Foodsharing auf Festivals: Unterschied zwischen den Versionen

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foodsharing.de ist auf vielen kommerziellen Festivals vertreten, um dort Essen zu retten und das Thema Lebensmittelverschwendung ins Bewusstsein der Besucher*innen zu rufen.
 
foodsharing.de ist auf vielen kommerziellen Festivals vertreten, um dort Essen zu retten und das Thema Lebensmittelverschwendung ins Bewusstsein der Besucher*innen zu rufen.
Wir kontaktieren die Festival-Veranstalter*innen im Vorhinein und vereinbaren mit ihnen, dass wir einen Infostand bzw. Fair-Teiler auf dem Gelände zu betreuen, am Abreisetag auf dem Campground Lebensmittel retten und ggf. Workshops abhalten.
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Wir kontaktieren die Festival-Veranstalter*innen im Vorhinein und vereinbaren mit ihnen, dass wir einen Infostand bzw. Fairteiler auf dem Gelände zu betreuen, am Abreisetag auf dem Campground Lebensmittel retten und ggf. Workshops abhalten.
 
Dafür bekommen wir von den Veranstaltern eine gewisse Anzahl Tickets für Helfer*innen zur Verfügung gestellt.
 
Dafür bekommen wir von den Veranstaltern eine gewisse Anzahl Tickets für Helfer*innen zur Verfügung gestellt.
  
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===Worauf muss ich mich einstellen, wenn ich mit foodsharing auf ein Festival fahre?===
 
===Worauf muss ich mich einstellen, wenn ich mit foodsharing auf ein Festival fahre?===
 
*Die Arbeit für foodsharing hat an diesem Wochenende höchste Priorität.
 
*Die Arbeit für foodsharing hat an diesem Wochenende höchste Priorität.
*Tagsüber betreuen wir in Schichten den Infostand/Fair-Teiler.
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*Tagsüber betreuen wir in Schichten den Infostand/Fairteiler.
 
*Nachts retten wir Essen von den Ständen und fairteilen es ggf. direkt.
 
*Nachts retten wir Essen von den Ständen und fairteilen es ggf. direkt.
 
*Wir übernachten gemeinsam im Crew-Camp.
 
*Wir übernachten gemeinsam im Crew-Camp.
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===Kommunikation mit weiteren Parteien===
 
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Bevor das Festival losgeht, muss mit den Veranstaltern geklärt werden, wie viele Tickets sie für uns zur Verfügung stellen möchten und welche Infrastruktur wir vor Ort bekommen bzw. was wir selbst mitbringen müssen.<br>
 
Bevor das Festival losgeht, muss mit den Veranstaltern geklärt werden, wie viele Tickets sie für uns zur Verfügung stellen möchten und welche Infrastruktur wir vor Ort bekommen bzw. was wir selbst mitbringen müssen.<br>
Auf großen Festivals gibt es oft fertige Pagoden oder Hütten mit Bierzeltgarnituren für uns, während wir auf kleineren Festivals meistens alles selbst organisieren. Ob es Strom am Fair-Teiler gibt, welche Erwartungen die Veranstalter an unsere Präsenz auf ihrem Festival haben und was es eventuell für No-Gos gibt, muss auch im Vorfeld abgeklärt werden.
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Auf großen Festivals gibt es oft fertige Pagoden oder Hütten mit Bierzeltgarnituren für uns, während wir auf kleineren Festivals meistens alles selbst organisieren. Ob es Strom am Fairteiler gibt, welche Erwartungen die Veranstalter an unsere Präsenz auf ihrem Festival haben und was es eventuell für No-Gos gibt, muss auch im Vorfeld abgeklärt werden.
  
 
Der zweite wichtige Ansprechpartner - besonders auf großen Festivals - ist die lokale Tafel. Wo es viel zu retten gibt, unterstützen uns die Tafeln vor Ort gern mit Kisten und Abnahmekapazität. Das heißt: am Tag vor dem Festival bringen sie eine vorher vereinbarte Menge Klappkisten zu unserem Stand, die sie am letzten Festival-Tag, mit Konservendosen und anderen Fertigprodukten gefüllt, wieder abholen. Das muss natürlich vorher abgesprochen werden.
 
Der zweite wichtige Ansprechpartner - besonders auf großen Festivals - ist die lokale Tafel. Wo es viel zu retten gibt, unterstützen uns die Tafeln vor Ort gern mit Kisten und Abnahmekapazität. Das heißt: am Tag vor dem Festival bringen sie eine vorher vereinbarte Menge Klappkisten zu unserem Stand, die sie am letzten Festival-Tag, mit Konservendosen und anderen Fertigprodukten gefüllt, wieder abholen. Das muss natürlich vorher abgesprochen werden.
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Je nach Festival haben wir ganz verschiedene Möglichkeiten und Erwartungen bzw. Beschränkungen vom Veranstalter. Gängige Formate sind Folgende:
 
Je nach Festival haben wir ganz verschiedene Möglichkeiten und Erwartungen bzw. Beschränkungen vom Veranstalter. Gängige Formate sind Folgende:
  
'''Fair-Teiler-Betreuung''': Unser Stand ist Infotisch und Fair-Teiler in einem. An den Festival-Tagen sollte der Fair-Teiler die meiste Zeit über geöffnet sein. Manchmal gibt es auch Vorgaben vom Veranstalter über die Öffnungszeiten, die dann definitiv gewährleistet werden müssen. Zwei Leute in einer Fair-Teiler-Schicht à 2 Stunden einzusetzen, hat sich auf vielen Festivals bewährt.
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'''Fairteiler-Betreuung''': Unser Stand ist Infotisch und Fairteiler in einem. An den Festival-Tagen sollte der Fairteiler die meiste Zeit über geöffnet sein. Manchmal gibt es auch Vorgaben vom Veranstalter über die Öffnungszeiten, die dann definitiv gewährleistet werden müssen. Zwei Leute in einer Fairteiler-Schicht à 2 Stunden einzusetzen, hat sich auf vielen Festivals bewährt.
  
 
'''Standrettung''': Die Essensstände haben abends oft große Mengen zubereiteter Speisen übrig. Die Stände sollten vor der ersten Abholung kontaktiert werden, um zu erfragen, ob sie überhaupt mit foodsharing kooperieren wollen. Leider dürfen wir die zubereiteten Speisen oft nicht an Besucher*innen des Festivals herausgeben, so dass wir entweder an die Crew (z.B. Security und Sanitäter*innen) verteilen oder lokale foodsharing-Strukturen nutzen, um das Essen sinnvoll verwerten zu können.
 
'''Standrettung''': Die Essensstände haben abends oft große Mengen zubereiteter Speisen übrig. Die Stände sollten vor der ersten Abholung kontaktiert werden, um zu erfragen, ob sie überhaupt mit foodsharing kooperieren wollen. Leider dürfen wir die zubereiteten Speisen oft nicht an Besucher*innen des Festivals herausgeben, so dass wir entweder an die Crew (z.B. Security und Sanitäter*innen) verteilen oder lokale foodsharing-Strukturen nutzen, um das Essen sinnvoll verwerten zu können.
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'''Schmierstation / Offenes Frühstück / Mitbring-Frühstück''': Wenn wir Gäste aktiv verpflegen dürfen, dann bieten wir die geretteten Brote, Marmeladen und Aufstriche als kostenloses Frühstück an.
 
'''Schmierstation / Offenes Frühstück / Mitbring-Frühstück''': Wenn wir Gäste aktiv verpflegen dürfen, dann bieten wir die geretteten Brote, Marmeladen und Aufstriche als kostenloses Frühstück an.
  
'''Mobile Fairteiler''': Bei einem sehr großen Gelände kann es Sinn machen, unbetreute Abgabestellen für Lebensmittel an zentralen Wegpunkten einzurichten. Diese müssen - gerade am Abreisetag - regelmäßig abgefahren und geleert werden.
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'''Mobile Fairteiler''': Bei einem sehr großen Gelände kann es Sinn machen, unbetreute Fairteiler für Lebensmittel an zentralen Wegpunkten einzurichten. Diese müssen - gerade am Abreisetag - regelmäßig abgefahren und geleert werden.
  
 
'''Geländerettung / Quad-Schicht''': Auf den Campingplätzen wird viel Essen zurückgelassen. Das kann zum Fairteiler gebracht werden. Zusätzlich können wir durch die Camps gehen und Besucher*innen bitten, dass sie uns ihre übrigen Lebensmittel und Getränke bringen. Manchmal bekommen wir ein Quad mit großem Anhänger zur Verfügung gestellt, das bei dieser Aufgabe enorm hilfreich ist.
 
'''Geländerettung / Quad-Schicht''': Auf den Campingplätzen wird viel Essen zurückgelassen. Das kann zum Fairteiler gebracht werden. Zusätzlich können wir durch die Camps gehen und Besucher*innen bitten, dass sie uns ihre übrigen Lebensmittel und Getränke bringen. Manchmal bekommen wir ein Quad mit großem Anhänger zur Verfügung gestellt, das bei dieser Aufgabe enorm hilfreich ist.

Version vom 25. Mai 2020, 00:35 Uhr

Wiki-Artikel-Typ: 2 (Info-Artikel)

foodsharing.de ist auf vielen kommerziellen Festivals vertreten, um dort Essen zu retten und das Thema Lebensmittelverschwendung ins Bewusstsein der Besucher*innen zu rufen. Wir kontaktieren die Festival-Veranstalter*innen im Vorhinein und vereinbaren mit ihnen, dass wir einen Infostand bzw. Fairteiler auf dem Gelände zu betreuen, am Abreisetag auf dem Campground Lebensmittel retten und ggf. Workshops abhalten. Dafür bekommen wir von den Veranstaltern eine gewisse Anzahl Tickets für Helfer*innen zur Verfügung gestellt.


Generelle Organisation

  • Im Bezirk Foodsharing auf Festivals werden alle Festivals, auf denen foodsharing dabei ist, als AGs aufgelistet. Ob das Festival im aktuellen Jahr kooperiert, steht in der Beschreibung der jeweiligen AG.
  • Jedes Festival hat mindestens eine*n Hauptverantwortliche*n (HVA), der/die sich um die Organisation im Vorfeld kümmert, das Team aus Foodsavern zusammenstellt und den Ablauf vor Ort koordiniert.
  • Interessierte können sich in den meisten Fällen über ein Formular um die Mitfahrt bewerben, das in der Beschreibung der AG verlinkt wird. Meist geschieht das ein paar Monate vor dem Festival, manchmal finden sich aber auch noch kurzfristige Aufrufe in der deutschlandweiten AG "Öffentlichkeitsarbeit - Festivals Info".
  • In Ausnahmefällen wird die Auswahl der Mitfahrenden anders geregelt, das steht dann aber in der Beschreibung der jeweiligen AG.
  • Die Detailorganisation (Wer bringt was mit? Wer reist wie und wann an und ab? Wo genau trifft man sich? Welche Aufgaben gibt es vor Ort, und wer kümmert sich drum?) ist bei jedem Festival anders, z.B. über einen Betrieb auf foodsharing.de, Trello, eine Telegram- oder WhatsApp-Gruppe, Spreadsheets, ... Das wird jeweils rechtzeitig mitgeteilt.

Hauptverantwortliche (HVAs)

HVAs koordinieren den Ablauf der gesamten foodsharing-Aktion auf einem Festival. Sie stellen sicher, dass die Aufgaben im Vorfeld erledigt werden, indem sie sie entweder selbst angehen oder an vertrauenswürdige Mitfahrer*innen delegieren. Außerdem sind sie Teil der überregionalen AG "Festival Koordination".

Grundsätzlich sollten HVA vor Übernahme der Verantwortung bereits mit foodsharing auf ein Festival gefahren sein. Gerade um neue Festivals anzusprechen, können aber auch Foodsaver, die in der Region des Festivals aktiv sind, gern auf die Koordinations-AG zukommen, sich über die wichtigsten Dinge coachen lassen und die foodsharing-Aktion auf "ihrem" Festival dann selbst in die Hand nehmen.

FAQ für Interessierte

Wie kann ich sehen, welche Festivals besucht werden?

  • Tritt dem Bezirk foodsharing auf Festivals bei und schau in die Liste der Arbeitsgruppen des Bezirks.

Wie kann ich mich als Mitfahrer*in bewerben?

  • Für die großen Festivals gibt es meist Google-Formulare, die ein paar Monate vorher in den Beschreibungstexten der jeweiligen Gruppen innerhalb des Bezirks foodsharing auf Festivals verlinkt werden.
  • Für die kleinen Festivals gibt es oft so wenige Tickets, dass sie sofort vergeben sind. Um dennoch dein Interesse anzumelden, solltest du dich am besten direkt für die Festival-Gruppe bewerben bzw. deren Admin(s) anschreiben und darlegen, warum du unbedingt mitfahren möchtest.

Welche Anforderungen muss ich erfüllen, um mitfahren zu können?

  • Du musst volljährig sein.
  • Du musst Foodsaver sein.
  • Du musst frei von relevanten Konsequenzen für Regelverletzungen sein.
  • Du musst zuverlässig und regelmäßig erreichbar sein.
  • Du musst teamfähig sein und mit Kritik umgehen können.
  • Du musst ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und Chaoskompatibilität an den Tag legen.
  • Du musst Lust darauf haben, intensiv Essen zu retten und foodsharing zu promoten.

Worauf muss ich mich einstellen, wenn ich mit foodsharing auf ein Festival fahre?

  • Die Arbeit für foodsharing hat an diesem Wochenende höchste Priorität.
  • Tagsüber betreuen wir in Schichten den Infostand/Fairteiler.
  • Nachts retten wir Essen von den Ständen und fairteilen es ggf. direkt.
  • Wir übernachten gemeinsam im Crew-Camp.
  • Die meiste Arbeit fällt an, wenn die Besucher*innen wieder heimfahren und ihr ganzes Zeug liegen lassen.
  • Wir versuchen, alles so koordiniert ablaufen zu lassen wie möglich, aber es ist immer noch ein Festival, da ist ein bisschen Chaos völlig normal.

Wie entscheidet sich wer mitfährt?

  • Die Hauptverantwortlichen (HVAs) haben volle Entscheidungsfreiheit.
  • Meist gibt es einen Mix aus schon bekannten, zuverlässigen Foodsavern und neuen Mitfahrer*innen, die nach festival-spezifischen Kriterien ausgewählt oder ausgelost werden.

Wie kann ich meine Chancen auf ein Ticket erhöhen?

  • Wenn du bereit bist, die komplette Zeit mitzufahren.
  • Wenn du bereit bist, einen Tag früher anzureisen bzw. einen Tag länger vor Ort zu bleiben.
  • Wenn du ein Fahrzeug für den Transport mitbringen kannst, dies aber nicht über eine weite Strecke zum Festival bringen musst.
  • Wenn du bei der Materialbeschaffung (z.B. Bierbänke fürs Crew-Camp etc.) unterstützen kannst, sei es durch Transport oder durch Kontakte.
  • Wenn du zuverlässig kommunizierst und klar machst, dass du nicht bloß für lau auf ein Festival willst.
  • Wenn jemand kurzfristig absagt, werden manchmal wieder Tickets frei. Schau also auch kurz vor dem Festival nochmal in der AG Öffentlichkeitsarbeit - Festivals Info.

Wieso antwortet mir keiner?!

  • Die wirkliche Orga für ein Festival geht meist erst ca. 4 Wochen vor dem Festival los. Vorher sind viele der HVAs entweder mit anderen Festivals oder sonstigen Dingen beschäftigt.
  • Unsere Erfahrung hat auch gezeigt, dass zu langfristige Bewerbungen sich oft in Luft auflösen, wenn der Termin dann näher rückt. Daher präferieren wir zeitnahe, realistische Anfragen.

Wieso sind manche Festival-Teams schon von vornherein voll?

  • Für manche Festivals gibt es nur 4 oder 6 Tickets. Da die HVAs die volle Entscheidungsfreiheit haben, wen sie mitnehmen möchten, sind solche Teams oft schon aus dem eigenen Foodsaver-Freundeskreis besetzt.
  • Du findest das unfair? Dann schau doch einfach nach einem anderen kleinen Festival bei dir in der Nähe, tritt der Gruppe "Festival Koordination" bei und nimm - von uns gecoached - Kontakt mit den Veranstaltern auf. Du wirst sehen, es ist ganz einfach, neue Festivals zu finden, auf denen man foodsharing machen kann, und wenn du HVA bist, dann kannst du auch selbst entscheiden, wer mitfährt... ;)

Wie kann ich mit der AG "Festival Koordination" Kontakt aufnehmen?

  • Du findest die AG in den Gruppen des Bezirks foodsharing auf Festivals und kannst uns gern an festivals@foodsharing.network eine Nachricht schicken.

Aufgaben im Vorfeld

Schon Wochen oder Monate vor dem Festival können (und sollten) untenstehende Aufgaben angegangen werden. Die HVAs eines Festivals kümmern sich darum; sie müssen aber nicht selbst die Ausführenden sein.

Kommunikation mit weiteren Parteien

Bevor das Festival losgeht, muss mit den Veranstaltern geklärt werden, wie viele Tickets sie für uns zur Verfügung stellen möchten und welche Infrastruktur wir vor Ort bekommen bzw. was wir selbst mitbringen müssen.
Auf großen Festivals gibt es oft fertige Pagoden oder Hütten mit Bierzeltgarnituren für uns, während wir auf kleineren Festivals meistens alles selbst organisieren. Ob es Strom am Fairteiler gibt, welche Erwartungen die Veranstalter an unsere Präsenz auf ihrem Festival haben und was es eventuell für No-Gos gibt, muss auch im Vorfeld abgeklärt werden.

Der zweite wichtige Ansprechpartner - besonders auf großen Festivals - ist die lokale Tafel. Wo es viel zu retten gibt, unterstützen uns die Tafeln vor Ort gern mit Kisten und Abnahmekapazität. Das heißt: am Tag vor dem Festival bringen sie eine vorher vereinbarte Menge Klappkisten zu unserem Stand, die sie am letzten Festival-Tag, mit Konservendosen und anderen Fertigprodukten gefüllt, wieder abholen. Das muss natürlich vorher abgesprochen werden.

Falls das Festival urban oder in der Nähe einer Stadt gelegen ist, dann macht es Sinn, auch die lokale foodsharing-Community über die Ticketvergabe hinaus mit einzubinden. Gerade zubereitete Lebensmittel, die jede Nacht von den Ständen abgeholt werden, müssen so schnell wie möglich unter die Leute gebracht werden. Lokale Foodsaver sind dann sehr hilfreich.
Manchmal gibt es auch die Möglichkeit, vor Ort kostenlose Lastenräder auszuleihen, wenn man frühzeitig auf die Suche geht und anfragt.

Interne Kommunikation

Sobald klar ist, wie viele Tickets wir bekommen, können wir ein Team aufstellen. HVAs haben hier komplette Entscheidungsfreiheit, und niemand hat ein Anrecht auf ein Ticket! Meist gibt es aber viele freie Plätze, die mit engagierten Foodsavern gefüllt werden sollen.
Dafür hat es sich als nützlich erwiesen, ein Online-Formular aufzusetzen und in der Gruppenbeschreibung der jeweiligen Festival-AG im Bezirk foodsharing auf Festivals zu verlinken.

Wenn das Team steht, müssen die Foodsaver persönlich angeschrieben und darüber informiert werden, dass sie ein Ticket erhalten haben - jetzt zeigt sich oft, dass viele doch keine Zeit haben. Aus diesem Grund lohnt es sich immer, eine Nachrückerliste zu haben!

Wenn das Team dann wirklich steht, kann ein Mumble sinnvoll sein. Dadurch hören sich alle schonmal und merken auch, dass die Organisation im Hintergrund schon läuft und alles seine Richtigkeit hat.
Zu diesem Zeitpunkt können auch schon Detailfragen angegangen und erste Vor-Ort-Aufgaben verteilt werden. Zumindest sollte klar werden, wo die kommenden Fragen geklärt werden (foodsharing? Trello? Google Drive?), und welche Aufgaben es überhaupt gibt. (Werden Workshops angeboten? Werden Stände und Einlässe berettet? Wird es offenes Frühstück geben? Werden mobile Fairteiler aufgestellt? Oder geht es einzig um Standbetreuung?)

Aufgaben vor Ort

Je nach Festival haben wir ganz verschiedene Möglichkeiten und Erwartungen bzw. Beschränkungen vom Veranstalter. Gängige Formate sind Folgende:

Fairteiler-Betreuung: Unser Stand ist Infotisch und Fairteiler in einem. An den Festival-Tagen sollte der Fairteiler die meiste Zeit über geöffnet sein. Manchmal gibt es auch Vorgaben vom Veranstalter über die Öffnungszeiten, die dann definitiv gewährleistet werden müssen. Zwei Leute in einer Fairteiler-Schicht à 2 Stunden einzusetzen, hat sich auf vielen Festivals bewährt.

Standrettung: Die Essensstände haben abends oft große Mengen zubereiteter Speisen übrig. Die Stände sollten vor der ersten Abholung kontaktiert werden, um zu erfragen, ob sie überhaupt mit foodsharing kooperieren wollen. Leider dürfen wir die zubereiteten Speisen oft nicht an Besucher*innen des Festivals herausgeben, so dass wir entweder an die Crew (z.B. Security und Sanitäter*innen) verteilen oder lokale foodsharing-Strukturen nutzen, um das Essen sinnvoll verwerten zu können. Am letzten Festivaltag gibt es meistens viele Zutaten zu retten, die übrig geblieben sind. Ob es Sinn macht, bereits geschnittenes Gemüse oder TK-Ware zu retten, wenn man keine Kühlung hat, müssen die Teams vor Ort abwägen...

Einlassrettung: Auf großen Festivals müssen Besucher*innen schon am Eingang z.B. Glasflaschen abgeben. Wir können dafür bei den Securities Kisten aufstellen, die wir dann in regelmäßigen Abständen abholen.
Hier ist es schon oft zu Missverständnissen und Unmut gekommen, weil die Securities unsere Kisten für ihre Sachen verwendeten und empört waren, wenn dann Dinge daraus verschwinden. Gute und klare Absprachen sind hier besonders wichtig!

Workshops: Auf manchen Festivals haben wir die Möglichkeit, Workshops anzubieten. Sie sollten schon im Vorhinein angemeldet und ausgearbeitet werden.
Mögliche Themen sind z.B.: "Was ist foodsharing, und wie kann ich mitmachen?", "Lebensmittel haltbar machen", "Ist das noch gut? Essbare Lebensmittel mit den Sinnen erkennen" - oder was auch immer euch im Kontext foodsharing, Lebensmittel und Nachhaltigkeit einfällt. Wenn ihr Ideen braucht oder selbst welche habt, kontaktiert gern die Koordinations-AG.

Schmierstation / Offenes Frühstück / Mitbring-Frühstück: Wenn wir Gäste aktiv verpflegen dürfen, dann bieten wir die geretteten Brote, Marmeladen und Aufstriche als kostenloses Frühstück an.

Mobile Fairteiler: Bei einem sehr großen Gelände kann es Sinn machen, unbetreute Fairteiler für Lebensmittel an zentralen Wegpunkten einzurichten. Diese müssen - gerade am Abreisetag - regelmäßig abgefahren und geleert werden.

Geländerettung / Quad-Schicht: Auf den Campingplätzen wird viel Essen zurückgelassen. Das kann zum Fairteiler gebracht werden. Zusätzlich können wir durch die Camps gehen und Besucher*innen bitten, dass sie uns ihre übrigen Lebensmittel und Getränke bringen. Manchmal bekommen wir ein Quad mit großem Anhänger zur Verfügung gestellt, das bei dieser Aufgabe enorm hilfreich ist.

Endrettung / Nachsammeln: Am Abreisetag sind die Camingplätze übersät mit brauchbaren Dingen und essbaren Lebensmitteln.

Protokollieren der geretteten Mengen: Gerade die Veranstalter der großen Festivals sind sehr interessiert an den Zahlen, und auch für uns selbst ist es gut, einen Überblick zu haben. Es gibt ein Musterdokument, in dem alle Zahlen protokolliert werden können.

Aufgaben im Nachhinein

Wenn das Festival vorbei ist und alle wieder zuhause sind, gibt es nicht mehr viel zu tun. Das einzig wichtige ist, den Nachbericht zu schreiben, der die Erfahrungen des Festivals festhalten soll. Die Koordinations-AG stellt dafür einen Fragebogen bereit.

Zum Abschluss der Festival-Saison veranstaltet die Koordinations-AG ein Treffen für alle bisherigen und zukünftigen HVAs. Dabei sollen die Festivals des Jahres reflektiert und die des nächsten Jahres schon mal grob geplant werden.
In den ersten Jahren fanden diese Treffen in Hamburg statt, 2017 dann das erste Mal im Kanthaus in Wurzen.

Verhaltensregeln bei Festivals

Ihr seid Repräsentant*innen von foodsharing, deshalb:

  • Professionelles und seriöses Auftreten ist ein absolutes Muss!
Gemessen an Festival-Maßstäben ;)
  • Bei Vorträgen, beim Retten von Lebensmitteln, beim Betreuen eines Standes: Tut dies nicht unter starkem Drogeneinfluss! Kein offensichtlicher Konsum von Alkohol oder Zigaretten, geht dafür "vor die Tür" und behaltet stets die Kontrolle über euer Handeln.
  • Generell gepflegtes Äußeres; keine Aktivitäten, die in irgendeiner Form nach außen ein "schlechtes Bild" abgeben (z.B. übermäßiger Alkoholkonsum, übermäßig ungewaschenes Auftreten).
  • Flaschen oder Leergut in großem Stil zu sammeln und erkennbar im Namen von foodsharing unterwegs zu sein, passt nicht zu unserem professionellen Auftreten.
  • Auch wenn ihr privat auf dem Gelände unterwegs seid, macht euch bitte klar, dass ihr weiterhin foodsharing vertretet und repräsentiert. Organisatoren und Festivalgäste könnten euch wiedererkennen und ggf. ansprechen.
  • Auch wenn wir auf Festivals aktiv sind, gelten die allgemeinen foodsharing-Verhaltensregeln.
  • Foodsharing geht auf jeden Fall vor deine "persönlichen Interessen". Vereinbarte Schichtzeiten und Besprechungen sind einzuhalten, auch wenn gerade deine Lieblingsband spielt - so etwas solltest du im Vorhinein entsprechend einplanen.
  • Zur besseren Koordinierung und für eine angenehme Gruppenatmosphäre campen wir gemeinsam.
  • Du solltest zeitlich flexibel sein und dich auch nicht vor sehr frühen oder späten "Arbeitszeiten" oder Essensabholungen scheuen.
  • Die Tätigkeiten vor Ort sind gerecht aufzuteilen, ggf. solltet ihr euch abwechseln, wenn es verschiedene Tätigkeiten gibt.
  • Du besuchst das Festival auf eigene Verantwortung. foodsharing haftet nicht für verlorene Gegenstände oder ähnliches → achte auf deine Wertgegenstände!
  • Du solltest gut auf Leute zugehen können und auch kein Problem damit haben, mit fremden, evtl. alkoholisierten Menschen zu sprechen.
  • Halte in deinen Schichten die Augen offen und sei involviert in das Geschehen um dich herum. Das heißt im Klartext: kein Buch lesen, keine Spiele auf dem Handy, keine Kopfhörer in den Ohren, kein Power-Napping usw. Wir sind stets aufmerksam und ansprechbereit!

Festival-Tipps für Mitfahrer*innen

An- & Abreise

  • Informiert euch über An- und Abreise-Möglichkeiten (Zugticket im Ticket inkl.? Shuttle-Busse?).
  • Falls ihr mit dem Auto anreist, sprecht euch ab und bildet Fahrgemeinschaften.
  • Erfragt die Öffnungszeiten des Camping-Geländes.
  • Das Camping wird zusammen mit den anderen Mithelfenden organisiert. Sprecht innerhalb eurer Festival-Gruppe ab, damit genügend Zeltplätze vorhanden sind.
  • Macht einen Treffpunkt aus, an dem ihr euch findet, auch wenn die Handynetze zusammenbrechen.

Mitbringen

Folgende Gegenstände haben sich als sinnvoll erwiesen:

Dokumente: Ticket (sofern du es bereits vor dem Festival erhältst), Personalausweis (zwecks Gästeliste), foodsharing-Ausweis
Wasser: Flaschen und Kanister
Lebensmittel für den ersten Tag, bei speziellem Bedarf (z.B. Unverträglichkeiten) für das ganze Festival; sprecht euch mit den Mitfahrenden ab.
Schlafen: Zelt, Isomatte, Schlafsack
Kleidung für alle Wetterverhältnisse (Sturm & Regen, Kälte, Wärme), festes Schuhwerk (eventuell tiefer Matsch, spitze Gegenstände), FlipFlops (zum Duschen!)
Sonnenschutz (Creme, Cap, Sonnenbrille)
Ohrstöpsel, Klopapier, Taschen- oder Kopflampe
eine kleine Bauchtasche (falls du Wertsachen an dir tragen möchtest)
Geschirr und Besteck
Viele Eimer mit Deckel zum Retten von Lebensmitteln
Kellen und Servierlöffel, um das gerettete Essen auch wieder verteilen zu können
wenn möglich: gerettetes Einweggeschirr und -besteck für nächtliche LM-Ausgaben
Handy und/oder Walkie-Talkies (zur Kommunikation untereinander)



Artikel von:   Öffentlichkeitsarbeit - Festivals Info   (Kontakt)