
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==Die folgenden Beispiele dienen als Orientierungshilfe:==
  
 
{| class="wikitable"
 
{| class="wikitable"
 
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! Wo? !! Ja/Nein !! Begründung
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! Ja !! Nein
 
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| Infostand bei Straßenfesten, Stadtteilfesten u.Ä. || Infostand bei Parteiveranstaltungen
In Partei-Räumlichkeiten
 
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Nein
 
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Dieses würde eine parteipolitische Zugehörigkeit vermitteln und diese wollen wir absolut nicht.
 
 
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| Foodsaver betreuen einen foodsharing-Infostand bei einer Veranstaltung von FridaysForFuture, ProVeg|| Foodsaver betreuen einen foodsharing-Infostand bei einer Veranstaltung von Pegida, Querdenken, Deutsche Wohnen &Co enteignen
In Räumen mit politischer Gesinnung und parteipolitischem Hintergrund.
 
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Nein
 
||
 
Dieses würde eine parteipolitische Zugehörigkeit vermitteln und diese wollen wir absolut nicht.
 
 
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| Foodsaver bringen Lebensmittel zu oder retten Lebensmittel bei einer Partei, einer politischen oder einer kirchlichen Initiative || Foodsaver bringen Lebensmittel zu oder retten Lebensmittel bei einer Partei, einer politischen oder einer kirchlichen Initiative, welche gegen oben genannte Grundsätze verstößt.
In Räumen mit politischer Gesinnung, ohne parteipolitischen Hintergrund (Kost-Nix-Laden)
 
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Ja
 
||
 
In diesen Einrichtungen können gerne Fair-Teiler aufgestellt werden, da diese keinen parteipolitischen Hintergrund haben.
 
 
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| Foodsaver treten als Expert*innen über foodsharing und Lebensmittelverschwendung bei einer Veranstaltung einer Partei oder Organisation auf - außer die Partei/Organisation verstößt gegen oben genannte Grundsätze. || Foodsaver rufen im Namen von foodsharing und auf der foodsharing-Plattform zur Teilnahme an einer politischen Veranstaltung auf, die nichts mit Nachhaltigkeit oder Lebensmittelverschwendung zu tun hat.  
In Räumen der Kirchen oder Gemeindezentren
 
||  
 
Ja
 
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Ja, sofern die Möglichkeit des Zugangs für Menschen jeglicher Glaubensrichtungen besteht und sofern am Fair-Teiler beschrieben wird, dass foodsharing selbst eine nicht-kirchliche Organisation ist.  [[media:Aushang Fair-Teiler.pdf|Aushang Fair-Teiler.pdf ]]
 
 
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|  
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| Foodsaver bringen Flyer, Poster etc mit Inhalten von foodsharing in Umlauf.
In Räumen von staatlich anerkannten Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft (Kirchliche Hochschulen)
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Inhaltliche Positionen der Parteien zum Thema Lebensmittelverschwendung werden durch Foodsaver kommuniziert, verglichen und kommentiert.
Ja
+
   
||
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Foodsaver führen Hintergrundgespräche zu den Themen Lebensmittelverschwendung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit in parteipolitischen Kontexten, z.B. mit Abgeordneten, außer die betreffende Partei/Organisation verstößt gegen oben genannte Grundsätze.  
Ja, sofern die Möglichkeit des Zugangs für Menschen jeglicher Glaubensrichtungen besteht und sofern am Fair-Teiler beschrieben wird, dass foodsharing selbst eine nicht-kirchliche Organisation ist[[media:Aushang Fair-Teiler.pdf|Aushang Fair-Teiler.pdf ]]
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|| Foodsaver werben im Namen oder im Rahmen von foodsharing für einzelne Parteien.
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Kirchlichen Schulen
 
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Ja
 
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Ja, sofern die Möglichkeit des Zugangs für Menschen jeglicher Glaubensrichtungen besteht und sofern am Fair-Teiler beschrieben wird, dass foodsharing selbst eine nicht-kirchliche Organisation ist. [[media:Aushang Fair-Teiler.pdf|Aushang Fair-Teiler.pdf ]]
 
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In Bildungseinrichtungen (Universitäten, VHS, etc)
 
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Ja
 
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In diesen Einrichtungen können gerne Fair-Teiler aufgestellt werden, da diese keinen parteipolitischen Hintergrund haben.
 
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In Beratungs- und Begegnungseinrichtungen
 
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Ja
 
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In diesen Einrichtungen können gerne Fair-Teiler aufgestellt werden, da diese keinen parteipolitischen Hintergrund haben.
 
 
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=='''Öffentliche Foren (Foren auf foodsharing.de, Facebook-Gruppen)'''==
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''Artikel von'': &nbsp; [[Arbeitsgruppen-Liste#PolKa_-_Politische_Kampagnen| politische Kampagnen]] &nbsp; (''[mailto:politik@foodsharing.network Kontakt]'')<br>
 
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''Letzte Überarbeitung am 16.11.2020''
 
 
{| class="wikitable"
 
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! Was? !! Ja/Nein !! Begründung
 
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Aufruf zur Teilnahme an einer politischen Veranstaltung, die nichts mit Nachhaltigkeit oder Lebensmittelverschwendung zu tun hat oder parteipolitisch ist. Egal ob dies als Privatperson oder im Namen von foodsharing geschieht.
 
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Nein
 
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Dieses würde eine Zugehörigkeit vermitteln. Gerne kann dieses privat organisiert werden.
 
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Aufruf zur Teilnahme an religiösen Veranstaltungen (egal welcher Glaubensrichtung) im Namen von foodsharing oder als Privatperson.
 
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Nein
 
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Dieses würde eine religiöse Zugehörigkeit vermitteln.
 
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Aufruf zur privaten Teilnahme an allen o.g. (zb. über das Verwenden der Event-Funktion von foodsharing, oder Einladen über die Blog Seite).
 
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Nein
 
||
 
Bitte privat organisieren, da auch bei einem Aufruf zur privaten Teilnahme der Eindruck einer Zugehörigkeit entstehen kann.
 
|}
 
 
 
 
 
=='''Stellungnahme'''==
 
 
 
 
 
foodsharing ist  in erster Linie parteipolitisch neutral.
 
 
 
Unsere Handlungen haben einen politischen Hintergrund, allerdings lassen wir uns keiner politischen Partei zuordnen. Wir distanzieren uns von jeglichen Vorwürfen einer parteipolitischen Richtung oder einer Parteizugehörigkeit oder dem Vorwurf eine solche zu unterstützen. Ebenso distanzieren wir uns von jeglicher religiöser Zugehörigkeit. Falls diesbezüglich Aussagen getroffen werden, so ist das nicht in unserem Sinne.
 
 
 
Wir dulden in keinster Weise menschenverachtende, rassistische, diskriminierende, sexistische oder destruktive Vorgehensweisen (Siehe Verhaltensregeln: http://wiki.lebensmittelretten.de/Verhaltensregeln).
 
Prinzipiell ist für uns der religiöse oder parteipolitische Hintergrund der einzelnen Freiwilligen nicht relevant, treffen wir uns doch alle beim Thema Lebensmittelverschwendung.
 
 
Das bedeutet, foodsharing ist ein freier Aktionsgedanke im Rahmen des Gedankens für die Beendigung der Lebensmittelabfälle, mit dem Recht auf Essen für jeden Menschen, erlangt durch die Geburt auf dieser Welt.
 

Version vom 17. November 2021, 10:50 Uhr

Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

foodsharing arbeitet unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen. Unsere Handlungen haben einen politischen Hintergrund, aber wir unterstützen aktiv keine Parteien.

Parteipolitische oder religiöse Überzeugungen der einzelnen Freiwilligen betrachten wir als deren Privatsache.

Im Rahmen von foodsharing dulden wir keine diskriminierenden, rassistischen, sexistischen, diffamierenden und menschenverachtenden Vorgehensweisen oder Äußerungen. foodsharing kooperiert daher nicht mit Parteien, Organisationen, Betrieben oder Einzelpersonen, die öffentlich rassistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Positionen vertreten.

foodsharing als der Nachhaltigkeit verpflichtete Umweltbewegung betrachtet eine drastische Reduzierung der Lebensmittelverschwendung als eine ethische, ökologische und klimapolitische Notwendigkeit.

foodsharing setzt sich deshalb für ein ressourcenschonendes, zukunftsfähiges Ernährungssystem und eine umfassende Eindämmung der Emission von Treibhausgasen ein.

Was bedeutet das in der Praxis?

Die politische Tätigkeit im Rahmen von foodsharing muss sich auf Veranstaltungen und Initiativen beschränken, welche die gleichen Themen wie foodsharing behandeln, vor allem ökologische Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung.

Alle anderen politischen Initiativen können persönlich unterstützt werden, aber nicht im Namen von foodsharing. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei foodsharing-Veranstaltungen oder in foodsharing-Räumlichkeiten keine Flyer ausgelegt und keine Poster aufgehängt werden dürfen, die von diesen anderen Initiativen stammen.

Die folgenden Beispiele dienen als Orientierungshilfe:

Ja Nein
Infostand bei Straßenfesten, Stadtteilfesten u.Ä. Infostand bei Parteiveranstaltungen
Foodsaver betreuen einen foodsharing-Infostand bei einer Veranstaltung von FridaysForFuture, ProVeg Foodsaver betreuen einen foodsharing-Infostand bei einer Veranstaltung von Pegida, Querdenken, Deutsche Wohnen &Co enteignen
Foodsaver bringen Lebensmittel zu oder retten Lebensmittel bei einer Partei, einer politischen oder einer kirchlichen Initiative Foodsaver bringen Lebensmittel zu oder retten Lebensmittel bei einer Partei, einer politischen oder einer kirchlichen Initiative, welche gegen oben genannte Grundsätze verstößt.
Foodsaver treten als Expert*innen über foodsharing und Lebensmittelverschwendung bei einer Veranstaltung einer Partei oder Organisation auf - außer die Partei/Organisation verstößt gegen oben genannte Grundsätze. Foodsaver rufen im Namen von foodsharing und auf der foodsharing-Plattform zur Teilnahme an einer politischen Veranstaltung auf, die nichts mit Nachhaltigkeit oder Lebensmittelverschwendung zu tun hat.
Foodsaver bringen Flyer, Poster etc mit Inhalten von foodsharing in Umlauf.

Inhaltliche Positionen der Parteien zum Thema Lebensmittelverschwendung werden durch Foodsaver kommuniziert, verglichen und kommentiert.

Foodsaver führen Hintergrundgespräche zu den Themen Lebensmittelverschwendung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit in parteipolitischen Kontexten, z.B. mit Abgeordneten, außer die betreffende Partei/Organisation verstößt gegen oben genannte Grundsätze.

Foodsaver werben im Namen oder im Rahmen von foodsharing für einzelne Parteien.

Artikel von:   politische Kampagnen   (Kontakt)
Letzte Überarbeitung am 16.11.2020